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Quelle: themoviedb.org
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Inhalt

Ein Mädchen zeichnet einen Kreis auf den Boden. Vorbeikommende treten nacheinander hinein. Bald ist der Kreis voll von Menschen.

Kritik

Es gibt Filme, über deren Deutungsmöglichkeit sich unendlich schreiben ließe, aber über die besser möglichst wenig gesagt wird, weil ein Zuviel der Interpretationen letztlich die Assoziationen anderer Betrachtender einschränken könnte. Ein solches Werk ist Joung Yumis (Dust Kid) enigmatischer Trickfilm. Ein in seiner schieferfarbenen Bleistift-Ästhetik zugleich klassisch und avantgardistisch anmutendes Kino-Kleinod, dessen nur knapp unter sieben Minuten währende Handlung eine Vielzahl zeitaktueller Themen aufwirft. 

Ein kleines Mädchen malt einen Kreidekreis auf den Boden, in den sich immer mehr Passanten wie selbstverständlich einfinden. Mit der Zeit wird es eng, doch besser sich zusammenzwängen als außerhalb des Rahmens bleiben. Zugleich detailliert und visuell reduziert, hinterfragt die zeichnerische Zeitkritik Gruppenzwang, normative Nachahmung und die apathische Akzeptanz willkürlicher Vorgaben, in deren eng gezogenen Radius die Menschen sich beständig zwängen. 

Fazit

Mit ihrer charakteristischen Mischung aus Imagination, Ironie und Ideologiekritik entwirft Joung Yumi, die bereits mit Math TestDating Game und zuletzt 2022 dem brillanten House of Existence kreative Highlights im Kurzfilmprogramm der Berlinale setzte, eine animierte Analogie unbewusster Zwänge und selbstzweckhafter Sozialstrukturen. In Anlehnung an klassische Cartoons enthüllt die minimalistische Handlung die absurde alltägliche Assimilation und eine gesellschaftliche Gruppierung ohne Gemeinschaft. 

Kritik: Lida Bach

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