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Videospiel "Total War: Warhammer 2" im Test

Felidae

Von Felidae in Videospiel "Total War: Warhammer 2" im Test

Videospiel "Total War: Warhammer 2" im Test Bildnachweis: Sega / Creative Assembly

Inhalt

Die „neue Welt“, ein Begriff der schon viele mutige Abenteurer zu tollkühnen Expeditionen aufbrechen ließ. Etwa in den Tiefen Dschungel von Lustria, in dem uralte Ruinen und sagenumwobene Schätze zu finden sind, oder nach Naggaroth, der eisigen Heimat der Dunkelelfen.

Doch die Menschen des Imperiums sind nicht der Star von Total War: Warhammer 2, sondern die Bewohner jener „neuen Welt“. Neben Echsenmenschen, Dunkel- und Hochelfen, ziehen auch die Skaven erstmals in die Schlacht. Kern der Auseinandersetzung ist dabei der Malstrom, ein riesiger Sturm aus Energie, dessen Kontrolle die drohende Invasion des Chaos einzudämmen vermag.

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Review

Das Tabletop-Spiel Warhammer Fantasy aus dem Hause Games Workshop gilt seit Jahren als der Referenztitel für analoge Taktikspiele. Im gigantischen Regelbuch ist jede noch so erdenkliche Interaktion zwischen den Modellen bis ins Detail beschrieben, angefangen bei der Bewegung durch schwieriges Gelände, über Boni hinter harter und weicher Deckung, bis hin zu Moralwert und Psychologietests. Kein Wunder also, dass eine Partie, mit entsprechender Armeegröße, gerne den gesamten Nachmittag samt Abend verschlingt. Bei so einem Strategieschwergewicht bietet es sich natürlich an, eine digitale Umsetzung der Materie an den Start zu bringen, doch bis auf Warhammer: Dark Omen aus dem Jahre 1998, blieb es lange Still um das Franchise, zumindest im Bereich der Taktik Spiele. Während Warhammer 40K, der Sciencefiction Ableger der Reihe, mit den Dawn of War-Spielen große Erfolge feierte, mussten Fantasy Generäle lange Zeit auf Mods zurück greifen, wie etwa auf die Warhammer Mod zu Total War: Medieval 2. Da Total War schon immer für taktisch fordernde Massenschlachten stand, passte das System wie die Faust aufs Auge zum Warhammer Setting. Zum Glück erkannte dies auch Creative Assembly, das Studio hinter der Total War Reihe, und so ward 2016 Total War: Warhammer geboren. Knapp ein Jahr später folgt nun der zweite Teil, mit vier neuen Völkern und einigen neuen Ideen, doch werfen wir zunächst einen Blick auf das Spielprinzip als solches.

