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Top 5: Die besten Filme von Wes Craven

Souli

Von Souli in Top 5: Die besten Filme von Wes Craven

Top 5: Die besten Filme von Wes Craven Bildnachweis: © Dimension Films ||| "Scream - Schrei"


Nein, sein Œuvre erstrahlt nicht im blütenreinen Weiß, einige seiner Filme dürfen gut und gerne in Vergessenheit geraten (wenn sie es nicht schon längst sind); und doch gehört Wes Craven zu den wegweisenden Genre-Regisseuren, die es vollbracht haben, beinahe jeder Dekade ein wahrhaftiges Meisterwerk zu überreichen. Gestern ist der Mann, der uns die Furcht vor dem Schlafen lehrte, der den Schrecken fachkundig politisierte und in den 1990er Jahren den Teenie-Slasher zurück ins postmoderne Leben gerufen hat, im Alter von 76 Jahren von uns gegangen. In Gedenken an einen wirklich großen Filmemacher, der die Mechanik des Horror-Sujet bis ins letzte Zahnrädchen vollkommen beherrscht hat, wollen wir euch heute noch einmal seine fünf filmischen Sternstunden ans Herz legen.


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DIE SCHLANGE IM REGENBOGEN(1988)

Handlung: Der Anthropologe Dennis Allan soll auf Haiti einer Wunderdroge auf den Grund gehen. Es heißt, dass diese Arznei klinisch tote Menschen wieder zum Leben erweckt. Allan glaubt, das Geheimnis der Zombies entdeckt zu haben, weiß aber nicht, in welche Gefahren er sich bei seinen Nachforschungen begibt. Gemeinsam mit der Psychiaterin Marielle betritt er den schmalen Grat zwischen Schein und Realität.

Darum in der Top 5: Wir als Zuschauer können hier nie genau sagen, auf welcher Ebene sich das Geschehen momentan abspielt. Beruhen die Bilder nun auf tatsächlichen Ereignissen, sind die eingestreuten Fakten der Wirklichkeit entsprechend oder beugt sich Cravens Inszenierung nur dem erdichteten, sprich fiktiven Nonsens. Der Spagat zwischen all diesen Möglichkeiten entfacht eine durchaus politisch-motivierte Melange, die sich auch dank der unangenehmen Atmosphäre des opaken Haitis beklemmend verdichtet. „Die Schlange im Regenbogen“ ist dabei kein Horrorfilm im eigentlichen Sinne, sondern ein lähmender Trip in die Welt des Voodoo-Kultes und den dubiosen Kräften der schwarzen Magie.

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DIE HÜGEL DER BLUTIGEN AUGEN(1977)

Handlung: Auf dem Weg in den wohlverdienten Urlaub, gibt das Wohnmobil der Familie Carter mitten in der kalifornischen Yucca-Wüste den Geist auf. Vater „Big Bob“, seine Ehefrau Ethel, Sohnemann Bobby, die beiden Töchter Brenda und Lynne sowie deren Ehemann Doug werden mitten in der verlassenen Steppe mit dem puren Bösen konfrontiert. Zu ihrem Pech wurden in dieser Einöde vor einigen Jahrzehnten im Auftrag der US-Regierung geheime Atomtests durchgeführt und die Strahlung hat eine ziemlich übermutierte Menschenspezies hervorgebracht, die natürlich nur an eines denkt, sobald sie einmal im Niemandsland Besuch erhält: ein Festmahl zu veranstalten, bei dem die Gäste zugleich auch als Hauptgericht dienen. Der raubeinige Ex-Polizist Big Bob Carter und seine Familienangehörigen müssen sich sehr bald ihrer Haut wehren, wenn sie noch genügend Fleisch auf den Knochen behalten wollen, um ihren Urlaub wirklich antreten zu können...

Darum in der Top 5: Sieht man von dem rohen Survival-Terror einmal ab, besitzt „Hügen der blutigen Augen“ einen gesellschaftskritischen Subtext, der sich auf nationaler Ebene der Vereinigten Staaten bewegt und entfaltet. Zwei Familien konfligieren: Die eine ist Teil der amerikanischen Mittelschicht, die Angehörigen der anderen Familie wurden durch die blinde Idiotie der Atomwaffentests zu Ausgestoßenen degradiert. Degenerierter Kannibalismus ist die Teilfolge, nur als ignorierte wie geächtete Minderheit konnten sie bestehen. Welch Tragik.

