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Videospiel "Borderlands 3" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Borderlands 3" im Test

Videospiel "Borderlands 3" im Test Bildnachweis: © Gearbox Software / 2K Games

Story

Am knallharten Rand der Galaxis liegt eine Gruppe von Planeten, die gnadenlos von militarisierten Konzernen ausgebeutet werden. Hier wimmelt es von Beute - und von Gewalt. Hier bist du zu Hause – in den Borderlands. In letzter Zeit ist ein durchgeknallter Kult namens Kinder der Kammer aufgetaucht, der sich wie eine interstellare Seuche verbreitet. Spiel solo oder in Koop als einer von vier einzigartigen Kammer-Jägern, häufe Berge von Beute an und rette die Galaxis vor diesen Fanatikern.

Kritik

Knapp sieben Jahre mussten sich Fans gedulden, um endlich den heißersehnten Nachfolger in der Borderlands-Serie spielen zu können. Nun ist es auf Konsolen und dem PC endlich wieder so weit, es geht für ein neues, abgedrehtes Abenteuer zurück nach Pandora. Handsome Jack ist Geschichte, die fiesen Zwillinge Tyreen und Troy haben nun das Sagen und scharen alle Banditen-Clans des Planeten um sich, um mit Hilfe einer Vault-Karte besondere Schätze aufzuspüren, die ihnen noch mehr Macht verleihen. Als überzeichnete Live-Streamer nehmen sie dabei auch gleich unsere heutige Gesellschaft aufs Korn und hinterlassen als wahnsinniges Duo einen soliden Eindruck, wenn auch nicht in der Form, wie es zuvor Handsome Jack gelungen ist, doch das ist in Ordnung. 

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Wir wählen zu Beginn von Borderlands 3 unter einen von insgesamt vier Vault Huntern unseren Charakter, jeder von ihnen kommt mit eigenen Fähigkeiten daher, die in jeweils drei Talentbäumen aufgelevelt werden können. Darin schalten wir sowohl passive Talente frei, die uns auf unterschiedliche Weise widerstandsfähiger und stärker machen, als auch aktive Fähigkeiten, Elemente und Erweiterungen. Die Sirene Amara ist beispielsweise auf den Nahkampf spezialisiert, während Moze Unterstützung durch einen Mech erhält und als Schützin ordentlich austeilt. FL4K dagegen ist der Bestienmeister unter den Charakteren und lässt seine tierischen Begleiter für sich kämpfen, während sich Zane als Technologieexperte versteht. Nicht nur hat jeder von ihnen ein eigenes Set an Skills, auch die Kombinationen dieser lassen viel Spielraum für einen individuellen Spielstil, was sehr zu gefallen weiß. 

Die Story führt uns diesmal quer durch die Galaxis auf verschiedene Planeten, was für mehr Abwechslung in der Gestaltung der Umgebungen sorgt. Erzählerisch macht Borderlands 3 dabei insgesamt eine recht ordentliche Figur und sorgt auch für die ein oder andere Überraschung. Für Serienkenner dabei besonders schön, dass zahlreiche bekannte Charaktere wieder an Bord sind, vom quirligen Roboter Claptrap (quasi das Äquivalent zu Jar Jar Binks), bis hin zur Sirene Lilith. Sie alle kommen mit ihren schrägen Eigenheiten daher, was viel Raum für witzige Einschübe gibt. Ohnehin ist das Spiel vollgepackt mit Humor, der teils auch richtig derbe werden kann. Inwieweit man sich davon angesprochen fühlt, muss jeder für sich selbst entscheiden. 

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Jede Ortschaft ist aufgeteilt in weitläufige Areale, die es zu entweder zu Fuß oder per Fahrzeug zu erkunden gilt. Abseits der Hauptquest lassen sich so zahlreiche Nebenquests, Herausforderungen bis hin zu netten Details entdecken. Die Qualität der Nebenmissionen variiert dabei ein wenig, häufig sind sie doch recht simpel aufgebaut und beschränken sich aufs Sammeln oder Töten. Allerdings werden sie stets von lustigen Plots und Dialogen begleitet, was sie letztendlich doch wieder aufwertet und zu etwas Besonderem macht. Wer Freude an den verrückten Ideen der Entwickler hat(te), wird auch mit Freude jede dieser Aufgaben erledigen. 