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Total War vereint zwei gänzlich unterschiedliche Arten von Strategiespielen. Auf der Oberweltkarte wird klassisch in Runde gespielt. Hier gilt es Städte und Territorien zu erobern, die eigene Wirtschaft und Forschung voran zu bringen, per Diplomatie mächtige Bündnisse zu schließen und seine Armeen, sowie die dazugehörigen Generäle, zu verwalten und an strategisch wichtigen Knotenpunkten zu platzieren. Als blutiger Anfänger wird man von den ganzen Optionen zunächst heillos überfordert sein, doch dank eines recht intuitiven Tutorials, sowie einer stetigen Lernkurve, hat man schon bald den Bogen raus. Dank eines weit verzweigten Techtrees, sowie diverser Optionen für den Ausbau seiner Städte, lädt Total War zum experimentieren ein, denn kaum eine Partie wird gleich ablaufen. Wer möchte, der kann sämtliche Schlachten auch vom Computer bestreiten lassen und in bester Civilization Manier ganz entspannt die Welt erobern, eine Runde nach der nächsten. Allerdings würde man bei dieser Methode ein wichtiges Kernelement der Reihe vermissen, denn die ausgehobenen Armeen treten in atemberaubenden Echtzeitgefechten gegeneinander an. Hierbei kommt es neben dem richtigen Mix aus Infanterie, Kavallerie, Artillerie und Sondereinheiten auch auf Höhenunterschiede, die Moral und die Erschöpfung der Truppen, sowie auf die besonderen Fähigkeiten der Generäle samt Magie an. Kluge Strategen können selbst zahlenmäßig überlegene Gegner in die Knie zwingen, auch wenn die KI, zumindest in den meisten Fällen, recht geschickt auf den Gegner reagiert. Neben klassischen Feldschlachten gibt es Belagerungen, plötzliche Begegnungen und fiese Hinterhalde, Szenarien, die der Warhammer-Spieler auch aus der Tabletop Vorlage kennt. Ob man nun eine kleine Streitmacht ins Feld führt, oder mit einem riesigen Herr die Festung des Gegners Belagert, die Atmosphäre ist überwältigend. Dank toller Animationen und einem bombastischen Sound fühlt man sich gleich an epische Szenen aus diversen Fantasy-Epen erinnert. Die kleinen Plastik- und Metallfiguren wurden perfekt in ihr digitales zuhause verfrachtet und Fans der Vorlage werden sich sichtlich darüber freuen, mit den großen Helden der unterschiedlichen Fraktionen ins Feld zu ziehen. Davon gibt es zum Starttermin 8 Stück, jeweils zwei pro Volk. Man darf aber davon ausgehen, dass es in der Zukunft noch weitere namenhafte Charaktere in das Spiel schaffen werden, schließlich hat auch der erste Teil mit einigen DLCs diversen Content nachgeschoben. Bis man mit jedem Charakter die Kampagne gemeistert hat, nicht zu vergessen die einzelnen Schlachtszenarien erfolgreich absolviert, dürften locker 50 bis 100 Spielstunden vergehen, Langzeitmotivation ist also definitiv gegeben.

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Allerdings kommt auch Total War: Warhammer 2 nicht ganz ohne Kritik aus. Besonders die KI, die bei der Reihe ja oftmals in der Kritik steht, hat dann und wann ihre Aussetzer. Sowohl auf der Weltkarte, wie auch in den Echtzeitschlachten. Auch der Malstrom, Dreh- und Angelpunkt der Kampagne und größte Neuerung, will nicht so ganz überzeugen. Auf der einen Seite ist es recht gut einen Fokuspunkt zu haben, da die Kampagnen in Total War gerade zum Ende hin üblicherweise an Schwung verlieren,  auf der anderen Seite hakt die Umsetzung aber an einigen Stellen. So muss man den Malstrom etwa mit verschiedenen Riten kanalisieren, um ihn schlussendlich zu erobern. Dieser Wettlauf gegen die Zeit, schließlich will jede Fraktion als Erster den finalen Ritus beenden, könnte in der Theorie recht spannend sein, jedoch sind die Abstände auf der Karte für gewöhnlich so groß, dass man seine Armee kaum rechtzeitig in Stellung bringen kann, um dem Gegner an der Durchführung eines Ritus zu hindern. Stattdessen hamstert man seine eigenen Riten zusammen, verteidigt seine Städte während der Kanalisierung gegen Truppen des Chaos und hofft, in der finalen Schlacht die Kontrahenten in die Knie zwingen zu können. Auch die Optionen auf der Weltkarte, gerade im Bereich Diplomatie und Stadtausbau, wirken etwas reduziert, im Vergleich zu anderen Vertretern des Franchises, sowie im Vergleich zu Konkurrenztiteln, wie etwa Civilization.

All dies ist am Ende des Tages jedoch Meckern auf sehr hohem Niveau, denn Total War: Warhammer 2 ist nach wie vor ein grandiose Taktikspiel, welches einen etliche Stunden an den Bildschirm fesseln wird.

Fazit

Ob man nun Fan der Total War-Reihe oder von Warhammer ist, die Vermählung dieser beiden Taktikriesen könnte schöner kaum sein. Dank vier unterschiedlicher Völker, einem enormen Tiefgang und einer fordernden Kampagne werden PC-Strategen voll auf ihre Kosten kommen.


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