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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Der Film beginnt mit dem ersten richtigen "Blutbad" der Filmgeschichte. Der Mörder ist der verrückte ägyptische Delikatessenhändler Fuad Ramses. Er begeht etliche weitere Morde an jungen Frauen, denen er Körperteile entwendet. Mit diesen Menschenopfern versucht er, die von ihm verehrten Ishtar, Göttin des Guten und Bösen, zum Leben zu erwecken. Als Fuad für die Zeremonie der Wiedererweckung nur noch ein letztes Opfer fehlt, wird ihm mit einer "ägyptischen Party", die er ausrichten soll, eine ideale Voraussetzung für die Vollendung seiner teuflischen Riten geboten...
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Die Geburtsstunde des Splatterfilms. Von Chicago aus krempelte Herschell Gordon Lewis zu Beginn der 60er Jahre das Filmbusiness um, auch wenn es anfangs nie den Anschein dazu hatte. Nach nur einem von ihm produzierten Streifen (The Prime Time, 1960) meinte er genug Erfahrung gesammelt zu haben, um selbst als Regisseur und Kameramann direkt sein Debüt hinterherzuschieben (Living Venus, 1961). Erstmals spülten jedoch einige Nudie Cuties echtes Geld in die Kassen, bis er und sein Partner David F. Friedman sich dafür entschieden, einen ganz anderen Weg einzuschlagen. Denn auf diese lukrativen, aber im Prinzip von jedem dahergelaufenen Deppen mit einer Kamera mindestens ebenbürtig fertigzustellenden Nakedei-Hoppserein hatten sie nun mal nicht das Patent und würden eher früher als später damit nicht mehr den aktuellen Überraschungserfolg erlangen. Man müsste anderweitig über die Stränge schlagen und das Publikum in die Kinos locken. Und so entstand Blood Feast. Ein Streifen, den die Welt bis dahin so nicht gesehen hatte.

Der Vorspann ist noch nicht mal gelaufen, da serviert der Film bereits ein Horsd'œuvre auf leeren Magen. Der hier aufgefahrene Gewaltgrad ist selbst für heutige Verhältnisse noch wenigstens ekelhaft, was Herschell Gordon Lewis mit Recht den Status als Godfather of Gore einbrachte. Und so geht es munter weiter. Abgetrennte Gliedmaße, dickflüssige Blutlachen aus zertrümmerten Schädeln und mit bloßer Hand herausgerissene Zungen stehen auf der Speisekarte zu einem sehr unappetitlichen Festmahl, welches von dem Betreiber eines exotischen Feinkostladens mit viel Liebe und noch mehr Madness zubereitet wird. Um eine ägyptische Göttin zu neuem Leben zu erwecken müssen zahlreiche hübsche Frauen bestialisch abgeschlachtet, um ein spezifisches Körperteil entledigt und zu einem vollmundigen Eintopf verarbeitet werden. Verfüttert an die nichtsahnenden Gäste einer High Society Gesellschaft, deren Gastgeberinn zum krönenden Abschluss auch noch die Ehre zu Teil werden soll, der Reinkarnation ihren Körper zur Verfügung zu stellen. Na denn, Mahlzeit.

Blood Feast nach rein objektiven Methoden zu bewerten und dahingehend auch zu zerreißen fällt nicht schwer. Der in gerade mal 4 Tagen abgedrehte und mit rund 24.000 Dollar budgetierte Film ist natürlich weit weg von Perfektion oder Genialität. Mit einer Handvoll Darstellern (die meisten davon untalentierte Laien) wurde an gefühlt zwei Sets eine vorher nur lose durchdachte und während des Drehs spontan vollendete Idee im Harakiri-Modus auf Zelluloid gebannt und danach ungefiltert direkt auf die große Leinwand geklatscht. Da rauschen so viele Gegensätze ineinander, von haarsträubenden Momentaufnahmen bis wirklich radikalen und darin ungemein beeindruckenden Geistesblitzen, das allein dieses Karussell von intuitiver Brillanz und hastiger, grundlegender Unfähigkeit einen so faszinierenden und über die Jahre beinah besser gewordenen Sog entwickeln. Allein das Spiel von Mal Arnold (Vampire Cop) ist psychopathisches Overacting vom Allerfeinsten, während das kurzfristig gecastete Playboy-Bunnie Connie Mason (James Bond 007 - Diamantenfieber) mit ihrem simplen Part schon heillos überfordert wirkt. Dazu klöppelt Herschell Gordon Lewis höchstpersönlich aus Cello, Beisetzungs-Orgeln und einem Drum wie auf einer Sklavengaleere einen Score zusammen, der einen in seiner Primitivität erschreckend effektiv verfolgt. Zusammengehalten von wüstem Gore und Splatter, der 1963 absolut undenkbar und auch nur wegen der auf so etwas nicht vorbereiteten Zensurpolitik nicht direkt verboten werden konnte. Womit Lewis seiner Zeit nachweislich voraus war, egal wie man dem Film persönlich gegenübersteht.

Fazit

„Blood Feast“ ist eine wahrhafte Pionierarbeit, mit der Herschell Gordon Lewis dem Horror- und Grindhousekino einen völlig neuen Pfad offenlegte, ohne den es sich wahrscheinlich nie so entwickelt hätte. Unwahrscheinlich mutig (damals konnte man für so was teilweise noch eingebuchtet werden), revolutionär und mit dieser enthusiastischen Mischung aus Begeisterung und wirtschaftlicher Cleverness versehen, die auch Roger Corman und William Castel seinerzeit ausmachten. Im Prinzip wirkt „Blood Feast“ wie ein William Castle-Film, dessen Gimmick obszön ausufernder Gore ist.

Kritik: Jacko Kunze

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