Inhalt
Als Kind wird die kleine Kelsie Zeugin eines grausamen Mordes an ihrer Großmutter, einer Darstellerin in Freitag, der 13. Ihre Großmutter wird von einem verrückten Fan umgebracht. Viele Jahre später scheint sie das Trauma halbwegs überwunden zu haben und arbeitet selbst als Schauspielerin. Doch die Ruhe währt nicht lange: Kelsie findet heraus, dass ihre Oma längst nicht das einzige Opfer des irren Killers ist und der Mörder weiter schlachtet. Während sie versucht, die beste Freundin ihrer Großmutter, Hollywood Ikone Dee Wallace, zu retten, gerät sie selbst ins Fadenkreuz des wahnsinnigen Fans.
Kritik
Wenn man sehen möchte, wie eine gute Idee in ihrer Umsetzung völlig scheitert, dann ist man hier mehr als nur gut aufgehoben. Zunächst erinnert das Intro an die Mystery-Fernsehserie X-Factor: Das Unfassbare, in der eine Erzählerstimme von außen die Geschichte erzählt. Im ersten Moment hofft man inständig, dass der Film auf einem höheren Level als X-Faktor spielt, doch im Laufe des Films wünscht man sich nur noch, dass 13 Fanboy überhaupt ansatzweise den Standard dieser Sendung erreicht. 13 Fanboy wirkt teilweise dokumentarisch, weil die Darsteller aus Horrorfilmen fiktionalisierte Versionen von sich selbst spielen. Immer wieder wird eingeblendet, in welchen Horrorfilmen die Schauspieler in Wirklichkeit mitgespielt haben. An sich ist es natürlich eine großartige Idee, einen Killer zu kreieren, der es auf die echten Darsteller aus Horrorfilmen abgesehen hat. Das Blöde ist nur, dass das Ganze wie ein Klassentreffen von weniger erfolgreichen Schauspielern wirkt, die mit letzter Kraft einen Film auf die Beine gestellt haben, der aus losen Handlungsfetzen besteht und bei dem nur mäßig gut bis wirklich schlecht geschauspielert wird.
Auch die Inszenierungen der Tötungen sind alptraumhaft und das nicht im positiven Sinne. Da es ein Low-Budget-Film ist, geschehen die Kills meist in völliger Dunkelheit, um zu kaschieren, dass nicht genug Geld für die Dreharbeiten zur Verfügung stand. Wenn sich der Film nur nicht so furchtbar ernst nehmen würde, dann hätte man durch Humor viele Schwächen in der Umsetzung verbergen können. Man hat sich jedoch offenbar dagegen entschieden und wenn man doch an der einen oder anderen Stelle einen Witz auf die Zuschauer loslässt, dann wirkt es so unfassbar plump und unglücklich, dass man nicht nur die Zuschauer, sondern die Darsteller selbst bemitleiden muss, weil sie bei dieser vermeintlichen Hommage an die Freitag der 13.-Filmreihe mitgemacht haben. Den früheren Kinderstar Corey Feldman (Meine teuflischen Nachbarn) hat es mit seiner Rolle eines perversen Produzenten besonders schlimm erwischt. Was muss im Leben eines einst erfolgreichen Schauspielers alles schiefgelaufen sein, damit man freiwillig bei 13 Fanboy mitspielt?
Vermutlich kann so gut wie jeder "Studenten-No-Budget-Film" es mit 13 Fanboy nicht nur aufnehmen, sondern den Film sogar locker schlagen. Gerade wenn der Killer seine Opfer bedroht, wird die „schauspielerische Kunst“ der Opfer so weit nach unten geschraubt, dass man es einfach nicht fassen kann. Soll das wirklich die Darstellung der Angst in Anbetracht des eigenen bevorstehenden Todes sein? Oder sagt da jemand nur seinen auswendig gelernten Text völlig unbeteiligt auf? Das einzig Gute an 13 Fanboy bleibt die Idee für den Film und die Tatsache, dass echte Schauspieler aus der Freitag der 13.-Reihe am Film mitgewirkt haben, wie beispielsweise Jason Vorhees-Darsteller Kane Hodder und Deborah Vorhees, die nicht nur eine Nebenrolle in Freitag der 13.: Ein neuer Anfang hatte, sondern auch die Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin von 13 Fanboy ist und auch hier eine Nebenrolle ht. Und ja, sie heißt mit dem Nachnamen wirklich Vorhees, was ihr sicherlich Pluspunkte bei der Besetzung für Freitag der 13. : Ein neuer Anfang einbrachte. Auch wenn Deborah Vorhees 13 Fanboy völlig in den Sand gesetzt hat, hat sie es wenigstens versucht und wenn man ein absoluter Fan von Low-Budget-Trash-Horrorfilmen ist und mutig genug ist, sich diesem filmischen Alptraum zu stellen, dann hat man vielleicht sogar ein bisschen Spaß mit 13 Fanboy. Das einzig Gruselige an der ganzen Story bleibt die Entstehungsgeschichte des Films, denn die Regisseurin Deborah Vorhees erhielt im echten Leben von einem Fan äußerst merkwürdige Nachrichten, in denen sie gefragt wurde, ob es nicht cool wäre, wenn sie genauso wie ihre Figur in Freitag der 13.: Ein neuer Anfang sterben würde.
Fazit
"13 Fanboy" ist im Großen und Ganzen ein Fiasko, denn hier kann so gut wie niemand schauspielern und die Umsetzung einer guten Idee scheitert auf der ganzen Linie. Wenn ein Killer es auf die echten Schauspieler aus der "Freitag der 13."-Reihe abgesehen hat, klingt es nur solange interessant, bis man sich mit dem dämlichen Drehbuch, das wie eine Pseudo-Doku über gescheiterte Schauspieler wirkt, auseinandersetzen muss. Von der alptraumhaften Umsetzung will man erst gar nicht reden. Der Film zieht wirklich sämtliche Register und erschreckt seine Zuschauer mit schlecht ausgeleuchteten Low-Budget-Kills und einer trashigen Inszenierung mit ehemaligen Horrorfilmdarstellern, die sich durch den Film ein wenig Aufmerksamkeit erhoffen.
Autor: Yuliya Mieland