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Videospiel "Assassin’s Creed Valhalla" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Assassin’s Creed Valhalla" im Test

Videospiel "Assassin’s Creed Valhalla" im Test Bildnachweis: © Ubisoft

Story

Werde zu Eivor: Aufgewachsen unter Wikingern, erzogen, um furchtlos auf kriegerische Raubzüge zu gehen. Du führst deinen Clan aus dem eisigen Ödland Norwegens in eine neue Heimat auf dem fruchtbaren Boden Englands im neunten Jahrhundert. Gründe deine Siedlung und erobere dieses feindselige Land mit allen Mitteln, um dir deinen Platz in Walhall zu verdienen.

Das England des Wikingerzeitalters ist ein Flickenteppich kleiner Reiche und sich ständig bekriegender Könige. Hinter all diesem Chaos verbirgt sich ein reiches und ungezähmtes Land, das nur auf jemanden wartet, der es erobert.

Kritik

Nachdem es in Assassin's Creed Origins ins alte Ägypten vor knapp 2000 Jahren ging, bereisen wir zuletzt in Assassin’s Creed Odyssey die antike griechische Welt 431 v. Chr. Nun dürfen sich Fans auf den nächsten Szenenwechsel und die nächste Zeitreise freuen: Assassin’s Creed Valhalla nimmt uns mit in den hohen Norden im Jahr 873 nach Chr. Erzählt wird die Geschichte eines Kriegers, wahlweise männlich oder weiblich, der zusammen mit seinen Gefolgsleuten und dem entmachteten Thronfolger Sigurd das besetzte Norwegen verlässt, um in England eine neue Heimat zu errichten.

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Als Spieler können wir uns in beiden Ländern austoben. Das eisige, verschneite Norwegen dient zunächst als Tutorial, um uns mit allen Mechaniken des Spiels vertraut zu machen. Wir können hier aber auch später jederzeit wieder zurückkehren, um das riesige Areal weiter zu erforschen. In England spielt sich die eigentliche Handlung ab: Hier gilt es eine Siedlung zu errichten und unseren Machteinfluss auszubauen, indem wir die Herrscher unterschiedlicher Provinzen davon überzeugen, sich mit uns zu verbünden. Über unsere Bündniskarte planen wir dabei, welches Gebiet als Nächstes ins Auge gefasst wird, wodurch sich der Ablauf ein klein wenig individualisieren lässt.

Wie so oft in Open World-Games verliert sich die Haupthandlung durch die Fülle an Aufgaben ein wenig und wird, je nach Spielstil, mitunter etwas ausgebremst, insgesamt aber überzählt Ubisoft hier eine durchaus ansprechende Geschichte, die mit einigen spannenden und auch emotional aufgeladenen Momenten aufwarten kann. Die übergreifende Handlung teilt sich hier zudem in mehrere nette Teilhandlungen, die wir in den einzelnen Gebieten erleben. Auch den einzelnen Figuren versucht man dabei ein wenig Raum zu geben, damit sie zunehmend an Bedeutung gewinnen. Mit einem Schwergewicht wie The Witcher sollte man das Spiel inhaltlich nicht vergleichen, innerhalb der Reihe aber positioniert sich Valhalla ganz gut.

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Wie es sich für ein Assassin’s Creed-Spiel gehört, findet auch der Kampf zwischen Templern und Assassinen erzählerisch wieder ihren Platz, wenn auch in untergeordneter Form. Interessant gestaltet ist aber auch dieser Part. Ansonsten gibt es wie gewohnt gelegentliche Abschnitte in die Gegenwart, die sich außerhalb des Animus abspielen. Da diese in der Regel nicht bei allen Fans Anklang finden, kommen sie diesmal seltener vor als noch in Odyssey. Wir verbringen also die meiste Zeit in der Simulation. 

Und das ist auch gut so, denn die Welt, die das Entwicklerteam hier geschaffen hat, ist absolut umwerfend gestaltet, wirkt überaus lebendig, ist voll mit liebevollen Details ausgestattet und bietet an allen Ecken einen Wiedererkennungswert. Das World Design ist ohnehin immer wieder eine Stärke der Reihe und auch wenn man genau das hier erneut erwartet, ist man doch wieder völlig entzückt vom tollen Ergebnis. Fortbewegen können wir uns durch das riesige Areal zu Fuß, auf unserem Pferd oder mit einem Boot. Per Schnellreisefunktion lassen sich aber auch weite Distanzen auf Wunsch überspringen.

