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Videospiel "Resolutiion" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "Resolutiion" im Test

Videospiel "Resolutiion" im Test Bildnachweis: © Monolith of Minds / Deck13

Story

Erkunde eine dystopische Zukunft, sammle seltsame Waffen, enthülle neue Teile der Geschichte und setze das große Ganze zusammen: Ein Betrogener Freund, eine zerbrochene Familie und eine Welt versunken im Krieg. Um das Geheimnis der Cradles zu lüften, begib dich auf eine Reise voll mit zynischen Göttern, emotionalen Robotern, Gänsen, pelziger Monster und eine Welt, die sich nicht entscheiden kann, ob sie dich belohnen möchte - oder dich vernichten will. 


Kritik

Resolutiion ist ein Action-Adventure in Pixel-Art, das von zwei Brüdern aus Deutschland geschaffen wurde, die unter dem Namen Monolith of Minds operieren. Der besondere visuelle Look ihres Indies erinnert deutlich an Spiele wie Hyper Light Drifter oder auch das kürzlich erschienene ITTA, sie alle zeichnen sich durch ihren minimalistischen Ansatz aus geometrischen Strukturen aus, die im Gesamtgebilde ein kleines Kunstwerk erzeugen. Seit dem 28. Mai 2020 ist das Spiel sowohl für den PC als auch Nintendo Switch erhältlich, wir haben uns auf der Konsole ins Abenteuer gestürzt.

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Der Einstieg in Resolutiion fällt doch sehr konfus aus: Nach einer kurzen Vergangenheitssequenz eines Fußballspiels aus Kindheitstagen befinden wir uns sogleich in einer bizarren dystopischen Cyberpunk-Welt voll seltsamer Figuren, schräger Orte und kurioser Ereignisse. Wer wir sind und was wir hier verloren haben, bleibt während des rund 10-20-stündigen Abenteuers für lange Zeit ein Rätsel, bis sich mit erlangten Erinnerungen nach und nach etwas Licht ins Dunkeln bringen lässt. Ob einem dieser wirre Ansatz gefällt, der mit jedem geführten Dialog gefühlt noch verwirrender wird, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Er kann für Faszination sorgen, da Resolutiion mit seiner abgedrehten Welt und einer ordentlichen Portion Humor durchaus atmosphärisch ausfällt, wenn man sich erst darauf einlässt. Wer damit aber so gar nichts anfangen kann, wird womöglich auch schnell die Lust daran verlieren, tiefer einzutauchen.

Resolutiion ist grob am Aufbau eines Zelda angelehnt: Es gilt eine große, mysteriöse Welt zu erkunden, darin Secrets zu entdecken und Aufgaben zu erfüllen und an bestimmten Punkten die richtigen Tools und Skills zum Weiterkommen einzusetzen, die es zunächst zu finden gilt. Dazwischen treffen wir auf zahlreiche Gegner und auf Bosse, die mit der Zeit auch immer schwieriger zu besiegen werden. Ein RPG ist Resolutiion jedoch nicht, dafür fehlt es an klassischen Elementen wie dem Charakterausbau, der Entscheidungsfreiheit bei Quests und Gesprächen sowie dem Management unserer Ausrüstung. Vielmehr ist es eine simplifizierte Form davon, die sich mehr als Action-Adventure versteht. Das ist für den Indie aber durchaus legitim und macht ebenfalls Spaß.

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Störend fallen jedoch diverse Designentscheidungen aus, die den Spielspaß zwischendurch unnötig bremsen. Zum einen ist unsere Karte sehr unübersichtlich und erschwert uns so die Orientierung. Auch Markierungen sind darauf sehr rar, sodass wir uns beispielsweise temporäre Hindernisse in der Welt stets merken müssen, zu denen wir später zurückkehren sollen. Generell fällt unheimlich viel Backtracking an, was extrem lange Laufwege durch bereits besuchte Abschnitte bedeutet, in denen wir uns auch schnell mal verlieren können. Eine Schnellreise-Funktion wird zwar im späteren Verlauf freigespielt, fällt jedoch etwas umständlich aus und ist auch erst nach etlichen Stunden verfügbar, die wir bereits zu Fuß unterwegs waren. 

Zu Beginn des Abenteuers beherrschen wir nur einen Nahkampfangriff, was die ersten Konfrontationen etwas kompliziert macht, mit der Zeit bekommen wir aber nützliche Tools, darunter eine Art Schrotflinte oder auch eine Sprint-Funktion, was uns im Getümmel weit agiler macht. Die Steuerung geht gut von der Hand, die blutigen Kämpfe fallen in der Regel flott und unterhaltsam aus, auch wenn sie nicht an die Eleganz eines Hyper Light Drifter heranreichen. Grund dafür ist, dass wir für unsere Angriffe immer kurz stehen bleiben müssen, aus der Bewegung heraus wäre der Fluss noch um einiges schöner.

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Auch wenn die Grafik auf den ersten Blick sehr einfach erscheint, ist dem Spiel deutlich anzumerken, wie viel kreative Arbeit in den visuellen Stil hineingeflossen ist. In Bewegung schaut das Ganze dann auch noch umso hübscher aus. Wir bereisen unter anderem Wälder, heruntergekommene Städte oder auch Wüsten, sodass für gestalterische Abwechslung stets gesorgt ist. In Kombination mit dem tollen Soundtrack, der die Stimmung wunderbar einfängt, entsteht so ein technisch tolles Gesamtergebnis, das auf der getesteten Nintendo Switch auch angenehm flüssig läuft.

Fazit

"Resolutiion" sieht in seiner kreativen Pixelgrafik hübsch aus und kommt mit einem gelungenen Soundtrack daher. Die skurrile Welt mit ihren sonderbaren Figuren und der geheimnisvollen Geschichte weiß atmosphärisch zu punkten, wenn man denn Gefallen daran findet, erst sehr spät einen Durchblick zu erhalten. Denn lange Zeit über gestaltet sich das Action-Adventure auf erzählerischer Ebene als sehr konfus. Auch einige Designentscheidungen wie die unübersichtliche Map und das viele Backtracking können den Spaß unter Umständen trüben. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, soll aber ruhig einen Blick in diesen gar nicht mal uninteressanten Indie investieren.

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