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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Olli und Anja reparieren Boote in einer windschiefen Werkstatt irgendwo in Norddeutschland. Das Dach tropft, das Konto ist leer, aber sie lieben sich. Kein Streit, keine Lügen, kein Drama, bis Anja plötzlich ein Kind will. Olli, der wegen seiner Wutausbrüche öfter in Schlägereien gerät, die er meist verliert, wird „Beule“ genannt und Beule hat panische Angst davor, Vater zu werden. Ärger ist vorprogrammiert. 

Kritik

Ein wenig verblüffend ist es, dass Janek Riekes (Härtetest) brachiale Beziehungskomödie zwei Jahre vor sich hin dümpelte, bevor sie nun reichlich verspätet doch noch im Kino anläuft. Nicht etwa, weil der rabiate Klamauk um (Alb)Traumpaar Olli (Regisseur Rieke) und Anja (Julia Hartmann, Der Wien-Krimi: Blind ermittelt - Die nackte Kaiserinso gelungen wäre, dass man ihm gute Verleih-Chancen angerechnet hätte. Im Gegenteil. Die verstaubten Gender-Rollenbilder, die chauvinistische Attitüde und der repetitive Hau-drauf-Humor wirken wie Relikte aus den 80ern. Vermisst hat die auf der Leinwand niemand - außer augenscheinlich Rieke.

Der ist ganz begeistert von Gags, bei denen irgendwer oder irgendwas zerdeppert wird. Dieser jemand ist oft, aber keineswegs immer, Olli. Der Schiffbauer, der mit seiner klammernden Freundin Anja im Hamburger Hafengelände wohnt, ist ein notorischer Choleriker, der bei der kleinsten gefühlten Provokation zuschlägt oder etwas kaputt macht. Allerdings verliert Olli die meisten der selbst angezettelten Kämpfe. Daher der titelgebende Spitzname. Dass cis Männer, die gerne zuschlagen, nicht lustig sind, sollte man eigentlich nicht erklären müssen.

Muss man aber wieder in der gegenwärtigen Zeit, in welcher der Konservativismus selbst mit voller Wucht zurückschlägt. Ob mit der Faust, dem Golfschläger, dem Wischmop-Stil oder der Feueraxt - Hauptsache, es wird auf irgendwas oder irgendwen eingeschlagen. All die Pointen der kruden Story sind im Grunde ein und die selbe Pointe. Entsprechend vorhersehbar ist die abstruse Handlung darum, wer wen mit wem betrogen hat und von welchem Typen - Olli oder seinem Bruder Richard - Anja jetzt schwanger ist. 

Fazit

Reichlich Freeze-Frames täuschen nicht über die einfallslose TV-Optik hinweg, verstiegene Verweise auf Kino-Klassiker wie Shining nicht über fehlende Selbstironie und verschwindend kleine Rollen für Nilam Farooq und Thelma Buabeng nicht über den Mangel an Diversität. Das verbissene Festhalten des tumben Plots an einem vorgestrigen Partnerschaftskonzept passt bedrückend zu einem Szenario, das toxische Männlichkeit unablässig rechtfertigt und zu wahrer Liebe idealisiert. Selbst wer Gewalt und Machismo zum Totlachen findet, lacht nicht x-mal über den gleichen Witz.

Kritik: Lida Bach

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