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Videospiel "The Division 2" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "The Division 2" im Test

Videospiel "The Division 2" im Test Bildnachweis: © Ubisoft / Massive Entertainment

Story

Washington, D.C. steht am Rande des Zusammenbruchs. Gesetzlosigkeit und Instabilität bedrohen unsere Gesellschaft und Gerüchte über einen Staatsstreich im Kapitol vergrößern nur das Chaos. Alle aktiven Division-Agenten sind aufgerufen, die Stadt zu retten, bevor es zu spät ist.

Kritik

Der Markt für Multiplayer-Games ist hart umkämpft, dennoch kommt The Division 2 wohl genau zur richtigen Zeit, nachdem zuletzt große Titel wie Anthem und Fallout 76 äußerst holprige Starts hinlegten und damit viele Spieler gnadenlos enttäuschten. Nachdem der 2016 erschienene Vorgänger für Ubisoft bereits ein Riesenerfolg war, der ähnlich wie auch Destiny mit der Zeit durch sinnvolle Erweiterungen zu einem immer runderen Produkt heranwuchs, sind die Erwartungen an den Nachfolger nun dementsprechend hoch. Die Entwickler von Massive Entertainment zeigen mit ihrem fertigen Produkt, dass sie den Markt genau beobachtet haben und in den Jahren viel dazugelernt haben. Auch wenn The Division 2 zum Release noch an einigen technischen Macken leidet, so ist der Start des Loot-Shooters, vor allem gegenüber den oben genannten Titeln, durchaus geglückt!

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Kämpften wir uns im ersten Teil noch durch die verschneiten Straßen Manhattans, geht es nun, rund ein halbes Jahr später, in das sommerliche Washington. Auch hier sorgte der Ausbruch der Infektion für viele Tote, auch hier herrscht durch sich breit machende Banden Anarchie. Mehr Story gibt es eigentlich nicht, wir stürzen uns als Division-Agent sogleich ins Chaos und helfen beim Wiederaufbau der Stadt, indem wir eine Reihe von Missionen, die uns von den Widerstandstruppen aufgetragen werden, absolvieren. Bereits im Vorgänger war eine Hintergrundgeschichte kaum existent, schade, dass sich diesbezüglich nichts geändert hat. Was bei vielen anderen Titeln unverzeihlich wäre, spielt in The Division 2 aber keine allzu große Rolle, da das Spiel seine Faszination aus dem packenden Gameplay und dem atmosphärisch hervorragend umgesetzten Szenario zieht. 

Auch wenn das Erzählen der Geschichte im klassischen Sinne versagt, so spricht die detaillierte, liebevoll gestaltete Umgebung auf ihre Weise Bände. Wer sich hier umsieht, unter Quarantäne gestellte Gebäude besucht, in denen sich die Leichen türmen, verzweifelte Botschaften liest, die an Wände gesprayt wurden oder auf Menschen stößt, die sich erhangen haben, bei dem spielt sich ein Großteil dessen, was hier einmal geschehen ist, im Kopf ab. The Division 2 gibt uns mit Washington einen äußerst weitläufigen Schauplatz, der gegenüber seinen Vorgänger viel abwechslungsreicher ausfällt. So schön der Schnee auch war, das fast schon apokalyptisch wirkende Stadtbild des Nachfolgers präsentiert sich als gelungene Weiterentwicklung.

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Das ist auch technisch äußerst schick umgesetzt, wenn auch nicht für jeden: Während vor allem PC-Spieler in den vollen Grafikgenuss des Spiels kommen, müssen Konsolenspieler ein wenig zurückstecken. Vor allem auf der PS4 kommt es zum Start unter Umständen noch zu einigen Schwierigkeiten bei der Anzeige der Texturen, die erst sehr spät nachladen und so durchaus störend ins Auge stechen. Kurioserweise fällt die Intensität unter den Spielern unterschiedlich aus, bei einigen tritt das Problem nur selten auf, bei anderen wiederum permanent. Bleibt zu hoffen, dass es in Form eines Updates bald Abhilfe gibt. Auch einige Framedrops und Soundaussetzer wären derzeit noch zu beheben. 

Bereits der Vorgänger bot eine umfangreiche Kampagne, auch The Division 2 hat diesbezüglich wieder eine Menge im Gepäck. Rund 40 Stunden darf man für einen Durchgang einplanen, den man entweder allein oder im Koop mit bis zu 3 Mitspielern absolviert – beides funktioniert ausgesprochen gut. Auch wenn das Missionsziel immer darauf hinausläuft, an einem Schauplatz alle Gegner zu eliminieren, fallen die Missionen durch die  fesselnden Schauplätze überaus abwechselnd aus, weit mehr als es noch im Vorgänger der Fall war. So ballern wir uns beispielsweise durch das Air & Space Museum, säubern das Gebiet um das Lincoln Memorial oder stoßen auf die abgestürzte Air Force One, die nun von Feinden besetzt wird. Nicht nur Hauptmissionen bieten so eine Menge Überraschungen, auch die vielen Nebenmissionen sind gestalterisch hervorragend umgesetzt.