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Neben den Hauptquests, die für sich genommen schon sehr lange zu beschäftigen wissen, gibt es auch drumherum wahnsinnig viel Optionales zu tun. Seien es unterhaltsame Nebenquests, aufzuspürende Artefakte, knifflige Schatzsuchen bis hin zu sogenannten Weltereignissen, die ebenfalls kleine Quests darstellen: An beinahe allen Ecken wartet eine Beschäftigung auf uns. Die Fülle kann wieder sehr erschlagend wirken, doch muss sich niemand gezwungen fühlen, all diesen Aufgaben nachzugehen. Es wäre aber schade, wenn man es nicht wenigstens zu einem gewissen Teil tun würde, denn hier verbergen sich viele abwechslungsreiche Ideen, manch charmant-witzige Geschichten oder lohnenswerte Belohnungen. Gelegentlich kann Valhalla mit seinem Humor etwas albern ausarten, was nicht jedem gefallen wird, doch das ist letztendlich wohl Geschmacksache. Ein echtes Highlight: Die optionalen, gut versteckten Bosskämpfe im Spiel.

Auch der Siedlungsbau ist überaus motivierend. Haben wir genügend Ressourcen gesammelt, bauen wir Gebäude wie die Schmiede oder das Assassinen-Büro. Der stetige Ausbau schaltet nicht nur weitere Quests frei, sondern auch diverse neue Gameplay-Elemente, sodass wir beispielsweise fortan unsere Ausrüstung aufwerten können. Diese finden wir überall in der Welt, anders als in Odyssey aber nicht mehr in solch einer ausufernden Flut. Hat den Vorteil, dass sich jedes Item nun etwas einzigartiger anfühlt und nicht mehr im Inventar völlig untergeht.

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Mit unseren Gefolgsleuten geht es zwischenzeitlich auch in richtiger Wikinger-Manier auf Beutezüge, bei denen wir alte Festungen oder Kloster angreifen. Solche Missionen passen nicht nur thematisch gut, sie spielen sich insgesamt auch spaßig und belohnen uns mit weiteren erbeuteten Ressourcen. Darüber hinaus verdienen wir selbstverständlich auch wie gewohnt Erfahrungspunkte für alles, was wir in Valhalla tun. So schalten wir nach und nach immer neue Fertigkeiten frei, die sich diesmal in einem großen, verzweigten Baum in zahlreichen Knotenpunkten befinden. Im Gegensatz zu Origins und Odyssey kommt es so nun weitaus häufiger zum Freischalten neuer Verbesserungen, was den Vorteil hat, dass man auch relativ spät noch belohnt wird.

Neben unserer Hauptwaffe können wir in Valhalla nun auch eine Zweitwaffe führen, wodurch sich einige nette Kombinationen ergeben. Wie gewohnt schlagen wir entweder hart oder leicht zu, weichen aus, nutzen Spezialmanöver oder blocken gegnerische Angriffe. Alles was wir tun, zerrt nun auch an unserer Ausdauer, sodass man nun auch ein wenig taktischer vorgehen muss. Das mag insgesamt zwar noch immer nicht sonderlich komplex ausfallen, spielt sich aber sehr unterhaltsam und ist hübsch animiert. Natürlich sind auch Stealth-Ansätze möglich, um Gegnern aus dem Weg zu gehen oder sie im Verborgenen auszuschalten. Mittels Bogens können wir dabei auch stets auf Distanz bleiben. Das Erhöhen des Schwierigkeitsgrads sei an dieser Stelle aber empfohlen, das Valhalla unter Umständen zu leicht ausfallen kann. Doch das muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Valhalla hat aber auch ein paar Makel, die an dieser Stelle angesprochen werden müssen. Einige Quests verlangen von uns lange Ritte oder Märsche neben sich langsam bewegenden NPCs, die uns eine gefühlte Ewigkeit vollquatschen. Das bremst den Fluss schon ein wenig. Viel nerviger: Valhalla leidet unter einigen unschönen Bugs und Glitches. Von KI-Aussetzern, Clipping-Fehlern bis hin zu Darstellungsfehlern ist einiges dabei. Nichts davon macht einem das Spiel kaputt, es wirkt alles nur eben ein wenig unsauber in einem sonst so aufwendig produziertem Spiel.

Grafisch ist Valhalla recht hübsch ausgefallen, selbst auf der getesteten PS4 Pro läuft alles angenehm flüssig. Als Cross-Gen Titel, der beide Konsolengenerationen bedient, bleibt das große Grafikwunder aber noch aus, das man vielleicht beim nächsten Serienteil erlebt, der dann womöglich rein für Next-Gen optimiert wird. Dennoch hat das Team hier gute Arbeit geleistet. Wie von Assassin’s Creed gewohnt zeigt sich auch der Soundtrack wieder von seiner starken Seite und untermalt das Abenteuer mit stets passenden Klängen.


Fazit

Großes Open World-Game, das mit enormem Umfang, einer fantastisch gestalteten Spielwelt und viel Abwechslungsreichtum punkten kann. In vielerlei Hinsicht macht "Assassin’s Creed Valhalla" gegenüber seinem direkten Vorgänger einen Schritt nach vorn. Diverse Makel mag es (noch)  hier und da zwar geben, sie seien dem ansonsten so stimmungsvoll gestalteten Wikinger-Abenteuer aber gern vergeben.

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