Erwähnungen
Wir haben das Videospiel 'The Order: 1886' auf der PS4 getestet
Von siBBe in Videospiel "The Order: 1886" im Test
am Donnerstag, 19 Februar 2015, 19:24 Uhr
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Ein neues Zeitalter bricht an – ein Zeitalter wissenschaftlicher Wunder. Doch unter dem dichten Londoner Nebel, im Schatten der Industriellen Revolution, drohen alte und neue Feinde die Stadt – und die ganze Welt – ins Chaos zu stürzen. Die Stadt wird von den einzigen Beschützern der Menschheit bewacht, einer Elitegruppe von Rittern, die als der Orden bekannt ist. Schließe dich einem jahrhundertealten Krieg gegen eine mächtige Bedrohung an, der den Lauf der Geschichte für immer verändern wird.
Welcher Gamer hat sich nicht schon immer gefragt wann es soweit sei, ein Videospiel zu spielen, welches so ausschaut wie eine aufwändige Rendersequenz, die es (mittlerweile auch schon immer seltener) in diversen Großproduktionen zu bestaunen gibt. Mit dem PS4-Exklusivtitel "The Order: 1886" des Entwicklers Ready at Dawn ist dieser Augenblick nun tatsächlich gekommen, denn die Grafik des Actiongames ist zum niederknien. Als damals die ersten Videos auf diversen Spielemessen der Öffentlichkeit gezeigt wurden war das Staunen zwar groß, doch ebenso auch die Skepsis, ob das Gezeigte denn auch tatsächlich dem finalen Produkt entspräche. Immer wieder kommt es schließlich vor, dass Entwickler ihre Produkte in geschönter Form der Öffentlichkeit präsentieren und die wartenden Fans damit eigentlich nur täuschen, siehe dazu beispielsweise "Watch Dogs" von Ubisoft. Im Falle von "The Order: 1886" kann man schnell Entwarnung geben, die Marketingkampagne hat nicht gelogen.
Während nun in den ersten Minuten des Spiels eine schicke Rendersequenz über den Bildschirm flattert ertappt man sich sicherlich dabei, den Übergang zum eigentlichen Spiel gar nicht mitzubekommen. Das Geschehen erfordert plötzlich die Kontrolle über das Gamepad, obwohl die Szenerie noch immer im Rendermodus verweilt. Ein sehr ungewöhnlicher Moment, der fast zu schön ist um wahr zu sein. Um es kurz auf den Punkt zu bringen: Noch nie sah ein Videospiel so fotorealistisch aus, quasi ein CGI-Film zum selberspielen. Wir sind begeistert.
Apropros Film: "The Order: 1886" setzt sehr stark auf eine filmreife Inszenierung. Immer wieder wird die Story per Videosequenzen vorangetrieben, in welche wir teilweise per Quicktime-Events sogar selbst eingreifen können, oder direkt in die nächste Spieleszene geführt werden, was durch den nahtlosen Zugang wie aus einem Guss wirkt. Daraus ergibt sich ein wunderbarer Erzählfluss und ein stets passendes Pacing, das den Spieler gut bei Laune hält.
"The Order: 1886" profitiert dabei noch von einigen weiteren Faktoren: Das Szenario, angesiedelt im viktorianischen London, ist absolut stimmig, die Atmosphäre, welche dabei transportiert wird, ist stets dicht und sowohl Story als auch Charaktere bleiben stets interessant und im Fokus, was durchgehend dazu motiviert, weiterzuspielen.
Und so bewegen wir uns quasi durch einen bombastischen Hollywood-Blockbuster, in dem es ordentlich kracht und rummst, verbringen dabei zwar ordentlich Zeit damit, dem Geschehen auch einfach mal nur zuzuschauen, müssen jedoch auch stets immer eingreifen, so dass wir mittendrin, statt nur dabei sind.
Nun lässt sich an "The Order: 1886" sicherlich bemängeln, dass das Abenteuer mit seinen rund 8 Stunden Spielzeit nicht sonderlich lang ist. Das mag durchaus richtig sein, doch lieber ein kompaktes Spektakel erleben, das über seine gesamte Zeit hindurch gut unterhält, als ein künstlich in die Länge gezogenes Spiel, in dem wir Zeit totschlagen. Uns hat die Länge zumindest nicht gestört, wir fühlten uns gut unterhalten und genossen befriedigt den Abspann.
Um seine filmische Inszenierung nicht einbüßen zu müssen und den Flow aufrechtzuerhalten, ist "The Order: 1886" ein sehr linear aufgebautes Game. Stets ist eine feste Route für den Spieler vorgesehen, die von einem Event zum nächsten führt, bei dem geballert, geklettert oder auch geschlichen wird. Möglichkeiten, abseits dieser imaginären Linie selbst auf Erkundungstour zu gehen, die wunderschöne Welt zu erkunden oder alternative Taktiken auszuprobieren, gibt es leider nicht. Das ist natürlich ein klein wenig schade, lässt sich aber angesichts dessen, was wir auf unserem Weg erleben, gern verkraften. Zu sehr feuert es aus allen Rohren und wird inhaltlich immer dramatischer aufgebaut, als dass wir wirklich darüber traurig sein könnten, spielerisch eher simpel vorzugehen. Dazu ist der Unterhaltungsfaktor glücklicherweise viel zu hoch.
Fazit: "The Order: 1886" verbindet Film und Spiel in Einem. Technisch absolut wegweisend, inszenatorisch großartig, erzählerisch spannend und atmosphärisch dicht. Nach dem Cliffhanger der Endcredits bleibt nur zu hoffen, dass wir irgendwann erneut in in die faszinierende Welt von "The Order: 1886" eintauchen dürfen.
"The Order: 1886" erscheint am 20. Februar 2015 exklusiv für die Playstation 4 im Handel.
Gewinnspiel: Mit freundlicher Unterstützung von Sony Computer Entertainment verlosen wir an dieser Stelle auch gleich drei Promo-Exemplare des Action-Games für die PS4.
Dazu bitte hier entlang.
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