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Videospiel "The Last Guardian" im Test

siBBe

Von siBBe in Videospiel "The Last Guardian" im Test

Videospiel "The Last Guardian" im Test Bildnachweis: Sony Interactive Entertainment / Japan Studio

Story

Als ein kleiner Junge einer riesigen, mysteriösen Kreatur namens Trico begegnet, bauen die beiden eine tiefe, unzertrennliche Bindung auf, die es ihnen ermöglicht, inmitten all der einstürzenden Ruinen und tödlichen Gefahren zu überleben. Das ungleiche Paar muss zusammenarbeiten und miteinander kommunizieren, um die gewaltigen Hindernisse zu überwinden und die Geheimnisse ihrer wunderschönen Fantasy-Welt aufzudecken – und schließlich ihre berührende und emotional aufgeladene Reise zu überleben.

Kritik

Was für eine schwere Geburt. Seit zehn Jahren warten Fans auf den Release von "The Last Guardian", etliche Male wurde es verschoben und zwischenzeitlich sogar schon für tot erklärt. Doch Fumito Uedas neues Werk hat es nun erfolgreich geschafft fertiggestellt zu werden und steht seit Anfang Dezember exklusiv für die PS4 in den Läden. Ob sich das lange Warten gelohnt hat erfahrt ihr im Folgenden.

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Wir erinnern uns, vor allem mit diesen beiden Games hat Japan Studio einst von sich Reden gemacht: Sowohl "ICO" (2001) als auch "Shadow of the Colossus" (2005) konnten damals die Herzen der Spieler und Kritiker für sich gewinnen und gelten auch heute noch als kleine Meilensteine. "The Last Guardian" ist ihnen vom Spielprinzip her sehr ähnlich, einmal mehr erwachen wir an einem mysteriösen Ort, der mehr oder weniger verlassen zu sein scheint und dem wir nun zu entkommen versuchen, indem wir uns den richtigen Weg suchen und diverse Rätsel lösen. Wie wir, in Form eines kleinen Jungens, in die Höhle geraten sind, warum unser Körper mit lauter Schriftzeichen bedeckt ist und warum neben uns eine große Kreatur, der Legende nach menschenfressend, am Boden liegt, bleibt zunächst völlig unklar. Und genau hier startet das Abenteuer, das zunächst die Beziehung des ungleichen Duos fokussiert.

Die Bestie, eine Kreuzung aus Hund, Katze und Vogel, mehrere Meter hoch, scheint schwer verwundet zu sein und uns gegenüber alles andere als freundlich gesinnt. Also heißt es Vertrauen gewinnen, indem wir etwas Futter besorgen und nach einiger Zeit die Speere entfernen, die tief in ihrem Körper drin stecken. Es ist unheimlich faszinierend, wie glaubwürdig die Kreatur animiert ist und sich uns gegenüber verhält. Aus Argwohn wird eine Zweckgemeinschaft, aus dieser nach einiger Zeit eine tiefe Freundschaft voller Vertrauen, Zuneigung und Aufopferung füreinander. Trico, so der Name der Kreatur, hat zu jeder Zeit die vollste Aufmerksamkeit verdient, beinahe vergisst man das Abenteuer drumherum und ertappt sich immer wieder dabei, dem gefiederten Freund bei seinem Treiben einfach zuzusehen. Das können glückliche Momente sein, Momente der Angst, oder auch voller Wut und Rage. Wir interagieren mit Trico, indem wir ihn durch Streicheleinheiten besänftigen, indem wir ihn füttern und stärken, seine Wunden pflegen wenn er verletzt wurde und auf seinen Rücken klettern, um mit seiner Hilfe unerreichbare Orte erklimmen.

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Das etwa 10-stündige Abenteuer ist in einer mysteriösen Ruinenlandschaft angesiedelt, die auf eine frühere Zivilisation hindeutet, ohne aber zu erklären was es mit dem Ort auf sich hat. Im späteren Verlauf merken wir, dass wir gar nicht so allein sind, wie es lange den Anschein machte, wodurch die Situationen immer brenzliger werden. Dieser Ort schafft eine äußerst packende Atmosphäre und sieht durch das gelungene Leveldesign auch absolut großartig aus. Zu verdanken ist das auch den gut platzierten Lichteffekten, die die Szenerie oftmals stark überblenden und das Ganze damit fast schon surreal wirken lassen, was gut zum Stil des Spiels passt. 

Die Rätsel bleiben weitestgehend fair, hin und wieder braucht man aber ein Weilchen, um den richtigen Weg zu entdecken. Schwieriger ist da manchmal die Interaktion mit Trico, den man zum Erreichen des Ziels stets benötigt. Trico hat nämlich seinen eigenen Kopf und macht oftmals einfach das, was er will, selbst wenn wir ihn auffordern eine bestimmte Richtung einzuschlagen. Das mag durchaus realistisch sein, wenn man bedenkt dass man es mit einer wilden Kreatur zu tun hat, kann aber auch hin und wieder etwas frustrierend ausarten, da mehrere Versuche nötig sein können und damit verbunden eine gewisse Wartezeit. Geduld sollte man also in jedem Fall mitbringen.

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Hinzu kommt, dass die Kamera des Spiels sehr sperrig ausfällt und auch die Steuerung sehr ungenau ist. All das macht "The Last Guardian" gelegentlich zum kleinen Ärgernis, was schon ein wenig schade ist, denn es hätte in der Entwicklung so leicht vermieden werden können. "The Last Guardian" wegen solcher Schwachpunkte aber zu meiden wäre ein großer Fehler, dazu ist das Spiel einfach viel zu besonders. Und letztendlich sind all das Punkte, mit denen man sich gern arrangieren kann.

Im späteren Verlauf weckt "The Last Guardian" auch zunehmend Emotionen in uns, das Abenteuer wird zusehends dramatischer und geht unter die Haut. Zu verdanken ist das seinen beiden Akteuren, die man vom ersten Moment an ins Herz schließt und immer mehr liebgewinnt. Etwas, das nicht viele Spiele von sich behaupten können, hierfür verdient "The Last Guardian" große Anerkennung. 

Fazit

"The Last Guardian" dürfte zweifelsohne eines der besondersten Spiele des Jahres sein. Von einigen Macken wie der nervigen Kamera oder der ungenauen Steuerung einmal abgesehen erwartet den Spieler eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, die das Herz am rechten Fleck hat und es schafft, ihn emotional zu erreichen. Atmosphärisch und gestalterisch ist "The Last Guardian" zudem erstklassig gelungen und durch seinen mutigen Ansatz, sich auf originelle Art vom Action-Einheitsbrei abzugrenzen, in jedem Fall eine Empfehlung wert.

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