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Videospiel "No Man's Sky" im Test

Felidae

Von Felidae in Videospiel "No Man's Sky" im Test

Videospiel "No Man's Sky" im Test Bildnachweis: Hello Games / Sony Interactive Entertainment

A long time ago, in a galaxy far far away....

Mehrere Trillionen Planeten, Sternensysteme und Galaxien, dicht bevölkerte Welten voller Aliens, Tiere und Pflanzen aus dem Zufallsgenerator und mittendrin ein einsamer Weltraumabenteurer, auf der Suche nach dem Rand des Universums.

No Man's Sky vom Entwicklerstudio Hello Games bricht zur Zeit sämtliche Rekorde, Grund genug mich selbst einmal hinter das Steuer meines Sternenschiffes zu wagen, auf der Suche nach neuen Abenteuern, Ressourcen und fremden Völkern.

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Man konnte in letzter Zeit wahrlich keinen Schritt vor die metaphorische Tür des Internets wagen, ohne von der hitzigen Diskussion rund um "No Man's Sky" regelrecht weggespült zu werden. Das Spiel ist in aller Munde, jedoch nicht zwangsläufig aus positivem Anlass.

Solltet ihr während dieser Zeit unter einem Felsen gelebt haben, brechen wir nun nochmal in aller kürze die Fakten herunter: "No Man's Sky" ist ein Weltraumabenteuer, das in vorderster Front stets mit seiner spektakulären Größe prahlt. Die Planeten im Spiel stammen allesamt aus dem Zufallsgenerator, was laut den Entwicklern in einem quasi endlos großem Universum mündet, da dieses stetig wächst. Dementsprechend gleicht kein Planet dem anderem, zumindest in der Theorie. In der Praxis setzen sich die Himmelskörper dann doch aus einer überschaubaren Anzahl von Bausteinen zusammen, so dass man bereits nach kurzer Zeit Überschneidungen mit bereits bekannten Planeten entdecken wird.

Der Spieler schlüpft im Spiel in die Rolle eines namenlosen Abenteurers, der mit Hilfe seines Schiffes auf einem fremden Planeten gestrandet ist. Die Anfangsphase des Spiels gestaltet sich dementsprechend recht beschaulich. Man sammelt ein paar Ressourcen, bestaunt die recht ansehnliche Grafik und freut sich wie ein Schneekönig über jede neu entdecke Pflanzen– oder Tierart. Ist das defekte Schiff  erst einmal repariert, wird das Erkunden des Planeten ein Kinderspiel. Fortan fliegt man von Stützpunkt zu Stützpunkt, sammelt neue Rohstoffe, lernt die ersten Wörter einer fremden Aliensprache und freundet sich zeitgleich auch mit besagter Spezies an. Während man sein Equipment stetig verbessert wird man nach einiger Zeit zwangsläufig seinen Heimatplaneten verlassen, um die restlichen Planeten im System zu besuchen, oder gleich in ein völlig fremdes System aufzubrechen.

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"No Man's Sky" spricht mit seiner Gameplay-Mechanik den Jäger und Sammler in uns an. Wer bei dem Spiel eine epische Story erwartet dürfte nach wenigen Stunden Spielzeit relativ ernüchtert sein. Es ist eines dieser Spiele, bei denen man seine eigene Geschichte schreibt, was auf der einen Seite zwar zu weitaus intensiveren Momenten führt, da diese schließlich ganz individuell sind, auf der anderen Seite jedoch ebenfalls in ziemlich viel Leerlauf und dem repetitiven Ablauf von Spielinhalten mündet. Das größte Problem des Spiels ist daher sicherlich die Langzeitmotivation, denn nach rund 20 Stunden Spielzeit machen sich bei mir bereits die ersten Abnutzungserscheinungen breit, was in erster Linie am fehlen von weiteren Spielinhalten liegt.

Doch dann sind sie da, die Momente die einem zur Zeit wohl kaum ein anderes Spiel bietet. Sei es der Landeanflug auf einen neuen Planeten, während im Hintergrund gerade die Sonne über den Horizont steht, der plötzliche Angriff von Weltraumpiraten, die es auf meine wertvolle Fracht abgesehen haben, oder einer jener ruhigen Momente, in denen man inmitten eines dicht besiedelten Waldes steht und die Atmosphäre und Musik in sich hineinsaugt. Das Gameplay hat dabei einen fast schon meditativen Charakter, was der ein oder andere sicherlich im gleichen Atemzug als langweilig titulieren würde.

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Ja, "No Man's Sky" ist ein Titel der von seinem Umfang und Tempo eher als Casual Spiel zu bezeichnen ist, denn weder das recht überschaubare Crafting-System, noch die recht eintönige Abfolge von immer gleichen Spielinhalten wird bei echten Hardcoregamern langfristig zu Jubelarien führen. Dementsprechend negativ fallen eben auch viele der Meinungen im Netz aus, vom Grafikblender, über das overhypte Casual-Desaster, bis hin zu Betrug an den Fans ist im Grunde alles dabei. Probleme beim Steam-Release und berichtete Performance-Probleme auf der PC-Version taten dann ihr Übriges. Letzten Endes zählt jedoch nur der individuelle Spielspaß und der war für mich bisher zu beinahe jedem Moment gegeben, denn auch wenn sich die Abläufe im Spiel gerne wiederholen, so motiviert der Gedanke an das neue Raumschiff, die bessere Waffe und den Abenteuern auf dem nächsten Planeten mich doch stets auf Neue.


Fazit

Machen wir es kurz und schmerzlos: "No Man's Sky" kostet zur Zeit rund 60€, der übliche Preis für ein Triple A Spiel. Rechnet man den Preis gegen den potenziellen Umfang des Spiels, so scheint dies der Deal des Jahrhunderts zu sein, denn im Grunde könnte man den Rest seines Lebens im Spiel verbringen und hätte dennoch nur einen Bruchteil des gigantischen Universums gesehen. Faktisch bleibt auf dieser Reise jedoch irgendwann der Spielspaß auf der Strecke, wodurch "No Man's Sky" dann eben doch eine Halbwertszeit besitzt. Diese liegt sicherlich von Spieler zu Spieler bei einem anderen Punkt und daher muss sich jeder selbst überlegen, ob das Ganze seinen Preis auch wirklich wert ist.

Ich für meinen Teil habe mit "No Man's Sky" genau das bekommen, was ich erwartet habe, nämlich ein recht entspanntes Weltraumabenteuer, in dem ich gerne ein paar Stunden Zeit verbringe. Ob die Langzeitmotivation jedoch ausreicht um das Ganze auch noch in einem Monat zu spielen, dass liegt wohl, genau wie meine nächste Reise, in den Sternen.

"No Man's Sky" ist seit dem 10. August 2016 für PS4 und PC im Handel erhältlich.

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