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Videospiel "Horizon Forbidden West" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Horizon Forbidden West" im Test

Videospiel "Horizon Forbidden West" im Test Bildnachweis: © Sony Interactive Entertainment / Guerrilla Games

Story

Das Land stirbt. Grauenhafte Stürme und eine unaufhaltsame Plage suchen die verstreuten Überreste der Menschheit heim, während Furcht einflößende neue Maschinen an den Grenzen umherstreifen. Das Leben auf der Erde steuert auf eine erneute Auslöschung zu und niemand weiß, warum. Es liegt an Aloy, die Geheimnisse, die hinter diesen Gefahren lauern, zu enthüllen und Ordnung und Gleichgewicht in der Welt wiederherzustellen. Auf ihrem Weg muss sie mit alten Freunden zusammenarbeiten, Allianzen mit neuen kriegerischen Fraktionen eingehen und das Vermächtnis der fernen Vergangenheit entschlüsseln – und dabei einem neuen und scheinbar unbesiegbaren Feind immer einen Schritt voraus sein.

Kritik

Das niederländische Entwicklerstudio Guerilla Games feierte zwar schon früh mit seiner Killzone-Reihe Erfolge, doch vor allem mit dem 2017 veröffentlichten Open-World-Action-Adventure Horizon: Zero Dawn gelang schließlich der weltweite Durchbruch. Immerhin handelt es sich um eines der besten Spiele der PS4-Ära und um eine der nun beliebtesten Marken der Playstation. Daher sind die Erwartungen an einen Nachfolger immens hoch, um erneut mit Story, Gameplay und auch Technik zu begeistern. Nach fünf Jahren ist es nun endlich so weit, Horizon Forbidden West ist als Cross Gen-Titel exklusiv für PS4 und PS5 erschienen. Für den Test haben wir uns auf der PS5 in die Postapokalypse voller wundersamer Maschinen begeben.

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Der Nachfolger setzt etwa sechs Monate nach den Geschehnissen des ersten Teils an und wirft uns direkt in ein neues episches Abenteuer, bei dem gleich das Schicksal der gesamten Welt auf dem Spiel steht. Vorkenntnisse der Story sind dringend vonnöten, als Neueinsteiger wird man sich erzählerisch ziemlich schnell verloren fühlen. Zwar führt uns Forbidden West ausführlich in eine neue Geschichte ein, ist aber eng verknüpft mit Personen und Ereignissen des Vorgängers, die man unbedingt kennen sollte. Ist diese Hürde erst einmal überwunden, erwartet uns auch hier wieder eine spannend erzählte Geschichte voller Wendungen und epischer Höhepunkte. Der Vorgänger konnte in dieser Hinsicht zwar noch einen Tick mehr überzeugen, da er das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte, dennoch schlägt sich auch das Sequel insgesamt wirklich gut und spornt uns immer an, weitere Geheimnisse aufzudecken.

Erneut ist die Welt richtig groß ausgefallen und ist herrlich atmosphärisch designt. Abseits der Hauptquest, für die allein man schon gute 30 Stunden einrechnen sollte, gibt es am Wegesrand unglaublich viel zu entdecken und zu tun. Und auch wenn es sich um optionalen Content handelt, den man zum Beenden des Spiels nicht zwingend erledigt haben muss, wäre es absolut schade, sich nicht wenigstens einem Teil davon zu widmen. So warten hier beispielsweise haufenweise Nebenquests auf den Spieler, die von netten kleinen Geschichten begleitet werden und die Welt von Forbidden West lebendiger gestalten und den Lore erweitern. Abgesehen vom positiven Erlebnis, das diese Aufgaben in der Regel mit sich bringen, wird man auch mit reichlich Erfahrungspunkten und brauchbaren Loot belohnt.

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Doch Haupt- und Nebenaufgaben sind noch längst nicht alles, was uns in Forbidden West an Beschäftigung erwartet. In den aus Teil 1 bekannten Jagdgründen stellen wir uns wieder Challenges auf Zeit, in den futuristischen Brutstätten (quasi die Dungeons des Spiels) schalten wir begehrte Überbrückungen der Maschinenwesen frei, die wir anschließend übernehmen und auch reiten können und in Unterwasserhöhlen suchen wir nach verborgenen Schätzen. Auch treffen wir wieder auf die gigantischen Langhälse, die bei erfolgreicher Überbrückung die Karte aufdecken. Während man im ersten Teil einfach von einem höchsten Punkt der Umgebung auf sie sprang, ist das Erklimmen diesmal mit kleinen Rätsel oder Herausforderungen verknüpft, was die Aufgabe wesentlich abwechslungsreicher macht. Noch mehr Rätsel gibt es in den verstreuten Ruinen, die fast ein wenig Tomb Raider-Feeling aufkommen lassen. Wer dagegen lieber fighten will, räuchert Rebellencamps aus oder begibt sich in eine Kampfarena. Und das ist noch längst nicht alles. Es sollte also für jeden etwas Passendes dabei sein. Wer sich darin erst einmal verliert, dürfte schnell auf gute 80 Stunden Spielzeit kommen, die eine Menge Spaß bereiten.

