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Videospiel "Resident Evil 2" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Resident Evil 2" im Test

Videospiel "Resident Evil 2" im Test Bildnachweis: © Capcom

Story

Nach den schrecklichen Vorkomnissen im Herrenhaus aus Resident Evil 1 müssen sich der junge Polizist Leon S. Kennedy und die Studentin Claire Redfield der ausbreitenden Bedrohung einer Zombie-Epidemie in Raccoon City entgegen stellen und gemeinsam die düsteren Machenschaften der Umbrella Corporation aufdecken.

Kritik

Als Resident Evil 2 vor knapp 21 Jahren erschien, erlangte der Titel schnell Kultstatus. Bis heute gilt er bei vielen Fans als der womöglich beste Teil der Reihe. In Deutschland hatte man jedoch das Nachsehen, kurz nach Veröffentlichung wurde der Titel von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert. Capcom versuchte dem mit einer geschnittenen Fassung entgegenzuwirken, doch auch diese landete auf dem Index. Erst 2014 wurde das Spiel nach einer Neuprüfung der USK freigegeben, diesmal sogar ab 16 Jahren. Und nun, knapp fünf Jahre später, kommen wir in den Genuss eines echten Remakes. Im Gegensatz zu den vielen HD-Remaster, welche regelmäßig alte Spiele mit höheren Auflösungen dezent aufpolieren, handelt es sich bei Resident Evil 2 fast schon um ein gänzlich neues Spiel. 

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Den größten Unterschied zum Original macht zweifelsohne die neue Technik aus. Während wir uns damals durch pixelige Render-Hintergründe mit starrer Kamera bewegten, kommt nun die moderne 3D-Engine zum Einsatz, welche schon in Resident Evil 7 Biohazard verwendet wurde. In Third-Person-Perspektive folgt die Kamera unserem Protagonisten nun auf Schritt und Tritt, grafisch macht das Spiel dabei sehr viel her. Das kommt auch der schaurigen Atmosphäre zu Gute, denn wenn die entstellten Untoten uns in dunklen Gängen entgegenstampfen und dabei auch noch äußerst realistisch animiert agieren, jagt das einem einen ordentlichen Schauer über den Rücken. Auch die ausgezeichneten Lichteffekte wirken sich hierauf positiv aus, wenn wir mit einer Taschenlampe bewaffnet dunkle Ecken ausleuchten. In Kombination mit der erstklassigen Soundkulisse, durch die jedes Knacken und Knirschen für Angst und Schrecken sorgt, gelingt den Entwicklern in Sachen Stimmung eine Glanzleistung. 

Wie aus dem Original gewohnt wählen wir zu Beginn zwischen Leon S. Kennedy und Claire Redfield unseren Hauptcharakter, beide erleben die Geschichte ein wenig anders, lösen verschiedene Rätsel, verwenden andere Waffen und besuchen auch teils unterschiedliche Orte. Zusätzlich dazu schaltet jeder Charakter nach Beenden des Spiels eine B-Story frei, die nochmals einen etwas anderen Ablauf zu bieten hat und einen weiteren Perspektivwechsel mit sich bringt. In der Summe ergeben sich somit vier mögliche Durchgänge mit Wiederspielwert. Wer eine der B-Stories gelöst hat, schaltet zudem den "The 4th Survivor"-Modus frei, in welchem wir Hunk von der Umbrella-Spezialeinheit spielen. Und wer sich den Spaß machen will, bekommt auch noch obendrauf den nicht ernstgemeinten Tofu-Modus, in welchem wir, wie sollte es auch anders sein, ein wandelndes Stück Tofu mit ausgerüstetem Messer spielen. Ein Running-Gag, der ursprünglich mal für die Kollisionsabfrage gedacht war, bei den Fans aber gut ankam und daher als  Bonus mit integriert wurde.  

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Abgesehen davon ist Resident Evil 2 natürlich purer, bösartiger Horror, bei dem es ordentlich zur Sache geht und auch richtig gesplattert wird. Durch die moderne Technik wirken Gore-Momente auch gleich um einiges heftiger, Capcom hat sich dabei sichtlich Mühe gegeben, das ganze Übel detailliert zur Schau zu stellen, was für Zartbesaitete schwer verdaulich sein kann. Je nach Treffer können Gegner gezielt zerfetzt werden, wer regungslos zu Boden geht, steht womöglich später in einem unerwarteten Moment doch noch einmal auf. Zudem können uns Gegner nun in angrenzende Räume verfolgen oder immer wieder durch Fenster klettern, wodurch man sich nur selten wirklich sicher fühlt. Letzteres können wir zumindest zeitweise verhindern, indem wir mit gefundenen Brettern Zugänge vernageln. All das sorgt, im positiven Sinn, für hohe Anspannung. 

Resident Evil 2 findet insgesamt eine schöne Balance zwischen Rätsel, Erkundung und Action. Erstere sind zwar nach wie vor eher simpler Natur, fügen sich aber recht gut in das Gesamtbild hinein. Erfreulich ist hierbei, dass Capcom sich eine kleine Umgestaltung erlaubt hat, Items sind nun gelegentlich an anderen Orten versteckt, sodass es auch für Serienkenner einige Überraschungen gibt. Zudem gibt es inhaltlich einige kleinere Neuerungen, darunter neue Schauplätze, was das Spiel auch über seinen technischen Neuanstrich hinaus interessant macht. Und mit der flüssigeren Steuerung machen nun auch die Actioneinlagen deutlich mehr Spaß als zu damaligen Zeiten, als noch alles sperriger Natur war. 

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Etwas altbacken wirkt dagegen das für die Reihe typische Speichersystem, dass uns unseren Fortschritt nur dann sichern lässt, wenn wir eine der Schreibmaschinen finden, was nun immerhin unbegrenzt oft nutzbar ist und nicht mehr auf gefundene Farbbänder limitiert ist. Auch das Inventar ist wie gewohnt knapp gehalten, stets gilt es zu entscheiden, was an neuen Items mitgenommen wird, oder zurückgelassen wird. Mit der Zeit lässt sich der Platz durch gefundene Beuteltaschen zwar erweitern, ausgelastet bleibt der Raum aber in der Regel immer. Beides ist per se nicht schlecht, für viele Spieler fördert es schließlich ebenfalls das Survival-Feeling und macht das Spiel ein wenig kniffliger, hat aber auch zur Folge, dass man des Öfteren zu einer Truhe oder einem Speicherpunkt zurückrennen muss. 


Fazit

Ein Remake wie aus dem Bilderbuch: War "Resident Evil 2" seinerzeit bereits ein großartiges Spiel, löst es mit modernster Technik und sinnvollen Anpassungen an Inhalt und Mechanik erneut große Faszination aus. 

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