Mit Herz und Humor gibt sich Emilia Śniegoska als zurückhaltende Zuschauerin einer improvisierten Lebensgemeinschaft. Die Freundschaft, in deren Vertrautheit die Regisseurin unbefangen einbezogen wird, überdauert institutionelle, romantische und biologische Bindungen. Dennoch gilt sie innerhalb der Gesellschaftsstrukturen, die sich dezent im Hintergrund des amüsanten Geschehens abzeichnen, als nachrangig. Dass die unprätentiöse Inszenierung diesen Widerspruch nicht hinterfragt, untergräbt die dokumentarische Würdigung platonischer Liebe. Der eigenwillige Charme des Protagonistinnen-Duos überwiegt solche konzeptionellen Makel jedoch.