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Videospiel "Master of Orion: Conquer the Stars" im Test

Felidae

Von Felidae in Videospiel "Master of Orion" im Test

Videospiel "Master of Orion: Conquer the Stars" im Test Bildnachweis: Wargaming.net / NGD Studios

Inhalt

Nach 13 Jahren kehrt mit Master of Orion: Conquer the Stars eines der bekanntesten rundenbasierten Globalstrategiespiele auf den PC zurück. Erneut gilt es mit seinem Volk nicht weniger als die gesamte Galaxie zu erobern, sei es auf kriegerischen Wege, per Diplomatie, oder schlicht mit der Hilfe der nötigen Credits, die Wahl liegt ganz in der Hand des Spielers.

Doch wie spielt sich der Strategie Großvater im Jahre 2016 und welche Zielgruppe spricht der neue Teil der Reihe an, dies und mehr erfahrt ihr im Folgenden.

Review

Springen wir für einen kurzen Moment in das Jahr 1996. Die Welt tanzt zum Song  Macarena, Deutschland gewinnt zum 3. Mal die Europameisterschaft und der PC etabliert sich langsam aber sicher als fester Bestandteil in einem modernen Haushalt. Windows 95 eröffnet in Sachen Benutzerfreundlichkeit einen noch nie dagewesenen Komfort und neben Word und Excel wird der PC vor allem von der jüngeren Generation vornehmlich zum Zocken genutzt. Hoch im Kurs stehen dabei rundenbasierte Strategiespiele, denn auch wenn Strategie in Echtzeit bereits mit Command and Conquer und Warcraft 2 aus dem Jahre 95, beziehungsweise Dune 2 aus dem Jahre 92, auf dem PC etabliert war, zogen die meisten ihre Figuren doch lieber in Runde.

An der Spitze dieses Genres standen ganz klar Civilization 2 und Master of Orion 2, jeweils aus dem Jahr 1996, denn beide Spiele boten eine bis dato noch nie gesehene Tiefe an taktischen, wirtschaftlichen und diplomatischen Möglichkeiten um mit der eigenen Armee, der Infrastruktur und den gegnerischen Spielern zu interagieren.

Zurück im Jahr 2016 erkennen wir, dass rundenbasierte Strategiespiele auf dem PC nur noch sehr selten für große Furore sorgen. Abgesehen von Cilivilation 5 und dem baldigen Nachfolger Civilization 6, sowie der Total War-Reihe, wobei diese auch nur zur Hälfte in Runde abläuft, gibt es nur wenige Globalstrategiespiele, die eine große Zahl von Spielern begeistern.

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Grund dafür ist vor allem die Hürde des Einstieges, denn diese Art von Spielen gilt gemeinhin als ungemein komplex, was viele Neulinge schon von vornherein abschreckt. Mit Master of Orion: Conquer the Stars, dem offiziellen Reboot der Serie aus dem Hause Wargaming, versuchen die Entwickler von NGD Studios nun die altehrwürdige Serie einem neuen Publikum näher zu bringen und gleichzeitig die alten Fans mit ins Boot zu bekommen.

Bereits vor dem Start der ersten Partie merkt man, dass die Entwickler einen hohen Stellenwert auf Atmosphäre gelegt haben, denn das Spiel hat mit Mark Hamill, Alan Tudyk, Michael Dorn, Kat Cressida und vielen weiteren namenhaften Schauspielern und Voice Actorn nicht nur eine hervorragende Sprachausgabe, auch die 11 Völker, zum großen Teil alte Bekannte aus früheren Teilen der Reihe, sind allesamt liebevoll Designt.Das Design der Raumschiffe wurde ebenfalls individuell auf die jeweiligen Völker angepasst, so fliegen die katzenhaften Mrrshan etwa in recht elegant wirkenden Schiffen, die stilistisch ein bisschen an das alte Ägypten erinnern, während die bulligen Echsenmenschen vom Volk der Sakkra eher auf ein massives Design stehen.

