Erwähnungen
Teil 2: 1991-2001
Von Felidae in Wim Wenders Collection - Kritik
am Montag, 31 August 2015, 23:36 Uhr
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„In weiter Ferne, so nah“ von 1993 greift thematisch erneut die Geschichte der beiden Engel Damiel und Cassiel auf. Diesmal geht es unter anderem um die Machenschaften des Teufels, gespielt von Willem Dafoe, den Beziehungen zwischen Engeln und den Menschen und dem ganz normalen Alltag in Berlin.
Wenders bezaubert den Zuschauer erneut mit seiner mystischen Version von Himmel und Hölle, angesiedelt in der deutschen Hauptstadt, die er auf unnachahmliche Art und Weise mit der Kamera einfängt.
In „Lisbon Story“ widmet sich der Regisseur hingegen erneut seinem eigenen Beruf, dem des Filmschaffenden. Der Zuschauer verfolgt zunächst den Regisseur Friedrich Monroe (Patrick Bauchau), der einen atmosphärischen schwarz-weiß Stummfilm über die portugiesische Hauptstadt Lissabon dreht. Ungewöhnlicherweise bittet er seinen Freund, den Ton Experten Phillip Winter (Rüdiger Vogler) um Hilfe bei diesem Projekt. Als dieser jedoch in Lissabon ankommt, fehlt von Friedrich jede Spur und so beginnt Phillip selbst Hand an das Werk anzulegen und den Ton der Lebhaften Stadt einzufangen.
Als sich die Beiden später treffen kommt schließlich zusammen was zusammen gehört.
Musikalisch geht es ebenfalls weiter mit "Buena Vista Social Club" aus dem Jahr 1999, der erste Dokumentarfilm von Wenders der für einen Oscar nominiert war.
Der Regisseur folgt dem kubanischen Musikproduzenten Ry Cooder, der sich auf die Suche nach längst vergessenen Legenden der kubanischen Musikszene macht, um mit ihnen eine CD aufzunehmen. Was folgt ist ein sehr persönlicher Einblick in die Welt jener Musiker, die Geschichte Kubas und den Zauber der Musik. Letztere ist definitiv das Herzstück des Ganzen, denn neben Studioaufnahmen der einzelnen Songs gibt es einen Mitschnitt aus zwei Konzerten der Truppe, unter anderem in der legendäre Carnegie Hall in New York.
Den Abschluss macht schließlich die abgedrehte Tragikomödie „The Million Dollar Hotel“.
Der spielt spielt in einem herunter gekommenen Hotel, dem Namensgeber des Films, dass vor allem von psychisch kranken Menschen bewohnt wird, die sich keine Behandlung für ihre Neurosen leisten können. Der quirlige Tom Tom (Jeremy Davies ) ist stets gut gelaunt und nervt mit seiner überdrehten Art Jeden in seiner Nähe, auch den Privat Detektive Skinner (Mel Gibson), der die Hintergründe hinter dem plötzlichen Tod eines Hotelgastes untersucht.
Während Tom Tom sich immer mehr zur hübschen Eloise (Milla Jovovich) hingezogen fühlt, beginnt sich für Skinner der Verdacht zu erhärten, dass es sich bei dem Toten keineswegs um einen Unfall, oder Selbstmord gehandelt hat, sondern um Mord.
Wenders präsentiert zum Ende noch einmal eine völlig andere Seite, ein Film voll skurriler Figuren und einer ungewöhnlichen Erzählweise, die der Regisseur wie gewohnt in bezauberte Bilder verpackt. Jedoch fällt „The Million Dollar Hotel“ im Vergleich zu den anderen großartigen Filmen in der Sammlung deutlich ab, dafür hat das Werk zu viele Ecken und Kanten und nicht genügend Tiefgang für den hohen Qualitätsstandart, den Wenders vorher aufgebaut hat.
DVD Kritik
Bild- und Tonqualität der Scheiben können überzeugen, dazu ist jede DVD vollgepackt mit Extras, unter anderem Blicke hinter die Kulissen, Interviews und natürlich der obligatorische Audiokommentar von Regisseur Wim Wenders, der vor allem für Fans ein echter Genuss ist.
Das Preis/Leistungs- Verhältnis ist hingegen eher unbefriedigend. Zwar handelt es sich bei den Werken von Wenders fast ausschließlich um großartige Filme, sodass man für sein Geld definitiv einiges geboten bekommt, dennoch fehlt der letzte Pfiff, um die Box rund zu machen. Sei es eine Doku über Wenders selbst, ein passendes Booklet, oder ähnliches.
Fazit:
Wer bisher die Werke von Wim Wenders verpasst hat, der bekommt nun mit „Best of Wim Wenders“ einen grandiosen Querschnitt durch rund 25 Jahre seiner Karriere. Zwar ist der Preis von rund 70 Euro durchaus happig, dafür gibt es qualitativ in der Filmsammlung kaum Aussetzer und zusammen mit den Extras kommt man auf eine Lauflänge, die denn Preis durchaus rechtfertigt.
Dank der durchaus eigenwilligen Art von Wenders, die fernab der typischen Hollywood Normen operiert, ist die Sammlung besonders Filmfans zu empfehlen, die den typischen Einheitsbrei aus der Traumfabrik nicht mehr sehen können und nach kreativer Filmkunst lechzen.
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