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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Drei junge Frauen sind mit dem Auto in der Provinz von Kansas unterwegs. Ein Wettrennen mit einem anderen Wagen wird ihnen zum Verhängnis. Die Fahrt endet in der Tiefe eines Flusses. Während die Rettungskräfte alle Hoffnung aufgegeben haben, die Frauen lebend zu bergen, steigt Mary Henry als einziges der Unfallopfer Stunden später aus dem Wasser… und irrt verwirrt in der Gegend herum. Jahre später übernimmt sie einen Job als Kirchenorganistin in Salt Lake City. Unterwegs dorthin entdeckt sie die Überreste eines alten Vergnügungsparks und beginnt zu halluzinieren - eine bizarre Erscheinung verfolgt sie...

Kritik

Eines muss man Herk Harvey lassen: Mit seinem einzigen Spielfilm (sonst ausschließlich als Regisseur von Kurzfilmen in Erscheinung getreten) hat er einen nicht ganz unwichtigen Beitrag zum Horrorgenre geschaffen. Niemand geringere als George A. Romero („Martin“) bezeichnet „Tanz der toten Seelen“ als direkte Inspirationsquelle für seinen großen Durchbruch „Die Nacht der lebenden Toten“. Bezogen auf Form, nicht auf Inhalt. Das lässt sich sogar erkennen und genau das sind die Momente, in denen der Film auch sein Publikum für sich einzunehmen weiß. Nur sind sie verhältnismäßig rar gesät in einer insgesamt sehr ungelenken Gesamtdarbietung.

Die mangelnde (bzw. gar nicht vorhandene) Erfahrung Harveys an abendfüllenden Filmen wird deutlich ersichtlich. Auf seine prägnanten Spots konzentriert lässt sich der Reiz wie die referenzielle Kraft von „Tanz der toten Seelen“ kaum abstreiten. Orientiert am klassischen, expressionistischen Stummfilm-Horror wie „Das Cabinet des Dr. Caligari“ oder „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“, dabei mit einem für damalige Gepflogenheiten ungewöhnlich surrealen, (alb)traumtänzerischen Selbstbewusstsein und dem Mut am Experiment, das ist schon bemerkenswert. Unabhängig davon funktioniert das Drumherum leider kaum, tangiert viel zu oft die Grenze zum guten Willen und der berühmte Geduldsfaden droht mehrfach zu reißen. Hier treffen offenkundige Defizite auf sichtliche Stärken und schon wird deutlich, womit der Mann sonst sein täglich Brot verdiente. Unglücklich, wenn die Schwachstellen zeitlich klar dominieren. In seinen ausgewählten Sequenzen funktioniert „Tanz der toten Seelen“ auf eine faszinierende, leicht verspielte Art und Weise, wäre faktisch rein runtergebrochen und als rätselhafter Kurzfilm konzipiert sogar hervorragend. Dann lassen sich sogar ganz andere Parallelen ziehen, womöglich könnten auch David Lynch („Lost Highway“) oder M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“) diverse Ideen entwendet haben. Im Prinzip hat Shyamalan darauf seine gesamte Karriere begründet…

Gut und schön, die Inszenierung wie das langgestreckte Script (wir reden über 74 bzw. 80 Minuten im Director’s Cut) ist mit klobig noch höflich umschrieben. Hauptdarstellerin Candace Hilligoss („The Curse of the Living Corpse“) verwechselt Schauspiel gerne mit Ausdruckstanz für Sinnesbeeinträchtigte, konnte der nicht mal jemand Kamillentee geben? So ein affektierter Quatsch, aber wenn man es nicht besser weiß und keiner einem Einhalt gebietet, was soll auch dabei rumkommen? Mit einem konsequenten Spannungsbogen hat das hier wenig  - eigentlich gar nichts – zu tun und es muss schon reichlich zwischen den Zeilen gelesen werden, um die losen Ideenfäden brauchbar aneinanderzufügen. Die sind für sich genommen alles andere als schlecht, speziell da dem Zuschauer lange klar sein sollte, warum das alles geschieht (und wann es seinen Anfang nahm), aber rein mit seinem Gedanken hausieren zu gehen und sich auf Fragmente zu stützen, das sollte beherrscht werden. Hinter dem grobschnittigen Laientheater mit seinen Hoppla-Ausrufezeichen schlummert eine reizvolle Geschichte um das Leben nach dem Tod oder irgendwo dazwischen, dem sich Aufbäumen dagegen und eine (zu) späte Aufarbeitung einer Jugend, die ein drastisches Ende nahm. Aber das sind alles Bruchstücke, Splitter, ganz unattraktiv eingepackt und nur die Pointe und Idee vom Witz ist ohne den Rahmen halt nicht der Bringer.

Fazit

Meine Güte, Filmkritik ist manchmal echt unangenehm. „Tanz der toten Seelen“ macht so vieles verdammt falsch und hat trotzdem seine Momente, seinen Einfluss (auf die Vergangenheit wie die Zukunft) und grundsätzlich sind viele Ansätze (vom Finale, dem Coming-of-Age-Gedanken und dem Spiel mit Wahrnehmung, Sein und Nichtsein) wunderbar. Nur Ideen, Ansätze machen eben keinen Film. Zumindest keinen gelungenen. Visionärer Dilettantismus.

Kritik: Jacko Kunze

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