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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Italien, 1940: Als der italienische Kommandant Salvatore Todaro Ein feindiches belgisches Schiff im Kampf versenkt, entschließt er sich entgegen höherer Anweisungen die Mannschaft zu retten. Durch den selbstlosen Akt riskiert er jedoch die Sichherheit seiner eigenen Crew.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Vom martialischen Titel, der den Italiens eigener monströser Führerfigur evoziert, über den  historischen Stoff, der ein Kapitel aus dem dunkelsten Abschnitt Italiens Vergangenheit verklärt, bis hin zur Story, die auf Tatsachen basiert, aber zugleich nahtlos als Parabel auf die politische Gegenwart auslegen lässt, ist Edoardo De Angelis (The Lying Life of Adults) monumentales Marine-Märchen der perfekte Eröffnungsfilm der 80. Biennale. Deren mutmaßlich bevorstehender Führungswechsel und die rechts-nationale Regierungsspitze, die er reflektiert, wird darin quasi vorab legitimiert und schlimmer noch: humanisiert.

Was nicht heißt, dass der von De Angelis mit Sandro Veronesi (Stilles Chaos) verfasste Plot nur im Ansatz ethisch gewissenhaft wäre. Im Gegenteil ist das von dem nationalistisch gefärbte Narrativ hochgehaltene Menschenbild geprägt von der faschistischen Handlungsära. Männer sind noch Männer, die furchtlos in den Krieg ziehen, ob als Koch oder Kommandant wie U-Boot-Kapitän Salvatore Todaro (Pierfrancesco Favino, Adagio). Sein kampfbedingtes Handicap ignoriert er mal eben, denn schon der Begriff „Invalide“ wird als beleidigendes Synonym für Schwäche inszeniert. 

Die Frauen warten mit wehendem Haar, manchmal barbusig lasziv, aber keusch auf ihrer Kinder Väter, deren Abfahrt sie gleich eines ergebenen Chorus kommentieren. Die Anknüpfungen ans antike Theater unterstreichen den genealogischen Grandiositätsanspruch im Zentrum der Handlung. Diese interpretiert Todaros Rettung der Besatzung eines versenkten belgischen Schiffs als moralischen Triumph der alt-nationalistischer Rechten über jene, die in der Geschichtsschreibung „die Guten“ sind: ein Triumph, begründet in jenem vermeintlich ur-italienischen, das zukünftig auch die Kultursektor bestimmen soll. 

Fazit

Eine bewusst bühnenhafte Ästhetik bildet mittels erotischer Stilisierung militärischer Accessoires und bürgerlicher Requisiten die gestrigen Grundpfeiler der faschistischen Handlungsära als provokant-progressiv ab. So stellt Edoardo De Angelis’ historische Heldensaga die Charaktere in eine Reihe mit denen altgriechischer Epen, deren Herkunft im Sinne römischen Eroberungsduktus als „italienisch“ überschrieben wird. Taktvolle Theatralik und solides Schauspielhandwerk verkaufen einen von rechts-nationalistischer Ideologie durchtränkten Kriegsfilm als Hymne auf soldatischen Humanismus. Letzter wird hier zum ehrenvollen Erbvorrecht des vermeintlich überlegenen Volkes. 

Kritik: Lida Bach

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