Inhalt
Dana (Sharni Vinson) aus Los Angeles ist ein Freigeist wie ihre verstorbene Mutter und steht lieber auf dem Surfbrett als auf der Karriereleiter. Als sie sich darüber mal wieder so richtig mit ihrem Vater zofft, packt sie kurzentschlossen ihre Siebensachen und jettet nach Südafrika, um dort all jene Surfspots abzuklappern, von denen ihre vom Kap stammende Mutter ihr als Kind immer erzählte. Dabei erlebt sie nicht nur gefährliche Abenteuer, sondern schließt Freundschaften fürs Leben.
Kritik
Fortsetzungen haben es meistens schwer, besonders, wenn sie nur auf der Erfolgswelle ihrer Vorgänger-Filme reiten wollen. Genauso ergeht es auch Blue Crush 2, mit dem man nur versucht an den Erfolg von Blue Crush anzuknüpfen. Tatsächlich haben die beiden Filme überhaupt nichts miteinander zu tun. Die einzige Gemeinsamkeit, die sie haben, ist die, Tatsache, dass es ums Surfen geht, mehr aber auch nicht. Genauso könnte man Dirty Dancing als Fortsetzung von Flashdance verkaufen, nur weil sich beide Filme ums Tanzen drehen. Wenn man sich aber schon an einen anderen erfolgreichen Film klammert, dann muss man auch dem Vergleich standhalten. Blue Crush 2 hat bei weitem nicht die gleiche Energie wie Blue Crush, sondern bewegt sich in flachen Gewässern und das nicht nur im übertragenen Sinne: Die Wellen sind kleiner und die Surfaufnahmen sind weniger spektakulär.
Man spürt nicht diese unbändige Kraft des Meeres, wie im Teil 1, dafür führt man mehr Kunststückchen mit Sprüngen und Drehungen in der Luft vor. Die Sprünge sind sicherlich anspruchsvoll, aber bei den kleinen Wellen fühlt man nicht, dass sich die Surfer in Gefahr begeben wie im ersten Teil. Man dreht einige nette Szenen, in, bei denen die jungen Leute Spaß im Wasser haben, aber die große Aufregung bleibt definitiv aus. Die Filmemacher merken wohl selbst, dass die Surfsequenzen alleine den Film nicht tragen können und überladen die Handlung mit einigen überflüssigen Handlungssträngen wie Wilderei und illegale Strandbesetzung. Überhaupt wirkt die ganze Story arg konstruiert und auf Dauer anstrengend. Man merkt eben, dass Blue Crush 2 eine direkte DVD Produktion ist.
Auch beziehungstechnisch werden alle Themen einfach lehrbuchhaft abgearbeitet: Eine gut aussehende junge Frau (Sharni Vinson, Dragon Blade) wird schon im Flugzeug von einem unbekannten Surfer-Boy (Chris Fisher, Black Sails) angequatscht, und sofort als ein Surfer-Girl identifiziert. Selbstverständlich trifft man sich später rein zufällig in Südafrika wieder, weil Südafrika im Prinzip nur ein kleines Dorf ist und prompt findet sie am Tag ihrer Anreise auch zufällig ihre beste Freundin fürs Leben, die ihr sofort vorschlägt, dass sie bei ihr einziehen soll. Im Prinzip eine ganz realistische Story, die genauso jedem schon mal passiert ist, der in ein fremdes Land gereist ist. Bei Blue Crush war die Story wesentlich realistischer und, wenn man Streit in die Geschichte eingebaut hat, dann kam er nicht wie aus dem Nichts wie bei Blue Crush 2, bei dem man den Eindruck hat, dass man nur die einzelnen Punkte im Drehbuch nach und nach abgehackt hat. Deswegen ist Blue Crush 2 trotz netter Naturaufnahmen nur den ganz großen Hardcore-Surfing-Fans zu empfehlen, weil dieser Film abgesehen von den Wellen, Sonnenschein und Strand nicht viel zu bieten hat. Man sieht aber immerhin wunderschöne Orte, die passabel in Szene gesetzt werden und das ist ein großer Pluspunkt bei dieser ansonsten recht enttäuschenden Fortsetzung.
Fazit
Eine enttäuschende Fortsetzung, die im Grunde keine Fortsetzung ist, weil sie nichts außer Surfen mit dem ersten Teil gemein hat. Das einzig Positive an diesem Film ist die schöne Optik samt Wellen und passablen Surfstunts, ansonsten kann man die arg konstruierte Geschichte getrost vergessen und sich lieber nochmal "Blue Crush" ansehen.
Autor: Yuliya Mieland