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Quelle: themoviedb.org

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ALL THE BEAUTY AND THE BLOODSHED zeichnet ein fesselndes wie emotionales Portrait der Künstlerin und Aktivistin Nan Goldin. Der Film der Oscar®–prämierten Regisseurin Laura Poitras (CITIZENFOUR) wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2022 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Mit mesmerisierender Mühelosigkeit verwebt Laura Poitras‘ (Terror Contagion) intimes Porträt der Künstlerin und Aktivistin Nan Goldin (Wojnarowicz: Fuck you faggot fucker) seine weitreichenden Themen, von denen jedes allein einen Dokumentarfilm füllen könnte, zu einer symbiotischen Studie voll Schönheit und Schmerz. Letzter durchdringt das in struktureller Spiegelung der Foto-Ausstellungen der prominenten Protagonistin in chronologische Kapitel unterteilte Schaffensbild so allgegenwärtig und absolut, dass die Kombination der vermeintlich separaten Schwerpunkte nahezu zwingend erscheint. Beider Verbindung geht tiefer als Goldins jahrelanger Kampf gegen die Sackler-Familie.

Deren Namen platzierten strategische Spenden weltweit in den renommiertesten Museen als sichtbares Symbol kapitalistischen Kunstsinns. Eine Pharma-Philanthropie-Performance, errichtet auf dem Massengrab einer halben Millionen Menschen, verstorben an den rezeptpflichtigen Schmerzmitteln, mit denen Sackler-Tochter Purdue im Wissen um die Risiken den Markt flutete. Codein, Fentanyl, Hydromorphon. Und Oxycodon, von dem Goldin selbst abhängig war. Profund, präzise und seltsam poetisch berichtet ihr Off-Kommentar Poitras zu biografischen Bildern von Sucht, sozialen Stigmata, Schmerz und ihrer Schwester.

Sie spukt in Familienfotos und Krankenakten durch diese beklemmende Biografie, die momentweise ihre scheint. Ihre jüngere Schwester analysiert knapp und konkret die der Opioid-Epidemie beklemmend verwandte Form medizinischer Gewalt, die Barbara Holly Goldin in den Tod trieb, wie die erstickenden Enge der Vorstadt und psychologische Gewalt des Elternhauses. Dem entfloh ihre jüngere Schwester in die queere Subkultur ihre faszinierenden Fotografien, die unterstreichen, dass der einzig authentische Blick niemals von außen kommt, sondern von innen heraus.

Fazit

P.A.I.N. wächst vom Namen der von Nan Goldin gegründete Initiative, deren taktischen Triumph gegen den Medikamenten-Monolithen der Sacklers Laura Poitras festhält, zum kongruenten Kernmotiv eines filmischen Vexierbilds. Darin verschmelzen charismatische Charakterstudie und politisches Pamphlet, Trubut und Tribunal zu einer kongenialen Komtemplation systemischer Unterdrückung: von Individualität, Authentizität, den Anderen, Ausgegrenzten, der Äußerung seelischen und körperlichen Leids, von Wahrheit und Rechenschaft. Eine cineastischen Chronik des Überlebenskampfs in einer feindseligen Gesellschaft, ebenso lakonisch wie lyrisch.

Kritik: Lida Bach

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