Erwähnungen
Top 10: Die besten Filme von Clint Eastwood - Teil 2
Von Souli in Top 10: Die besten Filme von Clint Eastwood
am Montag, 23 Februar 2015, 18:51 Uhr
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Handlung: Die Pazifikinsel Iwojima im Februar 1945: Unter dem Kommando von General Tadamichi Kuribayashi bereiten sich die japanischen Truppen auf dem Militärstützpunkt auf die bevorstehende Invasion US-amerikanischer Truppenverbände vor. Kuribayashi, der vor dem Krieg die USA bereist hat, weiß genau, dass seine Truppen zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen sind, rüstet aber mit strategischem Geschick und der Hilfe seines adligen Freundes Baron, der einst Olympiasieger im Reiten war, zur Verteidigung der Insel. Da die meisten Soldaten sich über die aussichtslose Lage bewusst sind und wissen, dass sie Iwojima höchstwahrscheinlich nicht lebend verlassen werden, schreiben sie ihren Angehörigen in der Heimat Abschiedsbriefe. Als die Amerikaner, die an einen schnellen Sieg über die Japaner glauben, auf der Insel landen, treffen sie auf heftigen Widerstand und einen gut organisierten Gegner, der ihnen fast 40 Tage lang mit dem Mut der Verzweiflung und großer Opferbereitschaft empfindliche Verluste zufügt…
Darum in der Top 10: Zuweilen wird dem Zuschauer das Gefühl suggeriert, als hätten einzig eine Handvoll Männer als Widerstand fungiert, letztlich ist das aber nur ein dramaturgischer Kniff, der eine emotionale Intimität bereithält und genau die reflektierte Menschlichkeit entfaltet, die nicht nur Eastwoods früheren Werken oftmals abhanden gekommen ist, sondern auch sämtlich Kriegsfilmen, die wirklich Anspruch auf Authentizität hegten. „Letters from Iwo Jima“ ist ein respektvolles Psychogramm, ein Einblick in die seelischen Qualen von Soldaten, von Menschen, die ihrem Ende ins Auge blicken müssen, die wissen, dass sie maßlos unterlegen sind und aus gehorsamem Pflichtgefühl doch nicht aufgeben dürfen. Von stupiden Kampfmaschinen und lethargischen Selbstläufern findet man in Eastwoods Duktus keine Spur.
Handlung: Nach dem Tod seiner Frau verlässt Munny seine Farm, um zwei Täter zu jagen, die einer Hure das Gesicht zerschnitten haben, damit er sich ein paar Dollar hinzuverdienen kann. Seine zwei Partner Ned und Kid schließen sich Munny an, um im kleinen Örtchen Big Whiskey die beiden Täter ausfindig und dingfest zu machen. Dort regiert gnadenlos der Sheriff Little Bill Die drei spüren die Täter auf und es gelingt ihnen, sie zu töten. Dann wird Ned von Little Bill erschossen und Mully schlägt zurück.
Darum in der Top 10: Clint Eastwood stimmt den Schwanengesang auf das Genre an, mit dem er den großen Durchbruch schaffen konnte: Dem Western. Dass „Erbarmungslos“ seiner Zeit mit den Oscars für den Besten Film und die Beste Regie bestückt wurden, kommt natürlich nicht von ungefähr: Eastwood selbst beweist, wie gekonnt er im Spiel der Tonalität fungieren kann, wie er kernige, selbstironische Humorspitzen mit bitteren, ja, beinahe surrealen Sequenzen vermengt. Sahnehaube des Films: Ein brillanter Gene Hackman, der sich in der Rolle des Antagonisten Bill Daggett keinesfalls in ein müdes Raster zwängt, sondern eine derart nuancierte Leistung vollbringt, dass man ihm, wie so oft, nur stehende Ovationen spendieren möchte.
Handlung: Einst waren sie Jugendfreunde, Jimmy, Sean und Davey, bis ein Verbrechen alles zerstörte. Zwei Männer, die sich als Polizisten ausgeben, entführen eines Tages Davey und mißbrauchen ihn daraufhin tagelang, bis er schließlich entkommen kann.30 Jahre später ist nichts davon vergessen, die Wunden sind vernarbt, aber sie schmerzen noch. Jimmy ist nach einer Gefängnisstrafe jetzt ruhiger geworden, verheiratet und Vater zweier Töchter. Davey leidet, trotz glücklicher Ehe immer noch unter den Ereignissen von damals, während Sean inzwischen Polizist geworden ist.Als Jimmys ältere Tochter Opfer eines brutalen Verbrechens wird, nutzt Sean seine beruflichen Kompetenzen für einen privaten Rachefeldzug, in den auch seine immer noch mit ihm verbundenen Freunde mit hineingezogen werden...