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An der Deckungs- und Schießmechanik hat sich nichts geändert, sie funktioniert auch in The Division 2 wieder einwandfrei und sorgt für höchst spannende Shootouts. Dabei stehen uns neben einem umfangreichen Waffenarsenal auch wieder zahlreiche Gadgets zur Verfügung, darunter auch einige Neuzugänge wie eine Flugdrohne, die Gegner unter Beschuss nehmen kann, oder einem tragbaren Schutzschild. Auch die Wahl der richtigen Perks, die wir nach und nach freischalten, kann uns einen Vorteil verschaffen. Wirklich beeindruckend zeigt sich in den Gefechten die Gegner-KI, die man wohl selten in besserer Form gesehen hat als hier. Gegner agieren weitestgehend clever, suchen Deckungen, versuchen uns zu flankieren und ziehen sich zurück, wenn sie verletzt sind. Das macht die Schusswechsel taktisch fordernd und sehr glaubwürdig, wir sind stets dazu angehalten, unsere Position zu wechseln und umzudenken. 

Auch abseits der Haupt- und Nebenmissionen gibt es viel zu tun: Kontrollpunkte wollen erobert werden, wir bekommen Kopfgeldmissionen aufgetragen und geraten immer wieder in Events, die sich in der Stadt zutragen, von öffentlichen Hinrichtungen bis hin zu Propagandasendungen, die gestoppt werden wollen. Zudem ziehen bewaffnete Banden und Verbündete durch die Stadt und liefern sich untereinander oder mit bzw. gegen uns Feuergefechte. All das macht The Division 2 sehr lebendig und sorgt dafür, dass es nie zu Leerlauf kommt. Zudem sorgen wir für den Aufbau von Siedlungen, indem wir Missionen oder Projekte erfüllen. Dadurch stoßen immer mehr NPCs hinzu, die uns neue Optionen liefern, beispielsweise mit uns handeln oder eine Werkbank zur Verfügung stellen, an der wir Waffen craften und modifizieren können, was hier äußerst komplex ausfällt.

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Hat man die Kampagne in einem ersten Durchlauf beendet und damit die Höchststufe von 30 erreicht, beginnt im Grunde erst das eigentliche Spiel: The Division 2 ist als Online-Loot-Shooter auf Langzeitspaß ausgelegt und zeigt bis hierhin noch keinerlei Ermüdungserscheinungen. Die Suche nach immer besseren Loot, der hier stets belohnend ausfällt, anders als es beispielsweise in Anthem der Fall ist, führt uns nun durch verschiedene Weltränge, die den Schwierigkeitsgrad immer weiter hochschrauben. Mit den Black Tusk betritt nun zudem eine neue verfeindete Fraktion die Bühne, die uns ordentlich auf Trab hält. Auch haben wir nun die Möglichkeit, eine von drei Spezialisierung zu wählen, die uns zusätzliche Vorteile in einem eigenen Skill-Tree bringt und mit einer zugehörigen Spezialwaffe daher kommt. 

Obendrein findet die Dark Zone wieder ihren Einzug ins Game, in der Spieler auf Spieler treffen und sich entweder verbünden, oder gegenseitig bekriegen und ausrauben. Hier befindet sich bekanntlich der beste Loot, jedoch ist er auch am schwierigsten zu ergattern. Darüber hinaus sind weitere PvP-Modi, von Team-Deathmatch bis Domination, verfügbar, mit der Zeit wird Ubisoft immer weitere Inhalte hinzufügen, darunter auch Raids, wie man sie aus Destiny kennt. Positiv anzumerken ist hierbei, dass The Division 2 bereits zum Start über derart viel Umfang verfügt, dass man auch so schon über längere Zeit hinweg gut beschäftigt sein wird, sich durch den gesamten Content zu arbeiten. Auch wird es die Inhalte für alle kostenlos geben. Der Fokus liegt diesmal klar auf dem Endgame, definitiv ein guter Schritt. Hier darf sich die Genre-Konkurrenz gern eine Scheibe von abschneiden. 


Fazit

Einigen technischen Startschwierigkeiten zum Trotz, zumindest auf der PS4, gelingt "The Division 2" eine beeindruckende Evolution. Hier stimmen Gameplay, Umfang und Langzeitmotivation bereits zu Beginn und lassen die Genre-Konkurrenz alt aussehen. 

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