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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Li Qi arbeitet bei einer Delfinshow, sein Freund Ren Yu fährt mit dem Karaokemobil den Surferstrand der chinesischen Insel Hainan entlang, auf der die beiden jungen Männer wohnen. Rens Ähnlichkeit mit dem Filmstar Leslie Cheung begeistert die Touristen: Sie zahlen dafür, sich mit ihm fotografieren zu lassen – oder betrinken sich mit ihm. Als sich zu dem polyamourösen Liebespaar eine junge Frau gesellt, ändert das zunächst nicht viel. Auch eine offene Dreierbeziehung scheint möglich. Gemeinsam loten Li Qi, Ren Yu und Bai Ling die Grenzen einer restriktiven Gesellschaft ebenso wie die ihrer eigenen Sexualität aus. Doch dann passiert etwas, das die Beteiligten jäh und nachhaltig erschüttert ...

Kritik

Die titelgebende Frucht der Betelpalme kann euphorisierend wirken, aber je länger sie konsumiert wird, desto wahrscheinlicher sind toxische Nebenwirkungen. Das Rauschmittel taucht in Hu Jias Sexdrama einzig auf, um als krude Allegorie herzuhalten. Die Botschaft dahinter ist die Gleiche wie damals bei Nancy Reagan. Just say no! Dein arroganter Kumpel will was von dir und du von ihm? No! Mit ihm und einer hedonistischen Studentin lockt eine Dreierbeziehung? No-no! Ihr lebt ein Lotterleben und nehmt es mit Gesetzen nicht genau? No, no, no! Wie böse das endet, zeigt schon die Eingangsszene der moralinsauren Porno-Party.

Weil der chinesische Regisseur sich in seinem Spielfilmdebüt ordentlich austoben will, kriegt ein schmieriger Typ die Machete übergezogen. Für Delfinshow-Clown Li Qi (Shen Shi Yu) heißt das Kunstblutdusche. Von hier wird zurückgespult zu den fatalen Vorereignissen, die mit exzessiver Gewalt bestraft werden müssen. Die Handlung ist mit minimaler Filmkenntnis von hier an klar. Aber Hus Vorgriff stellt vor den technisch und künstlerisch abgründigen Episoden klar: Da kommt noch was. Wenn das die Leute nicht hält, dann sicher unmotiviertes Dauerrammeln, die Hauptbeschäftigung des Trios, das als Duo loslegt.

Li Qui ist der Softie, sein Lover Ren Yu (Zhao Bing Rui) der sexy Draufgänger. Mit dem Karaoke-Mobil kurvt Ren Yu den Provinzstrand ab und beeindruckt Touristen als Leslie-Cheung-Lookalike. Ähnlich sieht er dem Schauspielidol nicht und die Untertitel sprechen von einem „Leslie Chang“. Vielleicht ist der in China auch berühmt und Ren Yu ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Neben Gaunereien und Nichtstun lernen Li Qui und er die junge Studentin Bai Ling (Yue Ye) kennen. Charakterzüge kriegt die weibliche Figur erst kurz vor Ende. Dann muss sie hysterisch, falsch und eifersüchtig sein. Die amouröse Ménage-à-trois spiegelt eine ideologische: Homophobie, Moralismus und Sexismus.

Fazit

Voyeuristische Sexszenen unter seelenlosen Protagonisten in einer Alibihandlung: klingt nach Softporno, wird aber durch die schreiende Doppelmoral zum bigotten Exploitationfilm. Zynische Tierquälerei, nervtötender Klaviersoundtrack und stümperhafte Kamera machen selbt 84 Minuten Laufzeit zur Geduldsprobe.

Kritik: Lida Bach

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