Erwähnungen
Videospiel "Fimbul" im Test
Von siBBe in Videospiel "Fimbul" im Test
am Donnerstag, 28 Februar 2019, 16:00 Uhr
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Story
In der Welt des alten Berserkers Kveldulver ist der Fimbulwinter, das Vorzeichen der Götterdämmerung, angebrochen. Bei einem Überfall auf das Dorf, in dem er seinenLebensabend verbringt, wird Kveldulver getötet, nur um von den Nornen wiederbelebt und in einenletzten Kampf geschickt zu werden. Wenn es ihm gelingt, die riesenhaften Jotun aufzuhalten, kannRagnarök vielleicht doch noch abgewendet werden.
Kritik
Ob The Banner Saga, Hellblade: Senua’s Sacrifice oder zuletzt God of War: Als Fan der nordischen Mythologie bekommt man im Videospielbereich bereits eine interessante, qualitative Auswahl geboten. Mit Fimbul, benannt nach der ersten der vier eschatologischen Katastrophen, die den Untergang der Götter (Ragnarök) einleiten, steht nun der nächste, thematisch verwandte Titel für PC- und Konsolenspieler an, jedoch handelt es sich bei dem Action-Adventure des dänischen Studios Zaxis um ein kleines Indie-Projekt, das, vor allem im Vergleich zum protzigen God of War, in einer ganz anderen Liga spielt.
Wir schlüpfen in die Rolle des Berserkers Kveldulver, der sich sowohl gegen seinen Bruder, der seinen Tod will, zur Wehr setzt, als auch die riesenhaften Jotun davon abhalten muss, Ragnarök einzuleiten. Bei unserem Streifzug durch ansehnlich gestaltete, verschneite Landschaften und tiefe Wälder gelingt es Fimbul, im Zusammenspiel mit der hypnotisch wirkenden Musik, tatsächlich, auf atmosphärischer Ebene zu punkten, die mystische Welt weiß eine gewisse Faszination zu wecken. Die Geschichte wird dabei stets über hübsch illustrierte Comic-Sequenzen erzählt, was für ein kleines Studio gewiss der einfachere Weg zur Umsetzung ist, sich in diesem Fall aber auch stilistisch gut einfügt.
Ein wenig nervig ist nur, wie oft das Geschehen letztendlich durch die Comics unterbrochen wird, fast im Minutentakt klicken wir uns durch sie hindurch, was den Spielfluss doch arg stört. Dass wir darin gelegentlich kleinere Entscheidungen treffen können, die Auswirkungen auf das Spielgeschehen nehmen sollen, ist nett gemeint, Konsequenzen sind hier jedoch so gut wie gar nicht spürbar. Ob wir also einen besiegten Gegner töten oder sein Leben verschonen, spielt am Ende kaum eine Rolle. Schade drum.
Während wir die Welt erkunden kommt es immer wieder zu Kämpfen in Hack and Slay-Manier. Uns stehen dabei drei Waffen zur Verfügung sowie eine Reihe von Spezialmanövern, mit denen wir uns beispielsweise heilen können oder Gegner niederstrecken. Anspruchsvoll sind die Auseinandersetzungen leider nicht, clever verhält sich die Gegner-KI auch zu keinem Zeitpunkt. Stattdessen handelt es sich um bloßes Kanonenfutter, das wir auf immer gleiche Weise niedermetzeln. Da uns an jeder Ecke ein kleiner Massenkampf erwartet, entsteht schnell ein repetitiver Ablauf, der langweilt und ermüdet.
Daran ändern auch die gelegentlichen Bosskämpfe gegen die Riesen nichts, da auch sie keinerlei Taktik zum bezwingen abverlangen. Wer also bereits Games der Marke Dark Souls und Co. hinter sich hat, wird über das simpel gestaltete Kampfdesign nur müde lächeln können. Letztendlich gilt es jedes Mal den Augenblick abzuwarten, bis uns ein Symbol eingeblendet wird, um genau dann einen Speer zu werfen, der unseren Gegner für einige Sekunden kampfunfähig macht, in denen wir ordentlich auf ihn einhacken. Und das immer wieder.
Fazit
"Fimbul" schaut für einen Indie-Titel hübsch aus und punktet zudem mit einem gelungenen Soundtrack, was in Kombination mit dem spannenden Setting durchaus einen atmosphären Sog bewirkt. Nur leider nutzt sich das repetitive Spielprinzip, trotz der ohnehin schon kurzen Spieldauer, sehr schnell ab: Immer gleiche Gegnerwellen auf die immer gleiche Weise niederzumetzeln ist ein wenig einfallslos und ermüdend.
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