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Videospiel "Darq: Complete Edition" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Darq: Complete Edition" im Test

Videospiel "Darq: Complete Edition" im Test Bildnachweis: © Feardemic / Unfold Games

Story

Darq nimmt den Spieler mit auf eine Reise durch Lloyds Träume, die schnell zu einer Alptraumschleife werden. Oberste Priorität des Jungen ist es, aufzuwachen, aber leider versenkt ihn jeder Versuch tiefer in seine luziden, vom Unterbewusstsein gesteuerten Träume. Lloyd muss sich an die neue Welt anpassen, die Schwerkraft wieder erlernen, alle seine Sinne und seinen Verstand anstrengen, um Rätsel zu lösen und sich an den Kreaturen vorbeizuschleichen, die die Ecken dieses Albtraums bewachen.

Kritik

Ursprünglich ist das Horror-Puzzlegame Darq bereits 2019 auf dem PC und Ende 2020 inklusiver zweier DLCs in einer Complete Edition auf PS4 und Xbox One erschienen. Nun sind auch Nintendo Switch sowie PS5 und Xbox Series X/S an der Reihe, für Sonys und Microsofts Next Gen-Konsolen auch gleich in einer technisch leicht aufgebohrten Variante, die sich entweder in 4K und 30 fps oder in 1800p und 60 fps spielen lässt. Auf der getesteten PS5 lief das Spiel angenehm sauber, Fehler fielen beim Durchlauf keine auf.

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Darq hat einen faszinierenden Look, der glatt dem Geiste eines Tim Burtons (Corpse Bride) entsprungen sein könnte. Eine bizarre, farblose Welt voller seltsamer Gestalten mit einer guten Portion Morbidität. Entwickler Unfold Games zeigt sich in der visuellen Gestaltung höchst kreativ und schafft es damit, den Spieler auf atmosphärischer Ebene sofort zu packen. Auch die gelungene Klangkulisse leistet dazu ihren Beitrag. Wirklich gruselig mag Darq zwar nicht sein, von einem echten Horror-Schocker ist das Spiel trotz kleinerer Creep-Passagen weit entfernt, das Spiel fällt aber auch so – beinahe auf märchenhafte Weise, wie schon das gelungene Little Nightmares II – absolut stimmungsvoll aus.

Erzählerisch sollte man die Ansprüche etwas runter schrauben, Darq startet ohne jegliche Einleitung und bleibt auch danach recht kryptisch. Dass wir uns in einem Albtraum befinden, aus dem wir zu entfliehen versuchen, wird zwar schnell klar, dennoch schwirren einem selbst beim Abspann noch so einige Fragezeichen über dem Kopf, da vieles in dieser eigentlich doch so aufregenden Welt unbeantwortet bleibt. Mehr erzählerische Tiefe und mehr Klarheit hätten Darq sicherlich nicht geschadet.

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Selbst die Funktionsweise des Gameplays muss man sich selbst erschließen, das Game erklärt dem Spieler nämlich nichts. Damit dürfte man nach kurzer Verwunderung aber dennoch ganz gut zurechtkommen, komplex ist die Spielweise nämlich nicht. Wir erkunden sieben überschaubare 2,5-D Level, sammeln auf unserem Weg wichtige Gegenstände ein, benutzen sie an benötigter Stelle zum Vorankommen, lösen diverse Puzzles und betätigen Schalter und Mechanismen. Der Clou ist dabei folgender: Wir können entgegen der Schwerkraft an Wänden entlanglaufen und so das Geschehen immer wieder in neue Perspektiven drehen, die ganz neue Wege offenbaren und zum Lösen der Rätsel entscheidend sind. Diese unterschiedlichen Blickwinkel auf ein und dieselbe Szenerie sind eine originelle Idee, die ordentlich Pep ins Geschehen bringen. 

Die Puzzles selbst variieren von spaßig bis mäßig, fallen in der Regel aber nicht allzu schwer aus. Auch wenn wir uns in einem Traum befinden, in dem sicherlich ganz eigene Regeln herrschen, fallen manche Lösungen etwas absurd aus. Dass man beispielsweise eine Armbanduhr aus dem Inventar als Brücke über eine gerade noch unüberwindbare Kluft spannen soll, entzieht sich jeglicher Logik. Manche Puzzles hätten also durchaus sinnvoller gestaltet werden können, glücklicherweise gibt es aber auch positive Vertreter, die wunderbar kreativ ausfallen.

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Gerade in den beiden enthaltenen DLCs, The Tower und The Crypt, wird man in größer ausgefallenen, hübsch designten Arealen deutlich mehr gefordert. Da das Hauptspiel in der Regel nach nur drei Stunden beendet sein dürfte, tut der Zusatz in jedem Fall ganz gut, auch wenn er das Spiel nur um etwa eine weitere Stunde erweitert. Ja, Darq ist ein sehr kurzes Vergnügen, auch in der Complete Edition. Da das Spiel zum jetzigen Stand aber auch schon für faire 20€ angeboten wird, dürfte der Umfang in Ordnung gehen.

Während des Abenteuers treffen wir übrigens gelegentlich auch auf einige Gegner, die wir nicht bekämpfen können, sondern umschleichen müssen. Schaufensterpuppen mit Lampenschirmen als Kopf oder rollstuhlfahrende Kreaturen mit Trompetenköpfen mögen zwar herrlich skurril anzusehen sein und tragen sicherlich zur Immersion bei, besonders spaßig sind die Schleichpassagen aber nicht, da unser Handlungsspielraum dabei sehr beschränkt bleibt.

Fazit

"Darq: Complete Edition" ist ein visuell wirklich schön gestaltetes Puzzle-Game mit stimmungsvoller Atmosphäre, das mit seinen Perspektivwechsel auch noch einen tollen Kniff bereithält. Nicht jedes Rätsel mag überzeugen, nicht jede Schleich- oder Fluchpassage macht Freude und auch die enorm kurze Spielzeit ist sicherlich ein Wermutstropfen, dennoch macht das Spiel an zahlreichen anderen Stellen mit starken Einfällen auch wieder viel Boden gut. Ein nicht perfekter, aber durchaus interessanter Indie, der Genrefans gewiss gefallen dürfte.

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