{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Nachdem sie von ihrem Ehemann, zu dem der Kontakt längst abgerissen war, ein Äffchen geerbt hat, klammert sich eine Frau an die schwindenden Verbindungen zu ihrer Vergangenheit, während ihre Nichte ihre Hochzeit vorbereitet und mit Sorge in die Zukunft blickt.

Kritik

Ohne Kenntnis der Bedeutungen, die den vietnamesischen Titelbegriff zu einem sowohl für die Hauptfigur als auch die Landesgeschichte idiosynkratischen Homonym machen, ist es umso schwerer, die metaphorische Vielschichtigkeit Phạm Ngọc Lâns sphärischen Spielfilm-Debüts zu erfassen. Dennoch entfaltet die spielerisch Elemente von Märchen und Melodram verknüpfende Story von geographischen, geistigen und geisterhaften Reisen schon durch ihre enigmatischen Schwarz-Weiß-Bilder einen hypnotischen Zauber. Hinter jener spukhaften Schönheit ist die harsche Realität immer greifbar. 

So auch für die pensionierte Auslandsarbeiterin Mrs. Nguyện (Minh-Châu), die vor der Wende wie zahlreiche Studierte aus Vietnam nach Ost-Berlin kam. Der Tod ihres deutschen Ehemanns, den sie seit Jahrzehnten nicht gesehen hat, führt sie zurück in die Hauptstadt, wo nicht nur die Urne des Verstorbenen wartet. Cu Li ist der lokale Name für einen Zwerglori; das großäugige Pelztierchen, das sie mit der Asche zurück in ihre Heimat bringen soll. 

Die unerwartete Konfrontation ihrer Vergangenheit und gescheiterten Träume wirkt für die schroffe Protagonistin umso bezeichnender, da ihre junge Nichte Van (Ha-Phuong) aufgrund einer ungeplanten Schwangerschaft in eine ähnliche Ehefalle mit einem Bauernsohn (Xuan An Ngo) zu stolpern droht. Während die schwülen Temperaturen die angespannte Stimmung langsam hochkochen lassen, wird der Cu Li zum Maskottchen einer bizarren Beisetzung, gefolgt von einer grotesken Hochzeit, die Gegenwart und Vergangenheit, Phantasie und Wirklichkeit vermählt.

Fazit

So wie das Chiaroscuro der stimmungsvollen Kameraaufnahmen zugleich die Ästhetik alter Filme und zeitgenössischen Pop-Avantgardismus evoziert, driftet die scheinbar fest in der Realität verankerte Handlung kaum merklich ins Surreale. Mit ihr die von Minh-Châu mit verstecktem Schmerz verkörperte Hauptfigur, die sich immer mehr in einer Welt zwischen Wunschtraum und Erinnerung verliert. Sich überschneidende Symbolik und kuriose metaphorische Motive geben der bittersüßen Leinwand-Novelle eine mitunter verwirrende Komplexität, aber auch ihre phantasmagorische Poesie.

Kritik: Lida Bach

Wird geladen...

×