Crocodile Dundee war 1986 ein Riesenerfolg und genießt noch heute Kultstatus. Hauptdarsteller Paul Hogan schaffte es mit dieser ikonischen Rolle weltweite Berühmtheit zu erlangen. 1988 folgte mit Crocodile Dundee II eine nicht minder erfolgreiche Fortsetzung, aber danach konnte Hogan nicht mehr an seine Erfolge anknüpfen. Filme wie Lightning Jack, Flipper oder Crocodile Dundee in Los Angeles waren an den Kinokassen wenig erfolgreich und um Hogan wurde es immer ruhiger. Mit über 80 Jahren ist er jetzt zurück und spielt sich diesmal einfach selbst. Paul Hogan lebt in Los Angeles und wird nur noch selten erkannt und wenn er doch erkannt wird, erwarten alle, dass der echte Paul Hogan es wie seine Figur Crocodile Dundee unerschrocken mit jeder Gefahr aufnehmen kann. Von der Queen soll er aber für seine Verdienste für Australien zum Ritter geschlagen werden. Alles ist so weit geklärt, wäre da nicht nur eine Sache. Paul Hogan schafft es zwischenzeitlich in jedes Fettnäpfchen zu treten und erregt dadurch eine enorme mediale Aufmerksamkeit, weshalb er nun um seine zukünftige Ritterwürde fürchten muss. Egal, was Hogan auch versucht, es wird immer schlimmer.
Die Handlung klingt natürlich sehr bekannt und die Story des armen bemitleidenswerten Kerls, der es trotz seiner guten Absichten immer wieder schafft den ganzen Ärger auf sich zu ziehen, war bereits Gegenstand zahlreicher Komödien in unzähligen Variationen und ist daher im Grunde auch weitestgehend vorhersehbar, aber Come Back, Mr. Dundee! unterscheidet sich dennoch von diesen Filmen. Der Film lebt von seinem Hauptdarsteller Paul Hogan, der sich und seine berühmteste Rolle durchweg parodiert. Come Back, Mr. Dundee! enthält zahlreiche Anspielungen auf die Crocodile Dundee-Reihe, aber auch auf die Karriere von Paul Hogan und spart auch dessen berufliche Misserfolge nicht aus. Hogan spielt sich selbst mit soviel Selbstironie, dass es einfach Spaß macht ihm dabei zuzusehen. Zugleich ist Come Back, Mr. Dundee! aber auch eine Hommage an den australischen Krokodil-Jäger und wird seine zahlreichen Fans sicherlich nicht enttäuschen.
Natürlich fehlt dabei auch das wohl berühmteste Zitat nicht: „Das ist doch kein Messer! Das ist ein Messer!“ sagt Mick Dundee, als er in New York von einer Gang mit einem Messer bedroht wird. In Come Back, Mr. Dundee! liefert dieses Zitat den Anlass zu einer Auseinandersetzung zwischen Hogan und seinem übergewichtigen Double, das ihm weder optisch ähnlich sieht, noch ansatzweise die Zitate aus den Filmen kennt, der aber auf dem Walk of Fame Touristen mit überteuerten Fotos abzockt. Prompt schafft es Hogan dadurch abermals negativ aufzufallen, als er von den Kindern des Doubles angegriffen wird und beim Versuch diese abzuschütteln von den anwesenden Touristen fotografiert wird. „Ich verursache nie Kontroversen oder Ärger! Manchmal kleben sie mir einfach am Hacken.“ äußert Hogan gegenüber seiner Managerin und tatsächlich ziehen sich genau solche Situationen durch den gesamten Film, ohne dass Hogan wirklich etwas dafür kann, denn ursächlich sind entweder Missverständnisse, falsch verstandene Political Correctness oder zufällige Ereignisse.
Regisseur Dean Murphy, der den Film auch produzierte und am Drehbuch mitschrieb (zusammen mit Robert Mond), liefert mit Come Back, Mr. Dundee! nicht nur eine Parodie auf die Crododile Dundee-Reihe ab, sondern nimmt auch Hollywood und die Medienlandschaft selbst in den Fokus. Man darf jetzt keine bitterböse Satire erwarten, denn dazu ist Come Back, Mr. Dundee! noch viel zu sehr ein Familienfilm, aber es taugt allemal zur Unterhaltung und um das Geschäft ordentlich auf die Schippe zu nehmen. Das zeigt sich schon, wenn sich Hogan mit etlichen jungen Kreativen treffen soll, die ihn überreden wollen, eine Fortsetzung zu Crocodile Dundee zu drehen. Während sie ihn mit hippen Getränken beeindrucken wollen, deren Zusammensetzung weder appetitlich klingt noch aussieht, schlagen sie ihm vor, dass der Film in L.A. spielen soll, ohne zu wissen, dass dieses Konzept schon einmal kläglich gescheitert ist, was aber bekanntlich in Hollywood nicht sonderlich stört, um es Jahre später nochmal zu versuchen, vor allem, wenn man keine Ahnung von der Existenz des Flops hat. Natürlich soll dieses Reboot dann auch der Auftakt für weitere Filme sein, mit dem ein ganzes Franchise wiederbelebt werden soll. Das Problem dabei ist nur, dass der Schauspieler, der als Sohn von Crocodile Dundee ins Auge gefasst wird, so gar nicht zu passen scheint. Ganz im Glauben im Sinne der Diversität jede Rolle mit jedem besetzen zu können, führt diese Situation dazu, dass Hogan zum Rassisten abgestempelt wird und zeigt wunderbar, wie schnell die heutige Gesellschaft jemanden in eine Schublade steckt, wenn man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt.
Come Back, Mr. Dundee! hält noch mehr dieser Skurrilitäten Hollywoods bereit. Sei es der Wahn Frauenrollen mit möglichst jungen Frauen zu besetzen, unabhängig davon, wie alt der Filmpartner ist oder der Umgang mit alternden Hollywoodstars insgesamt, der Film schafft es genau in diesen Situationen zu unterhalten. Auch die Medienbranche wird nicht verschont. Immer wieder gibt es reißerische Berichterstattungen, die ohne Stellungnahme aller Beteiligten oder Hintergrundrecherchen auskommen oder Paparazzi, die überall ihr Unwesen treiben und nur die erfolglosen sich überhaupt zu den älteren Stars begeben, deren Fotos aber eigentlich nichts wert sind, da man es eher auf die Realitystars abgesehen hat. Zur Unterhaltung tragen auch die zahlreichen anderen Stars bei, die sich weitestgehend selbst spielen. Vor allem Chevy Chase (Die schrillen Vier auf Achse, Caddyshack - Wahnsinn ohne Handicap), der ständig mit seinen früheren Erfolgen angibt und dabei schon mal übertreibt und John Cleese (Ein Fisch namens Wanda, Rat Race - Der nackte Wahnsinn) als Chauffeur liefern eine ähnlich gute Performence ab, indem sie sich über sich selbst lustig machen. Come Back, Mr. Dundee! kann zwar das Tempo und den Humor nicht durchgängig halten, was sich gerade im letzten Drittel zeigt, ist aber trotzdem eine gute Unterhaltung für die ganze Familie.