Als der aufstrebende Schriftsteller Brian die hinreißende und extrovertierte Französin Arielle kennenlernt, funkt es sofort gewaltig zwischen den beiden. Es gibt nur einen Haken: Arielle ist verheiratet. Richtig kompliziert wird es, als sie Brian den Vorschlag macht, sich regelmäßig nachmittags für zwei Stunden zu treffen mit dem Einverständnis ihres Ehemanns! Doch Brian erkennt schon bald, dass er mehr als eine Beziehung von 5 bis 7 will. Und auch Arielles eiserne Prinzipien geraten ins Wanken. Das Gefühlschaos ist komplett und beide müssen entscheiden, was sie bereit sind, für die Liebe zu opfern ...
Von 5 bis 7 ist ein Film, den man getrost als schwierig bezeichnen kann. Schwierig, weil er durchaus einige (wenn auch wenige) Momente hat, die liebevoll und witzig inszeniert sind. Schwierig aber auch, weil die Ausgangslage und so ziemlich alles, was im Verlauf der Geschichte passiert, einfach nur die Geschichte eines langweiligen, privilegierten, verwöhnten Jungen ist, der kaum Persönlichkeit oder Charakter besitzt und sich somit als uninteressant erweist.
Dabei kann man dem Film zumindest inszenatorisch nichts vorwerfen. Die Bilder sind durch die Bank weg schön und hell, ein verträumter Schleier zieht sich so ziemlich über alles. Der Soundtrack ist angenehm zurückhaltend und stellenweise kommt fast ein wenig Linklater – Feeling auf. Und auch die Vermischung der titelgebenden, in Frankreich scheinbar (zumindest suggeriert es der Film so) wenigstens früher mal verbreiteten „cinq à sept“, bei der die Zeit zwischen Feierabend und Abendessen für den Liebhaber oder die Liebhaberin reserviert ist, mit der Idee der Monogamie, hat ihren Reiz. Die Akzeptanz ist hoch, alle kommen wunderbar miteinander aus. Es ist immer wieder schön, auch mal andere Lebensmodelle in Filmen zu sehen.
Da hört es dann aber auch fast schon wieder auf. Denn Brian (Anton Yelchin) ist eine waschechte Nervensäge. Anfang 20, Sohn reicher Eltern. Er wäre gern Schriftsteller, aber alles was er zustande bringt sind Absagen so ziemlich aller Zeitungen. Aber das ist ja kein Problem, denn wenn die Eltern für das schicke Apartment in Manhattan zahlen, wieso sollte man sich dann anstrengen? Ein permanentes Voice-Over seinerseits macht ihn nicht sympathischer. Sicher, zwischenzeitlich schimmert durch, dass er ein ganz cleveres Kerlchen zu sein scheint. Mehr erfahren wir aber nicht über ihn.
Gerechterweise bleibt das Objekt seiner Begierde, die neun Jahre ältere Arielle (Bérénice Marlohe) ähnlich flach. Das Epitom der französischen Schönheit erwählt den schüchternen, unscheinbaren, jungen Mann zu ihrem Liebhaber. Fortan ignorieren alle Figuren die gute, alte „show, don’t tell“ Regel und legen sich verbal gegenseitig ihre Gefühlswelt dar. Alles wird dem Zuschauer mundgerecht serviert und sogar vorgekaut, so dass das Hirn getrost ausgeschaltet werden kann. Zwischendurch werden Frank Langella und Glenn Close in Nebenrollen völlig verschenkt. Mag sein, dass es sich hier um ein geläufiges Muster für kitschige Liebesfilme handelt, aber größtenteils ist das einfach schwer erträglich. Wenigstens kann Brian am Ende ein Buch darüber schreiben, denn wir alle wissen: gute Autoren reflektieren in ihren Werken sich und ihre Umwelt. Fragt sich, was da bei Erst-Täter Victor Levin schief gelaufen ist, dass dieser Film dabei herumkam.
Fazit
Fans kitschiger Schnulzen, die gerne mal komplett abschalten wollen, können hier bedenkenlos zugreifen. Den einen oder anderen schönen Moment hat der Von 5 bis 7 durchaus vorzuweisen. Größtenteils leidet er aber enorm unter seinen farblosen und stellenweise schlicht und ergreifend unsympathischen Charakteren, der absolut flachen Handlung und seiner ungefilterten Art, einfach jede einzelne Szene in nervigen Erklärungen untergehen zu lassen.
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