{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Seit ihrer Kindheit wird Kelly (Daphne Zuniga) vom selben Albtraum gequält: Ins Schlafzimmer ihrer Eltern dringt ein Killer. Dabei hat Kelly jetzt ganz andere Sorgen. Um von der Studentenverbindung ihrer Wahl akzeptiert zu werden, soll sie als Mutprobe mit anderen Jungs und Mädels in ein Kaufhaus einbrechen. Kurz zuvor flieht ein Mörder aus dem nahen Irrenhaus....
  • 5q8hh88ak7tujueropgbb8iiioh
  • Outqmwezmtsnjvijpnspd15xwn4
  • Ofvqv9pkytqf4seskepggc20f7x
  • Rlied9c1mcaa8i9folrifqodumz
  • Mwyknv8fdvvc02phdcawo4qf4td
  • Qtjrqtihd3ffgqrqmtetbnngur1
  • 89tyfc8tiash8l18twcdkommsaz
  • Hrlezxisg42ei0meloibeqou54
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Speziell in der ersten Hälfte der 80er Jahre schossen – nicht zuletzt wegen des Videotheken-Booms - Slasher wie Pilze aus dem Boden und versorgten den geneigten Fan am laufenden Band mit frischem Futter. Neben den großen Franchises rund um Jason Vorhees, Michael Myers oder Freddy Krueger gelang es dabei auch einigen nicht in Dauerschleife ausgewerteten Exemplaren sich einen guten Namen zu machen und über die Jahre gar kultisch verehrt zu werden. Als Idealbeispiele dafür dienen u.a. Blutiger Valentinstag oder The Slumber Party Massacre. Daneben gibt es natürlich noch zahllose Eintagsfliegen ohne größere Bewandtnis, aber auch jene Vertreter ihrer Zunft, die in der Flut der Konkurrenz wenig beachtet untergingen und über die heute zu Unrecht kaum noch gesprochen wird. Zu letzter Kategorie zählt auch Blutweihe (OT: The Initiation) aus dem Jahr 1984, der natürlich das Rad in keiner Weise neu erfindet und mit den gleichen Auf und Abs wie jeder schlichte 80er-Slasher zu kämpfen hat, aber im Vergleich doch noch sehr positiv aus dem mausgrauen Mittelmaß heraussticht.

Amerikanische College-Verbindungen sind schon sehr sonderbare Subkulturen für sich, deren Gepflogenheiten und Aufnahmerituale mitunter sogar noch bizarrer (die kommende Elite, da sieht die Zukunft rosig aus). Auch Kelly (Daphne Zuniga, Spaceballs) und ihre Freundinnen würden gerne Teil so einer erlesenen Damen-Gruppierung sein, die noch weit entfernt scheint von echtem Feminismus und deshalb aus völlig unerfindlichen Gründen den Auftakt ihrer sogenannten „Höllen-Woche“ in hauchzarten Negligés zelebriert. Als letzte Prüfung sollen die Anwärterinnen nachts in eine Shopping-Mall eindringen und die Uniform eines Wachmanns stehlen und da Kellys Eltern die Inhaber besagten Kaufhauses sind, scheint die Sache ein Kinderspiel zu werden. Allerdings leidet Kelly an den Nachwirkungen eines dunklen Kindheitstraumas, mit dem sie selbst nur bruchstückhafte Flashbacks verbindet und diese eigentlich nur für Albträume hält. Tatsächlich steckt dahinter viel mehr und nach einem unfreiwilligen Tag der offenen Tür in der Irrenanstalt droht sie jene verdrängte Erinnerung rechtzeitig zur Einweihung einzuholen.

Die Produktion von Blutweihe stand von Anfang an unter keinem besonders guten Stern, wurde der ursprünglich Regisseur Peter Crane schon nach wenigen Drehtagen abgesägt und durch TV-Handwerker Larry Stewart (folgenweise tätig u.a. für Fantasy Island oder Der unglaubliche Hulk) ersetzt. Beide haben übrigens danach abseits der TV-Mattscheibe rein gar nichts gerissen. Zudem erwischte man einen mehr als unglücklichen Release-Spot, da man praktisch zeitgleich mit Nightmare – Mörderische Träume in den US-Kinos startet. Folgerichtig ging der Film gnadenlos unter und die überwiegend mittelmäßigen Kritiken trugen wenig dazu bei, trotz Fehlstart in allen Belangen noch auf einen verspäteten Siegeszug zu hoffen. Dabei wird hier für im Vergleich zu anderen Genre-Filmen ihrer Zeit eigentlich sehr wenig falsch gemacht. Das vielleicht größte Problem liegt lediglich darin, dass man sich wohl etwas zu viel vorgenommen hat. Statt einem richtig geradlinigen, simpel gestrickten Slasher dichtet man dem Ganzen einen Hauch zu viel Handlung und Suspense-Gewirr an, wodurch Blutweihe zwischenzeitlich wirkt, als hätte man zwei unterschiedliche Drehbücher mit Vollgas ineinander gebrettert, da einem für das eine die Idee und für das andere Drumherum gefehlt hat.

Eine gewisse Inkohärenz lässt sich damit kaum von der Hand weisen und mag im Mittelpart zu einem Hauch von Längen führen, dafür wird hier partiell verblüffend souverän aufgetischt. Die ausgewählten Mordsequenzen sind sowohl stimmungs- wie effektvoll vorgetragen und bedienen auch plastisch schöne Schauwerte, es mangelt nicht an einer angebrachten Selbstironie, ohne das Gezeigte der Lächerlichkeit preiszugeben und das Setting im letzten Drittel ist so geil, es hätte locker den ganzen Film tragen können. Das Story-Geschwurbel drumherum wirkt daher bald unnötig und scheint beinah nur Fassade, damit – wie für das Genre üblich – mal wieder ein in die Jahre gekommener Star (in dem Fall: Vera Miles, Psycho) in einer am Ende doch unbedeutenden Nebenrolle prominent gefeaturte werden kann, aber weit gefehlt. Entgegen allen Erwartungen gibt es neben atmosphärisch erstaunlich guter und physisch schön knackiger Handwerkskunst sogar noch einen kleinen Kniff als Kirsche auf der Sahne, der sich als gar nicht so doof herausstellt.

Fazit

Überraschung: trotz seines geringen Bekanntheitsgrades und seiner maximal mittelmäßigen Reputation erweist sich „Blutweihe“ als unterhaltsamer, handwerklich sauber arrangierter und am Ende sogar relativ überraschender Slasher, der zwar nicht direkt in den Genre-Olymp wandert, aber sich im Vergleich mit der direkten Konkurrenz mühelos behaupten kann.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×