Highlight ist erneut das Kampfgeschehen, das gerade gegen die Maschinen zu begeistern weiß. Mit unserem Fokus scannen wir unsere Gegner auf Schwachstellen, die es dann im Kampf auszunutzen gilt. Dazu setzen wir Pfeile mit verschiedenen Elementareffekten ein, reißen einzelne Körperteile gezielt ab, um unsere Gegner zu schwächen oder für Folgeangriffe anfälliger zu machen, stellen Fallen und schlagen mit Kombos und Spezialattaken zu. Gerade gegen riesige Biester und mächtige Bossgegner kommt es immer wieder zu richtig epischen Fights, die sich dank der hervorragenden Steuerung und des durchdachten Gameplays einfach toll anfühlen. Gegen menschliche Gegner sind Gefechte dagegen nicht ganz so aufregend, da hier vor allem im Nahkampf gegeneinander angetreten wird, der vergleichsweise doch etwas limitiert ist. Zwar fühlen sich die Hiebe durchaus wuchtig an und das Angriffsrepertoire fällt im Vergleich zum Vorgänger umfangreicher aus, dennoch ist der Spielraum hier kleiner als gegen die Maschinen und der Ablauf wiederholt sich mit der Zeit auch. Close Combat bekommt ein Spiel wie Ghost of Tsushima dann eben doch besser hin.

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Für das Absolvieren von Aufgaben sammeln wir mit der Zeit immer mehr Talentpunkte, die in sechs Skilltrees verteilt werden können. Jeder Baum verbessert einen anderen Aspekt von Aloy, etwa Nah- und Fernkampf, Gesundheit, Stealth, Fallenstellen oder das Übernehmen von Maschinen. Dadurch werden nicht nur passive Werte verbessert, sondern auch ganz neue Fähigkeiten und Kombos freigeschaltet. Darunter beispielsweise mächtige Spezialattacken, die nach Auffüllen unserer Mut-Leiste ganz besondere Boni mit sich bringen. Oder weitere Angriffsmodi für unsere Waffen, um beispielsweise mehrere Pfeile gleichzeitig abzufeuern. Je nachdem, welcher Spielertyp man selbst ist, kann man sich hier nach Wunsch prima spezialisieren.

Auch als Bastler kommt man nicht zu kurz. Neben der Erweiterung von Beuteln, um mehr Ausrüstung zu tragen, können alle Waffen und Rüstungsteile geupgradet und mit Elementarspulen zusätzlich verstärkt werden. Um das zu tun, müssen allerdings die nötigen Rohstoffe gesammelt werden, was fortschreitend immer schwieriger wird. Cooles Feature in Forbidden West: Wir können an einer Werkbank genau festlegen, was wir benötigen und bekommen direkt einen Marker auf unserer Map gesetzt, wo sich eben jene Materialien ungefähr befinden. Das erspart einem unnötiges Suchen an falscher Stelle und führt schneller zum Erfolg.

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Weiter oben wurde schon angesprochen, wie atmosphärisch die Spielwelt gestaltet ist. Forbidden West ist durch die unterschiedlichen Biome noch um einiges abwechslungsreicher ausgefallen. Von eisigen Landschaften, trockenen Wüsten, dicht bewachsenen Wäldern, malerischen Stränden bis hin zu geheimnisvollen Unterwasserwelten ist die gestalterische Palette groß ausgefallen. Hier ist nicht nur das Artwork beeindruckend, sondern auch die technische Umsetzung versetzt einen in Staunen. Forbidden West sieht einfach fabelhaft aus und läuft auf der PS5 auch wunderbar flüssig. Zur Wahl stehen hier ein Grafikmodus (4K, 2160p, 30 FPS) und ein Leistungsmodus (1800p, 60 FPS), die beide ihre eigenen Vorteile mit sich bringen und je nach Geschmack ausgewählt werden können. In unserem Test lief übrigens letztgenannter Modus, da sich 60 fps persönlich gesehen einfach viel angenehmer anfühlen. Aber das ist natürlich Geschmacksache. 

So wunderschön das Spiel im Grunde auch ist, gab es zum Testzeitpunkt leider noch einige technische Ungereimtheiten bezüglich der Grafik. So kam es häufiger mal zu diversen Clipping-Fehlern und unschönen Popins, die das Spielerlebnis zwar nicht sonderlich stören, aber in einem Spiel, das optisch eigentlich in der Oberliga spielt, eben doch nicht sein müssen. Auch ein gewisses Bildrauschen wurde bei langsamer Bewegung der Kamera immer wieder in der Umgebung vernommen worden. Daran gewöhnt man sich mit der Zeit, es bringt aber unnötig Unruhe ins Bild und kann somit je nach Empfindlichkeit auch auf die Nerven gehen. Guerilla Games ist sich der Probleme aber bewusst und arbeitet wohl auch schon an entsprechenden Fixes.

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An Ton und Musik gibt es dagegen nichts auszusetzen. Der Soundtrack ist wieder richtig gut gelungen und untermalt das Abenteuer äußerst stimmungsvoll, während die Sprachausgabe sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch sehr hochwertig ausfällt. Als PS5-Spieler kommt man zudem in den Genuss der Funktionen des Dualsense-Controllers, der mit seinen adaptiven Triggern und dem haptischem Feedback für ein noch angenehmeres Spielgefühl sorgt. Forbidden West macht sich dessen Funktionen nämlich gut zunutze.

Fazit

Ein großartiges Open-World-Abenteuer mit faszinierender Spielwelt, spannender Erzählung, tollem Gameplay und schicker Optik. "Horizon Forbidden West" ist ein absolut würdiger Nachfolger des ausgezeichneten "Zero Dawn" und für Playstation-Spieler ein heißer Titel, um den man nicht herum kommt.  

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