Darum in der Top 10: Es geht um zerbrochene Freundschaften, die Veränderungen die wir alle durchmachen müssen. Jeder verändert sich, ob zum Guten oder Schlechten – meistens aber direkt in die graue Zone. Es geht um Familie und die familiäre Bindungen. Vor allem aber geht es um Schuld und Sühne. Wer ist der wahre Täter und wie würde man als Vater handeln, wenn man vor dem Mörder seiner Tochter steht und innerlich bereits völlig zerfressen und erfroren ist? In wie fern kann man diesen Menschen in seinem Aussagen und Handeln verstehen? Gerechtfertigt oder unverständlich? Dass die moralischen Fragen auch eine große Rolle spielen und immer wieder in einem Gewissenskonflikt enden, versteht sich von selber. All das verpackt Clint Eastwood zu einem absolut hochkarätigen, emotional erdrückenden Film, der auf allen Ebenen immer wieder packt, aufwühlt und berührt. PS: Sean Penn ist schlicht unfassbar.
Handlung: Jahrelang schon trainiert Frankie Dunn die Leute im Boxring, die später einmal groß rauskommen sollten. Da er nach einem Vorfall in seiner Vergangenheit äußerst vorsichtig ist, wenn es darum geht, für seine Schützlinge einen Weltmeisterschaftskampf zu organisieren, wandern alle früher oder später aber zu anderen Trainern ab. Somit war es ihm bisher nicht vergönnt, einen Weltmeistertitel zu erlangen. Mittlerweile führt er ein zurückgezogenes Leben für sich allein, seine Tochter brach den Kontakt zu ihm ab und er hat nur noch einen guten Freund, den einstigen Boxer Scrap , der nun mit ihm zusammen sein Boxstudio führt.Vieles ändert sich, als die aus ärmlichen Verhältnissen kommende Maggie Fitzgerald ins Studio kommt und Frankie bittet, sie zu trainieren. Anfangs lehnt er sie ab, da sie zudem noch eine Frau ist und er keine Frauen trainiert. Als Scrap ihr aber beim Training hilft, kommt Frankie kurze Zeit später nicht drumherum, ihr zu helfen...
Darum in der Top 10: Tolle Schauspieler in einer nicht nur unterhaltsamen und gefühlvollen Geschichte, sondern auch menschlich fordernden Parabel. „Million Dollar Baby“ hat alles, was ein gutes Sportdrama – oder allgemein ein gutes Filmwerk - auszeichnet und gehört zweifelsohne zum Besten, was Clint Eastwood in seiner Karriere als Regisseur jemals auf die Beine gestellt hat. Fans von guter Kinounterhaltung kommen um den Film nicht herum und selbst Leute, die dem Genre bisher ferngeblieben sind, sollten durchaus mal einen Blick riskieren, die Chancen dies zu bereuen sind sehr gering: „Million Dollar Baby“ ist Kino, dass die Grenzen des Genres sprengt und sich tief ins Herz eines jeden Zuschauers bohrt.
1. Gran Torino
Handlung: Der verwitwete Koreakrieg-Veteran Walt Kowalski ist ein verbitterter Misanthrop. Für die jüngere Generation hat er ob deren angeblicher Respektlosigkeit nur Verachtung übrig, das Verhältnis zu seinen eigenen Kindern ist eisig. Liebe und Zuneigung erfahren lediglich sein Hund Daisy, sein altes Sturmgewehr sowie sein pedantisch gepflegter Ford Gran Torino. Dass Kowalskis einst geliebtes Viertel zunehmend von Migranten vor allem aus Südostasien überschwemmt wird, ist dem pensionierten Fabrikarbeiter ein massiver Dorn im Auge. Beim Einzug einer koreanischen Familie ins Nachbarhaus, macht der rassistische Rentner auch keinen Hehl aus seiner Verachtung. Als deren halbwüchsiger Sohn Taoh im Zuge eines Initiationsrituals ausgerechnet Kowalskis geliebten Gran Torino stehlen soll, droht die angespannte Situation zu eskalieren ...
Darum in der Top 10: „Gran Torino“ ist ein emotionaler Film über Konfliktlösung und zwischenmenschliche Bindungen, die eben manchmal konsequente Schritte heraufbeschwören, die nicht immer gut ausgehen, aber einfach getan werden müssen. Ein Film, irgendwo zwischen Problemen, Mut, Toleranz, Gewalt, Ehre und einem Abschied, der ebenso einen Neubeginn darstellt. „Gran Torino“ ist Eastwood persönlichstes Meisterwerk, die Reflexion des eigenen Schaffens, des eigenen Image, welches nicht nur viel Tiefgang besitzt, sondern auch noch blendend unterhält, die Ironie nie vergisst und auf politische Korrektheit pfeift, weil sich der Film eben auch mit jeden Mitteln gegen festgewachsene Ressentiments stemmt. Ein unumstößliches Meisterwerk.
Und? Mit welchen Film hat Clint Eastwood eurer Meinung nach seine beste Regiearbeit abgeleistet?
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