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Quelle: themoviedb.org

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Während der Sommerferien wohnen ein Dokumentarfilmer und sein zwölfjähriger Sohn in einem verlassenen Hotel in Lissabon: einem leeren Hotel wie im Film „Shining“.

Kritik

“Sieht das hier wie ein Hotel in einem Horrorfilm aus?”, fragt   (Una historia para los Modlin) in einer frühen Szene seiner experimentellen Doku. “Nein”, erwidert sein 12-jähriger Sohn, der ihn auf dem filmischen Familienausflug begleitet, “Es sieht aus wie ein normales Hotel, das in einem Horrorfilm auftauchen könnte.” Die gemeinsame Reise von Vater und Sohn zu den filmhistorischen Stätten Portugals und den biografischen Stationen Oksman Sr. ist voll solcher possierlicher Vignetten. Deren beiläufige Pointen verleihen dem selbstreflexiven Szenario einen warmherzigen Charme, doch der genügt kaum, um die Laufzeit zu füllen. 

So vergehen die nur knapp über 70 Minuten reichlich schleppend, wenn auch nicht unangenehm mit cineastischen Referenzen, alten Archivaufnahmen des Lissabons aus den Jugendtagen des Regisseurs, eingestreuten Filmstandbildern und privaten Fotos. Das leerstehende Hotel im unvorteilhaft renovierten Kolonialstil, in dem der Regisseur und sein Sohn die Sommerferien verbringen - der letzte Sommer der Kindheit seines Sohnes, wie Oksman melancholisch anmerkt - wird zum Sinnbild und Schlüsselort eines mit Filmgeschichte untrennbar verwobenen Familienromans. Die Erwartungshaltung des psychologischen Horrors verfliegt umgehend an dem pittoresken Schauplatz.

Der ist nicht nur geographisch unendlich weit entfernt von Stanley Kubricks ikonischem Hotel-Setting. Ruhige, beobachtende Einstellungen sind darauf ausgelegt, gegenwärtige Momente als Erinnerungen visuell festzuhalten. Zugleich rekapituliert Oksman seine eigenen Erinnerungen an seinen Vater und seine Beziehung zu ihm. Doch tiefere Einblicke in die Familiendynamik lässt weder das aktuelle Geschehen noch der Rückblick in den biografischen Raum zu. Die Inszenierung, die als Stilmittel bewusst in den Vordergrund gerückt wird, gibt den Ereignissen eine neutrale Künstlichkeit und schafft zu den Orten und Protagonisten eine unüberwindbare emotionale Distanz. 

Fazit

Dass der Titel Sergio Oksmans mäandernder Melange aus performativem und reflexivem Dokumentarfilm den Titel mit dem bekannten Horror-Parodie-Franchise teilt, wird zum unabsichtlichen Verweis auf die oftmals kuriose Willer der filmhistorischen Bezüge. Deren Verbindung zum Lebenslauf des Regisseurs, seiner Familienbiografie und Vater-Sohn-Bindung wirken beliebig bis bemüht, aber selten authentisch gewachsen. Natürliches Licht, minimales Sounddesign und unaufgeregte Montage vermitteln eine Lebensnähe im Widerspruch zu dem gezielt konstruierten Situationen. Kinematische und familiäre Anekdoten plätschern dahin, während der Verweis auf filmgeschichtliche Meilensteine beständig an ihre Belanglosigkeit erinnert.  

Kritik: Lida Bach

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