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Ein junger Shakespeare

Von in Zauber und Zerstörung - zum Geburtstag von Orson Welles

Ein junger Shakespeare Bildnachweis: Republic Pictures

»Wissen sie«, reflektierte Orson Welles in einem Interview 1970 seine Karriere, »Ich persönlich habe Hollywood immer sehr gemocht. Das Gefuehl wurde nicht erwiedert.«

Im Banne seiner eigenen Zauberkraft stand der Filmregisseur schon in jungen Jahren: Er beherrschte Lyrik, Malerei, Klavierspiel, Schauspielerei und Zauberei; in einem Alter, in denen Kinder lesen lernten, interessierte sich Welles fuer Shakespeare und inszinierte seine Stuecke im Kinderzimmer. Radikal-impulsiv war dennoch nicht seine Handschrift, vertraut mit Vaudeville und Pianospiel, war Welles ein ruhiges Kind gewesen, kreativ hochbegabt; und nachdem beide Eltern verschieden, zog es den jungen Orson von den Einöden in Wisconsin, in den Trubel von Los Angeles, in  dem er jegliche Medienformen des 20. Jahrhundert durchlebte; sei es Theater, Radio, Literatur oder (natuerlich) Film. Shakespeare beeinflusste ihn jedoch am meisten, nicht nur dass er von ihm adaptiert (Stichpunkt Macbeth), dem Elisabethaner fuehlte er sich vielmehr verbunden und (sogar) ebenwuerdig.

Drei Jahre bevor er mit seinem Erstlingswerk die Filmästhetik nachhaltig verändern sollte, machte er  mit dem Radiostueck "Krieg der Welten" teils unangenehm auf sich aufmerksam, indem er die US-amerikanische Glaubwuerdigkeit gewaltig auf die Probe stellte: H. G. Wells Roman "Der Krieg der Welten", eigentlich mehr Satire und Kritik der Kolonialpolitik des britischen Empires im späten 19. Jahrhundert, als ein Angriff dreibeiniger Marsianer, diente Welles dazu als perfekte Vorlage und seine Adaption als Hörspiel (man muss bedenken, dass Welles den Roman quasi bekannt machte) lieferte den ersten perfiden Liebesbrief an die Rolle des Regisseurs; und der großen Buehne. Das Hörspiel löste eine regelrechte Massenpanik aus und einstige (Leien-)arbeiten wie fuer die Hörbuchreihe "The Shadow"  lagen nun längst hinter ihm. Doch eine (Re-)konstruktion seiner Radio- und Theaterarbeiten wird man häufig in seinen Machwerken wiederfinden (F for Fake, der Prozess oder Potrait of Gina).


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