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NIGHTMARE – MÖRDERISCHE TRÄUME(1984)

Handlung: Praktisch über Nacht hält der blanke Horror Einzug in das Leben der jungen Nancy Thompson. Eines Nachts wird der hübsche Vorstadt-Teenager von einem erschreckend realen Alptraum heimgesucht: Ein narbengesichtiger Fremder mit Rasiermessern statt Fingern jagt sie durch den Heizungskeller, um sie zu massakrieren. Schreiend und schweißgebadet wacht Nancy auf und muss feststellen, dass ihr Nachthemd zerschlitzt ist! Ihre Eltern zeigen wenig Verständnis für die Schlafparanoia der Heranwachsenden, doch...

Darum in der Top 5: „Nightmare“ bliebt nach wie vor einer der unzerstörbaren Genre-Klassiker. Egal wie viele Jahre ins Land gehen und egal wie oft der Film den heimischen Player besucht hat, die Begeisterung lässt einfach nicht nach. Wes Craven kann sich heute noch selber auf die Schulter klopfen, denn seine Inszenierung lässt keinerlei Wünsche offen. Spannend, atmosphärisch, ekelhaft, gesellschaftskritisch und ebenso satirisch. Das „Eltern haften für ihre Kinder“-Prinzip wird mit reichlich Schwung auf den Kopf gestellt und die Alpträume der Jugendlichen werden zum Ort des Grauens, in dem sich Freddy Krueger, die wohl beste Horror-Ikone überhaupt, bereits auf das unverbrauchte Frischfleisch freut.

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SCREAM – SCHREI(1996)

Handlung: Ein Killer geht um in einer kleinen amerikanischen Provinzgemeinde. Die Schülerin Casey (Drew Barrymore), die einfach nur daheim vor dem Fernseher sitzt, wird sein erstes Opfer. Ihre Eltern finden sie aufgehängt im Garten, massakriert von einem Unbekannten. Die unheimliche Anschlagsserie setzt sich fort. Die junge Sidney (Neve Campbell), die auf dieselbe Schule wie Casey geht, wird ebenfalls bedroht. Aber kann das eine 17jährige Amerikanerin davon abhalten, sich nachts in einer einsamen Villa mit Klassenkameraden bei Bier und Popcorn Horrorvideos reinzuziehen?

Darum in der Top 5: Sagenhafte Meta-Reanimation des Teenie-Slashers: Wes Craven begnügt sich nicht damit, die Elemente des von Moralin übersäuerten Subgenres aufzuwärmen und den Sehgewohnheiten der 1990er Jahre anzupassen, nein: In „Scream – Schrei“ wird sich der Teenie-Slasher seiner selbst bewusst, was ihn nicht nur zur Wiederbelebung, sondern auch zur revolutionären Paraphase erzählt. Und das ist so amüsant wie es auch hochspannend ist – vollkommen zu Recht einer der Film, die unlängst zum Kultklassiker avanciert sind.

DAS LETZTE HAUS LINKS (1972)

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Handlung: Die gerade 17-jährige Mari und ihre Freundin sind auf dem Weg zu einem Rockkonzert. In der Stadt werden sie jedoch von ein paar sadistischen Ausbrechern gekidnappt, mißhandelt und brutal ermordet. Während ihrer Flucht übernachten die Killer, ohne es zu wissen, bei den Eltern von Mari. Diese finden aber rasch heraus, wer sich in ihrem Haus befindet, und der Vater schwört blutige Rache.

Darum in der Top 5: Das „Das letzte Haus links“ hier effektiven Antagonismus betreibt, lässt sich unschwer erkennen: Das traute Land - die verruchte Stadt, das gehütete Elternhaus – die unerwarteten Eindringlinge, die drastische Selbstjustiz – die wirkungslose Polizei. Mit zunehmender Laufzeit unterscheiden sich Eltern und Peiniger in ihren Vorgängen nicht mehr, „Rape & Revenage“ war mehr als nur präsent und der soziale wie gesellschaftliche Kontrollverlust in einer Zeit des Vietnamkrieges, lässt nicht nur den Zahn der Zeit aus dem angeschlagenen Gebiss der Stars and Stripes-Nation brechen, sondern entfacht auch intensives wie verstörenden Terror-Kino, gesteuert durch die viehischen Vergeltungssucht, ohne Ordnung, impulsiv pochend durch die unausweichliche Eskalation, unheimlich sadistisch, extrem fies und mit der kleinbürgerlichen Krämerseele abrechnend. Sucht man nach Schuldigen, findet man sie in diesem politisierten Meisterwerk in jedem Charakter.

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