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"Unser Blauer Planet II" - Kritik

siBBe

Von siBBe in "Unser Blauer Planet II" - Kritik

"Unser Blauer Planet II" - Kritik Bildnachweis: Polyband/WVG/BBC

2016 spendierte BBC seiner erfolgreichen Doku-Reihe Unsere Erde einen ebenso fantastischen Nachfolger (siehe unsere Kritik), bei welchem sich das Team über mehrere Jahre hinweg verschiedene Lebensräume unseres Planeten näher anschaute, von Inseln, Gebirgen, Dschungel, Wüsten und Städten bis hin zum Grasland. Ein entscheidender Lebensraum fehlte dabei jedoch: das Wasser unserer Erde. Dieser findet nun aber in Unser Blauer Planet II, dem Nachfolger zur 2001 erschienenen Doku-Reihe, reichlich Platz. Erneut hat sich ein Team über vier Jahre hinweg in die verschiedensten Winkel unserer Erde auf den Weg gemacht, um aus 39 Ländern und insgesamt über 125 Expeditionen spektakulärste Bilder einzufangen, von den Tiefen des Ozeans bis hin zu farbenfrohen Korallenriffen.

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Aus den mehr als 6000 Stunden Bildmaterial präsentiert uns Unser Blauer Planet II in insgesamt sechs Folgen die Schönheiten der Natur unter, auf oder auch am Wasser. Die Aufnahmen sind erneut höchst beeindruckend und stellen eine schöne Mischung aus bekannten Lebewesen wie Haien, Walen und Delphinen sowie vielen unbekannten Arten dar. Faszinierend sind sie alle, denn das Team zeigt erneut ein unheimliches Gespür für Ästhetik und schafft es mit reichlich Geduld, Know-How, Leidenschaft und erheblichem Aufwand ganz besondere Momente einzufangen, wovon eine ganze Reihe so zuvor nie zu sehen waren. Wenn ein Rudel Delphine beispielsweise von räuberischen Schwertwalen gejagt wird, plötzlich aber umdreht und sich per Unterwasserlauten mit ihren Verfolgern verständigt, wodurch diese innehalten und ihre Beute als frühere Bekannte oder Freunde erkennen und daraus schließlich eine harmonische Jagdgemeinschaft entsteht, so ist das nicht nur höchst faszinierend, sondern auch sehr ergreifend. 

In Unser Blauer Planet II besuchen wir viele interessante Orte, darunter lebendig besiedelte Korallenriffe, wo sich unter bunter Farbvielfalt erstaunliche Verhaltensmuster beobachten lassen, die Tiefen der Antarktis, in die zuvor noch niemand vorgedrungen ist, die hohe See, auf der das Überleben große Herausforderungen bedeutet, diverse Küstengebiete, die von Tieren bewohnt werden, die sich zwischen zwei Lebensräumen einordnen müssen oder dicht bewachsene Unterwasserdschungel, in denen Algenblüten ganze Meeresregionen grün färben und einen der reichhaltigsten aller Lebensräume bilden.

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Gegenüber der ersten Staffel, welche mehr als 16 Jahre zurückliegt, hat sich die Technik rasant weiterentwickelt. Daher ist es dem Team nicht nur möglich, zuvor unerreichbare Areale zu bereisen und neuartige Bilder zu machen, auch konnte nun alles im 4K-Ultra-HD-Format festgehalten werden, was durch die neu hinzugewonnene Schärfe einen enormen Mehrwert bietet. Zudem war es den Beteiligten möglich, großartige Aufnahmen durch Supermakro-Zeitraffer zu erstellen, wodurch beispielsweise das Wachsen und auch Sterben von Korallen festgehalten werden konnte.

Auch auf akustischer Seite hat man sich wieder viel Mühe gegeben und Hans Zimmer (Blade Runner 2049, Interstellar) für die musikalische Untermalung engagiert. Sein wuchtiger Soundtrack unterstreicht die Schönheit des Gezeigten umso mehr und verstärkt gleichzeitig die empfundenen Emotionen. Bereits zur Serie Planet Erde II steuerte er die gelungene Musik bei, seine erneute Beteiligung steht seiner früheren Arbeit in nichts nach. Der britische Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough ist ebenfalls wieder an Bord, vor der Kamera zwar seltener, dafür in der Originalfassung als sympthischer Sprecher. In der deutschen Fassung wird der Kommentar von Christian Schult gesprochen, der als Synchronsprecher von Robert Redford bekannt sein dürfte und ebenfalls einen guten Job macht.

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Während sich die sechs Folgen der Illustration der (Unter-)Wasserwelt widmen, behandelt eine weitere, siebte Episode die Auswirkungen des Menschen auf das Leben im Ozean. Welche Gefahren bringt der Klimawandel mit sich? Welche Folgen hat der Plastikmüll, der durch uns in die Gewässer gelangt? Und wie beeinflusst der von uns verursachte Lärm durch Schiffsfahrten das Leben? Zusätzlich werden Menschen in den Fokus gerückt, die sich aktiv der Prävention und auch Schadensverringerung widmen, um so zumindest einen Teil dessen zu retten, was wir Tag für Tag vernichten. Um optische Schauwerte geht es dieser Episode daher nicht mehr, sondern darum einen mahnenden Zeigefinger in unser aller Richtung zu erheben. Sicherlich hätte man die Kritik noch stärker vertiefen können, dass man ihr aber immerhin eine gesamte Episode widmet, ist dennoch löblich.

Technisches zur Disc-Veröffentlichung

Image titlePolyband veröffentlichte Unser Blauer Planet II am 23. März 2018 auf DVD und Blu-Ray im deutschen Handel. Alle sieben Folgen befinden sich hier ungekürzt auf der Disc (6 x ca. 50 Min. + 1 x 60 Min.) mitsamt begleitendem Making-Of (6 x ca. 10 Min.). Letztere sind absolut empfehlenswert, sie zeigen einen sehenswerten  Blick hinter die Kulissen und veranschaulichen bestens, mit welchen Problemen man beim Dreh zu kämpfen hatte und dass es dabei mitunter auch schon mal gefährlich wurde. Sowohl der Ton (Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)) als auch das Bild (16:9 – 1.77:1) sind dabei einwandfrei. Das Ganze befindet sich in einem schicken Pappschuber, welchem ein informatives 24-seitiges Booklet beiliegt.


Fazit

Erneut ist es dem ambitionierten Team gelungen, unter hohem Aufwand und mit dem Einsatz modernster Technik höchst spektakuläre (Unterwasser-)Aufnahmen zu gewinnen, die ihresgleichen suchen und zusätzlich noch mit einem gewohnt klangstarken Soundtrack von Hans Zimmer veredelt werden. Wer sich für Naturdokumentationen auch nur ansatzweise interessiert, braucht im Falle von "Unser Blauer Planet II" keine weitere Sekunde zu zögern.

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