Herzstück von Borderlands 3 ist natürlich wieder der ganze Loot, davon gibt es auch hier mehr als genug. Überall lassen sich Kisten plündern, erledigte Gegner werfen ebenfalls haufenweise Sachen ab. Aufregend ist das Ganze deswegen, weil sich vor allem in den Waffen durch verschiedenste Kombinationen an Werten die verrücktesten Ausführungen finden, indem auch Elementschäden und zusätzliche Boni durch Waffenhersteller eine Rolle spielen. Zusätzlich verfügen viele der Knarren, wovon wir im späteren Verlauf bis zu 4 gleichzeitig tragen können, auch einen zweiten Schussmodus, sodass wir uns im Gefecht komfortabel umstellen können. Eine Pistole feuert dann auch schon Mal Raketen ab, ein Gewehr lässt sich zusätzlich als Taser einsetzen.

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Damit machen dann vor allem die heftigen Shootouts jede Menge Spaß, die es ordentlich krachen lassen. Zimperlich geht das Spiel hierbei übrigens nicht vor, wenn wir einen Gegner wegpusten, dann zersplattert dieser auch ordentlich. Etwas schade ist, dass sich unsere Gegenspieler nicht cleverer verhalten: Zwar nutzen sie Deckungen und versuchen uns auch mal zu flankieren, oftmals stehen sie aber auch blöd als Kanonenfutter in der Gegend rum. Das ginge deutlich besser, man denke hier nur an Kandidaten wie The Division 2. Durch die schiere Masse an Auflauf bleibt das Spiel dennoch fordernd, auch die ausgefallenen Bossfights fallen angenehm knackig aus. Wer doch mal drauf gehen sollte, bekommt wie gewohnt die Möglichkeit, im Sterbemoment einen letzten Kill zu absolvieren, um sich mit neuer Energie wieder ins Getümmel stürzen zu können.  

Absolvieren lässt sich das Spiel übrigens allein oder im Koop für bis zu vier Spieler. Dazu lädt man Freunde entweder in seine Partie ein oder das Matchmaking übernimmt für bestimmte Aufgaben die Suche für uns. Der Schwierigkeitsgrad skaliert dabei anhand der Anzahl an Mitspielern, passt sich aber auch individuell für jeden einzelnen an, falls große Level-Unterschiede bestehen sollten. Auch lässt sich bestimmen, wie sich der Loot verteilt, entweder bekommt jeder seinen eigenen angezeigt, ohne dem anderen etwas wegnehmen zu können, oder aber es gilt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

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Visuell macht Borderlands 3 wieder einiges her, erneut kommt der schicke Cel-Shading-Look zum Einsatz, der dem Spiel etwas comichaftes verpasst. DankUnreal Engine 4 werden auch hübsche Effekte auf den Bildschirm gezaubert. Das läuft weitestgehend auch recht flüssig, zumindest wenn man auf der Konsole nicht im Performance-Modus spielt, in welchem es noch zu einigen Problemen kommen kann, weshalb die Entwickler noch ein wenig nachbessern müssen. Auch kommt es in anderen Situationen noch zu spürbaren Framedrops, was vor allem den Splitscreen-Modus des Spiels betrifft. 

An Umfang geizt das Spiel übrigens nicht, mindestens 30 Stunden sollte man für die Kampagne einplanen. Wer auch die vielen Nebenquests und Herausforderungen absolviert, kommt locker auf das dopplte. Doch damit endet der Spaß noch nicht, Borderlands 3 bietet auch für sein Endgame diverse Modi, die zum Weiterspielen motivieren. Hier lässt sich beispielsweise auch der Wächterrang freischalten, worin wir mit gewonnenen Erfahrungspunkten zusätzliche Bonuswerte steigern können, während wir uns auf die Jagd nach noch besseren Loot machen, der von noch härteren Gegnern gehortet wird. Vier (kostenpflichtige) Kampagnen-DLCs sind darüber hinaus auch schon in Planung. 


Fazit

Viel Neues wird man in "Borderlands 3" nicht entdecken, stattdessen setzen die Entwickler auf die Stärken der Vorgänger und verfeinern diese an den passenden Stellen. Für Fans der Reihe ist das vermutlich genug, sie bekommen mehr von dem, was sie schon immer liebten, nämlich einen spaßigen Loot-Shooter, der mit gutem Gameplay, abgedrehten Ideen, viel Humor und ordentlichem Umfang punkten kann - von allem jetzt noch eine Portion mehr. Wer mit der Reihe aber zuvor nicht warm wurde, den wird Teil 3 wohl auch nicht abholen. 

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