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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Weil er sich von zwei ehemaligen Geschäftspartnern in größerem Rahmen betrogen glaubt, sinnt der exzentrische Multimillionär Travis auf blutige Rache und hat zu diesem Zweck eine Maschine konstruiert, mit der sich Menschen zu sogenannten Blutpuppen komprimieren lassen. Die ziehen nun im Auftrag ihres Herren und bringen die Schuldigen sowie engere Berater nacheinander zur Strecke. In der Ehefrau seines scheinbar schwächsten Widersachers findet Travis jedoch einen unerwartet zähen Gegenspieler...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Es ist nur eine Mutmaßung, aber wahrscheinlich hat Charles Band früher wohl lieber mit Puppen als mit Autos gespielt. Irgendwas in der Richtung, auf jeden Fall  ist er voll darauf hängen geblieben. Als ausführender Produzent war er schon an der Entstehung von Stuart Gordon’s „Dolls“ sowie der gesamten „Puppet Master“-Reihe beteiligt. Mit „Blood Dolls“ durfte er 1999 mal selbst dieser Leidenschaft als Regisseur nachgehen, das Resultat ist einfach fürchterlich, nicht zu verwechseln mit „zum Fürchten“.

Beim Blick auf seine filmische Vita sollte das nicht weiter verwundern. Unter seinen unzähligen Produktionen taucht zwar immer mal ein guter Film auf (z.B. „From Beyond“, wie „Dolls“ auch von Stuart Gordon, oder der Slasher-Spaß „Bloodnight“ von Scott Spiegel), seine Regiearbeiten stammen alle vom Boden der Grabbelkiste, irgendwo im Keller hinter den Einmachgläsern mit der angeschimmelten Quittenmarmelade von Oma kurz nach dem Krieg. Da reiht sich „Blood Dolls“ wenigstens reibungslos ein. Oberschurke in dieser Zumutung ist ein schrumpfköpfiger Milliardärs-Freak, der in seiner Villa nicht nur eine Girl-Punk-Band als Stereoanlagenersatz im Käfig hält, sondern als Personal noch einen einäugigen Zwerg und einen clownsgesichtigen Handlanger beschäftigt. Weil ihm bei Finanzgeschäften böse mitgespielt wurde und er einen Batzen Geld verloren hat, sollen die dafür Verantwortlichen leiden. Man könnte jetzt, speziell mit so viel Patte im Sparstrumpf, einfach einen Killer anheuern oder sonst so konventionellen Bösewicht-Kram, aber das wäre ja langweilig. Lieber verwandelt man die eine Hälfte der Opfer mit einer selbstentwickelten Super-Maschine in lebendige Actionfiguren, die als hörige Sklaven der anderen Hälfte den Garaus machen. Logisch, oder?

So weit, so gut, so unnötig umständlich, aber ist in so einem Film ja eigentlich auch völlig schnuppe. Wenn das jetzt zumindest so halbwegs unterhaltsam vorgetragen werden würde, wollen wir mal gar nicht so sein. Bei Corman oder Troma war das auch selten niveauvoller und auch Kollege „Chucky – Die Mörderpuppe“ konnte man nicht ernst nehmen. Immerhin, ernst nimmt auch Charles Band sich und seinen Film nicht, dafür müsste er allerdings auch mehrfach vom Wickeltisch geplumpst sein. Seine Meuchelmörder mit der Größe von Barbie-Puppen erweisen sich als erstaunlich effektive Attentäter, was schon dämlich genug ist. Chucky konnte wenigstens noch eine ordentliche Klinge schwingen, die Kameraden hier sind einfach nur lächerlich. Zumindest, das soll dieser Gurke noch wohlwollend angerechnet werden, noch alles mit altmodischen Tricks gemacht. Keine fünftklassigen CGI-Effekte, über so was freut man sich heutzutage ja schon wieder. Außerdem sieht Meister Orangenkopf so dermaßen albern aus, lässt sich kurz drüber grinsen. Das war’s mit Spaß.

Die gewollte Skurrilität wirkt nicht unterhaltsam, das ist einfach bescheuert hoch zehn und unglaublich nervig. Dazu haben die Figuren – speziell gegen Schluss – auch noch einen erhöhten Redebedarf und zeigen sich so geschwätzig, dass es zum Finale nicht mal einen „Höhepunkt“ (oder was sich unter diesen Bedingungen erwarten ließe) gibt. Der Clou: Da ist man froh, dass das Elend endlich vorbei ist und was macht Charles Band? Er spendiert seiner Puppenkiste gleich noch ein alternatives Ende. Nicht etwa als Bonusmaterial der DVD, nein, es gibt einfach zwei. Nette Idee? Joa, schon, wenn denn auch nur eines besser wäre als das andere. So bekommt man immerhin 80 Minuten voll und quält den Zuschauer zusätzlich, der alte Sadist.

Fazit

Manchmal sind Filme so scheiße, dass sie schon wieder ganz lustig sind. Und manche sind dann so scheiße, dass sie nicht mehr lustig sind. „Blood Dolls“ ist noch mieser. Schlimm genug, dass solche Filme überhaupt mal gedreht wurden, aber warum zum Donner wird so was 15 Jahre nach seiner Veröffentlichung noch mal neu aufgelegt? Bestand da wirklich eine Nachfrage? Vom wem? Wie kann man diesen Leuten helfen, was ist da schief gelaufen? Fragen über Fragen…

Kritik: Jacko Kunze

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