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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Nach seinem eindrucksvollen Selbstversuch in That Sugar Film (Generation 2015) geht Damon Gameau in diesem kurzweilig tiefgründigen Dokumentarfilm erneut auf die Reise. Mit Blick auf seine kleine Tochter fragt er sich, wie unser Leben in 20 Jahren aussehen könnte. Überall auf unserer Welt findet der umtriebige Filmemacher erstaunliche Ansätze und Lösungen im Kampf gegen den globalen Selbstmord durch die Klimaerwärmung. Viele Gespräche und Beispiele aus den Bereichen Energie, Verkehr und Landwirtschaft zeigen die Chancen verantwortungsvollen Handelns. Mit spielerischen Animationen unterlegt Gameau sein Credo: Wir können den schädlichen CO2-Ausstoß erfolgreich begrenzen und eine lebenswertere Welt erschaffen. Es liegt nur an uns.

Kritik

Vor fünf Jahren verkündete Damon Gameau (That Sugar Film), wir alle bräuchten unbedingt weniger Zucker. Heute will er wieder mehr Zucker. Grund sind Dokus, die Panik machen. Gemeint ist natürlich nicht Gameaus eigene Panikmache, sondern Reportagen über beunruhigende ökologische Realitäten. Realitäten? Pah, Negativszenarien, deren Warnungen lähmen, statt anzuspornen - meint der Regisseur. Die vermeintliche Abhilfe hat er schon parat. Zucker! Nicht die kristalline Sorte, sondern Kino-Zucker. Und was ist süßer als kleine Kinder? Tierkinder! Okay, stimmt, aber da Tiere nicht erzählen können, wie sie sich die Welt von übermorgen wünschen, präsentieren die Saccharose-Träume offenbar nach Niedlichkeit gecastete Kinder. 

Eines davon hat der Regisseur selbst. Ökologisch betrachtet eine Katastrophe, denn nichts schadet der Umwelt mehr als ein zusätzlicher Mensch in der Ersten Welt, der sein Leben lang Ressourcen verbraucht. Aber zur Selbstpräsentation, ob auf Instagram oder der Leinwand, sind Kinder der Jackpot. So evoziert Gameau mantraartig an seine Tochter Velvet. Ob Velvet nicht mehr davon hätte, wenn Papa sich daheim um sie kümmern würde? Keineswegs! "Das ist keine Übung in schlechter Erziehung ... Es ist eine Übung in faktenbasiertem Träumen" Alle. Träume. Sind. Faktenbasiert. Was üben wir als nächstes weltbewegendes Neues mit Gameau? Sauerstoffatmung? Schwerkraftanpassung?

Aber was ist mit dem kunterbunten Potpourri frischer Weltoptimierungsideen? Tja, leider ist das sowieso ein Produkt, äh, faktenbasierten Träumens. Kein vorgestelltes Projekt ist ansatzweise neu: Car Sharing, Solarenergie, keine fossilen Brennstoffe, Kompostieren, Bio-Essen, organische Rohstoffe, reduzierter Fleischverzehr (pflanzliche Ernährung ist dann aber zu fortschrittlich). Passenderweise ist auch die Idee des Öko-Optimismus-Spots nicht neu. Nachdem er Morgan Spurlocks reichlich simple Idee für Supersize Me abkupferte, kopiert Gameau sein Kopier-Konzept. Nur dient dieses Mal als Blaupause Tomorrow - Die Welt voller Lösungen. Recycling ist echt toll. Aber auf filmischer Ebene extrem nervig.

Fazit

Zuckerschock Nummer zwei von Damon Gameau. Sein „Denkt mal drüber nach!“-Voice-Over bewirbt eine einlullende Zukunftsphantasie, inspiriert von wunderschönen Kinderträumen. Drollige Animationen sind die Zuckerstreusel auf dem visuellen Zuckerberg. Tochter Velvet ist lediglich (Werbe)Aufhänger der semi-dokumentarischen Schlaftablette, die tatsächlich ein Liebesbrief des Regisseurs an sich selbst ist. Er inszeniert sich als positivistischen Propheten sowie (biologisch und intellektuell) Säer der Saat, welche das Paradies auf Erden realisieren wird: in Person seiner Tochter und durch Übernahme „seiner“ Weltverbesserungspläne.

Kritik: Lida Bach

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