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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der amerikanische Sozialpsychologe Ben Monroe untersucht eine örtliche Sekte, die mit einem beunruhigenden Ereignis in Verbindung steht, während seine Tochter sich mit einem mysteriösen Jungen aus der Gegend einlässt.

Kritik

Der Einzelne ist nichts, die Gemeinschaft ist alles“, postulier bedrohlich Jordan Scotts (Cracks) Mystery-Krimi, der aus Öko-Aktivismus, yogischen Atemübungen, Pop-Psychopharmaka und aus dem Kontext gerissenen Hannah Arendt Zitaten den patriarchalischen Popanz eines feministischen Fanatismus heraufbeschwört. Etwas Kollektivgeist und Konsumkritik, Meditation und Matriarchat, schon hat man das konservative Kampfbild einer von Sophie Rois (Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen) Stimme befehligten Selbstmord-Sekte. Deren Ziele macht das auf Nichaolas Hoegs Roman Tokyo basierende Drehbuch nie klar, aber sie enden mit Gruppensuizid und Wasserleichen. 

Mit beiden beginnt der krude Plot um Sozialpsychologe und Bestseller-Autor Ben Monroe (Eric Bana, Memoir of a Snail), der in der Eröffnungsszene eine hinter einer Milchglastür verborgene Jugendliche konsultiert. Der Prolog etabliert die latenten Leitmotive: urbane Isolation und dadurch forcierte Empfänglichkeit für gefährliche Gemeinschaften wie Rois Sekte, der auch der labile Martin (Jonas Dassler, Aus meiner Haut) angehört. Ohne die repräsentative Ratio alter weißer cis Männer wie Monroe, dessen Ex ihm die Verantwortung für Teenie-Tochter Mazzy (Sadie Sink, The Whale) auflädt, droht die antikapitalistische Apokalypse. 

Vorangetrieben wird diese durch Internet-Propaganda, Demos und scheinbar harmlose Aktions-Gruppen, deren progressive Phrasen von Altruismus und globaler Verantwortung so eindeutig suspekt sind, dass klar ist: Das (original)titelgebende Opfer meint nicht Flugreisen-Verzicht, sondern Selbstverbrennung. Warum mit Benzin statt Bio-Anzünder ist noch die geringste Frage in der vor Logiklücken und Sinnwidrigkeiten strotzenden Story. Jene findet im von Tokio nach Berlin verlagerten Schauplatz weder atmosphärische Bilder noch schlüssige Kommentare zur ideologischen Instrumentalisierung aktivistischer Ambitionen und urbaner Vereinsamung.

Fazit

Nach ihrem holprigen Spielfilm-Debüt versucht sich Jordan Scott erneut an einer Roman-Verfilmung mit unübersehbaren systemkritischen Zwischentönen. Und erneut beginnt jene Kritik an einem interessanten, relevanten Punkt, um in eine unangenehm reaktionäre Richtung zu verlaufen und reichlich verworren zu enden. Passend zur Handlung. Auf deren solidem Thriller-Fundament türmen sich immer abwegigere Entwicklungen, die ungelenk durch nachträgliche Enthüllungen und überkonstruierte Wendungen verkoppelt werden. Generische Großstadt-Tristesse und mechanisches Schauspiel machen den faden Genre-Mix so vergessenswert wie der Titel.

Kritik: Lida Bach

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