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"True Blood" - Staffel 7 - Kritik

Aurea

Von Aurea in "True Blood" - Staffel 7 - Kritik

"True Blood" - Staffel 7 - Kritik Bildnachweis: © HBO

Ach, „True Blood“. Wie einfach war es bei deiner ersten Staffel, dir hoffnungslos zu verfallen? Die Antwort ist, im Angesicht von glitzernden, ewig leidenden Teenager-Vampiren schnell gefunden: es war viel zu einfach. Sicher, im Verlauf von sieben Jahren gab es Höhen und Tiefen. Manche Sachen waren seltsam, manche über alle Maßen hinaus unterhaltsam. Schaut man sich in den Weiten des Internets um, ging es nach Staffel zwei scheinbar nur noch bergab. Doch da waren auch so viele gute Dinge. Eric und Pam, Lafayette und Sarah Newlin gehörten definitiv zu ihnen.

So oder so, nach dem Genuss von Staffel sieben, der letzten Staffel, die von HBO sozusagen als großes Abschiedsgeschenk an die Fans gedacht war, kann man eigentlich nur sagen: danke, aber nein danke. Wir müssen uns ja hier nichts vormachen, spätestens mit dem Abgang von Alan Ball wurde aus True Blood ein kleines, feines guilty pleasure, in dem Feen mit Lichtkugeln auf Vampire schießen, Werpanther ihr Unwesen treiben und Vampirgötter die Herrschaft erlangen wollen. Aber es war auch die Serie, die uns Eric (Alexander Skarsgård) und Pam (Kristin Bauer van Straten) brachte, die den Wahnsinn in Gestalt von Russell Edgington (Denis O'Hare) einführte und die durchaus auch nach Balls Abschied ihre Momente voller Gesellschaftskritik in sich hatte.

Zusammenfassen lässt sich die finale Staffel dabei inhaltlich sehr leicht. Wer nicht stirbt findet am Ende die große Liebe. Oder unendlichen Reichtum. So oder so, nach verschiedenen Bösewichten, die alle zunächst erschreckend daherkamen, nur um sich dann als entweder harmlos oder dumm zu entpuppen, haben alle entweder ein Happy End oder liegen unter der Erde. Für manche Figuren freut man sich als Zuschauer, und es gibt hier und dort auch ein paar großartige Szenen. Hauptsächlich bestehen diese aus Flashbacks in die gemeinsame Vergangenheit von Eric und Pam. Bills (Stephen Moyer) Flashbacks hingegen erfüllen keinen tieferen Sinn, außer dass man ihn wieder ein bisschen netter finden kann. Überhaupt, Bill… was für ein elendes Finale für ihn, und vermutlich der einzige Weg den man gefunden hat, um Bill und Sookie (Anna Paquin) noch nerviger zu gestalten. Jessica (Deborah Ann Woll) entwickelt innerhalb von fünf Minuten eine Essstörung und überwindet sie. Die Liste solcher unnötigen Entwicklungen inklusive halbherziger Auflösung ist endlos, und das scheinbare Chaos in den letzten Sätzen entspricht in etwa dem, was in der Serie geboten wird. .

Hier steckt dann auch der Hauptgrund, wieso diese Staffel eine Enttäuschung ist: sie ist einfach von vorne bis hinten schlecht geschrieben. Die Hep-V Vampire verschwinden in der Mitte der Staffel im Nirgendwo. Die danach auftauchenden Yakuza sind dumm wie drei Meter Feldweg, und auch ihr Sinn und Zweck wird niemals so ganz klar. Haufenweise Zeit wird an Figuren verschenkt, für die sich niemand ernsthaft interessiert. Tara und Ihre Mutter, Taras Mutter und der Reverend, die beiden Teenager die Stiefgeschwister sind und sich verlieben. Jessica und James, Jessica und Hoyt, Hoyt und Bridget, Bridget und Jason… alles Momente, die es in dieser Staffel nicht gebraucht hätte. Dass dem Special Effects Department mittendrin scheinbar das Geld ausgegangen ist (oder einfach niemand mehr Lust hatte sich anzustrengen) schmerzt ebenfalls.

Die Einzigen, die hier keinerlei Schuld trifft sind die Darsteller. Alle machen ihren Job solide, und das ist beinahe das, was am meisten schmerzt. Auch der stimmige Soundtrack, der sich schnell zu einem Markenzeichen der Serie entwickelte, ist weiterhin vorhanden. Doch das sind beinahe die einzigen Pluspunkte, welche diese Staffel auf ihrem Konto verbuchen kann. Ein Abschied sollte nicht so ausfallen.

Die Blu-ray: Image titleDas Bild ist auf den insgesamt vier Discs von Warner Bros. scharf wie Vampirzähne, und auch der Ton ist kristallklar. Neben der deutschen und englischen Sprachversion können die Folgen auch auf Spanisch geschaut werden. Neben fünf Audiokommentar-Spuren gibt es einen Blick hinter die Kulissen, Videotagebücher der letzten Drehtage von den Darstellern und einen interaktiven Guide, der die Beziehungen zwischen den Figuren erläutert.Diese fallen aber allesamt doch eher kurz aus.



Fazit: ein unwürdiger Abschluss für eine einstmals großartige Serie. Liebloser Umgang mit den Figuren, würdelose Tode, teilweise off-screen, von Charakteren, die sieben Staffeln lang anwesend waren: diese Staffel bietet das Gesamtpaket. Löblich ist, dass beinahe alle Figuren aus den sieben Jahren, die die Serie auf dem Buckel hat, noch einmal auftauchen dürfen um ihre Geschichten abzuschließen. Doch so wirklich Sinn macht dies nicht immer, und oftmals lässt es liebgewonnene Figuren in ein wirklich schlechtes Licht rücken. Mit der Logik ist es dann auch nicht allzu gut bestellt. Was bleibt ist der Eindruck, dass Weniger manchmal eben doch Mehr ist, und dass auf diese Staffel mit ihrem lustlos dekorierten Zuckerguss-Finale gerne hätte verzichtet werden können. Würde „True Blood“ in umgekehrter Reihenfolge laufen und dies hier wäre die erste Staffel, ich bin mir sicher: niemand hätte Interesse an einer zweiten Staffel.

Bewertung: 3,5 von 10

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