Natürlich unterscheiden sich die Völker nicht nur optisch, sondern auch in ihren Vor- und Nachteilen. Führt man die Mrrshan ins Rennen, so wird man wohl in erster Linie einen Sieg durch Eroberung anstreben, denn die Katzen bekommen diverse Boni im Kampf und durch ihre recht aggressiven Form der Diplomatie. Als Anführer der friedlichen Psilon wird man hingegen vermehrt auf Wissenschaft und Forschung setzen, denn auch ohne Gewalt kann man in Master of Orion einen Sieg erringen, doch seid gewarnt, wer ganz ohne Verteidigung dasteht wird schnell von der KI überwältigt.

Auf dem weitläufigen Forschungsbaum kann man indes seinen eigenen Weg zum Sieg weiter spezialisieren, denn auch wenn jedes Volk die gleiche Technologie erforschen kann, so sollte man diese dennoch an den eigenen Spielstil und die geplante Singbedingung anknüpfen, wer blind in jedem Bereich ein bisschen forscht wird vermutlich nie die mächtigen Technologien am Ende der jeweiligen Äste zu Gesicht bekommen.

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Wenn alles nichts hilft muss man eben in Verhandlung mit den anderen Parteien treten. Hier springt erneut die großartige Atmosphäre ins Auge, so ändert sich etwa die initiale Begrüßung der jeweiligen Anführer anhand des aktuellen diplomatischen Beziehungen und die tollen Stimmen tun dann ihr übriges um aus dem Kontakt zu fremden Völkern ein echtes Erlebnis zu machen. Leider nutzt die KI für meinen Geschmack die Diplomatie viel zu selten, wer auf gute Beziehungen hofft muss schon selber den ersten Schritt machen. So motiviert das Feature zwar, schließlich sind potenzielle Allianzen von Vorteil, auf der anderen Seite stört die Passivität der KI den Spielfluss jedoch ein wenig, vor allem wenn die Verhandlungen fernab jeglicher Logik ablaufen. In einem Spiel bombardierte ich etwa den Heimatplanet der Klackon, einer insektoiden Alienrasse, die an die Zerg aus Starcraft, oder die Bug aus Starship Troopers erinnert, und trotz vermehrten Absagen meiner Seite bot mir die Anführerin stetig aufs neue einen Friedenspakt an. Nun würde man ja denken, dass die deutlich unterlegene Partei zumindest ein Tribut mit in die Verhandlung bringt, doch sobald man dies auch nur vorschlägt zieht die KI beleidigt von dannen. Zwei Runden später gab es so eben nur noch 3 Mitspieler. 

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Was das Spiel indes fantastisch macht ist der Einstieg für Neulinge. Für das Tutorial muss man zwar ein bisschen Zeit investieren, doch dank der recht intuitiven Steuerung und der guten Erklärung kommt man recht schnell ins Spiel und bereits nach kurzer Zeit zieht man seine Armee von einem System zum nächsten, besiedelt neue Planeten, baut daheim die eigene Wirtschaft auf und und und. Dabei lernt man stetig etwas dazu, etwa wie man mit dem gewählten Volk besser agiert, welche Technologien besonders nützlich sind und welchen Teil der Wirtschaft (Nahrung, Forschung, Einkommen, Produktion) man zum jeweiligen Zeitpunkt verstärkt fördern sollte, sodass eine sehr angenehme Lernkurve entsteht. Zwar wird man die erste Partie gegen die KI unter Umständen verlieren, doch nach ein paar Anläufen hat man den Dreh raus und spätestens dann entfaltet das Game auch seinen vollen Spielspaß. Ich könnte jetzt noch über den Flotten Editor, das Kampfsystem, die Verschmutzung der Planeten, den Kampf gegen Weltraumpiraten und Weltraummonster, den galaktischen Rat und viele weitere Dinge reden, doch diese Entdeckung überlas ich lieber euch.

Fazit

Master of Orion: Conquer the Stars ist das perfekte Game um in die große Welt der Globalstrategiespiele einzusteigen. Trotzt der Einsteigerfreundlichkeit bleibt das Spiel auch im späteren Verlauf fordernd, einzig alte eingesessene MoO Hasen dürften sich unter Umständen ein wenig unterfordert fühlen. Wer dem Genre nicht abgeneigt ist, der wird den Kauf für sehr faire 30€ mit Sicherheit nicht bereuen, denn hat man erst einmal eine Partie begonnen, verfliegt die Zeit wie von allein.

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