Spanien am Feiertag Noche de San Juan. Die Schwestern Jessica und Alma sind, wie so oft, auf dem Weg zur Versorgungsstation der Caritas. Obwohl sie zu Hause Gewalt erleben, versuchen die beiden, den Kreislauf zu durchbrechen und einander mit Liebe zu begegnen.
Das unterliegende Thema Lucía G. Romeros einfühlsames Regiedebüt verrät neben ein paar dialogischen Andeutungen und subtilen Szenen nur der Titel. Dieser bedeutet in etwa „Gesunde Fürsorge“; etwas, dass die jugendliche Jessica (stark: Roser Rendon Ena) ihrer kleinen Schwester Clara (Rasvely Lissette Donaire Restituyo) entgegenzubringen versucht. Doch den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen, ist schwer.
Daran erinnern schon die erste Szene und die Blessuren, mit denen die temperamentvolle Protagonistin nach einer Schlägerei für den Rest der nur 18 Minuten währenden Handlung herumläuft. Den Zorn im alltäglichen Kampf gegen Armut und Ausbeutung nicht gegen sich selbst oder die Nächsten zu richten, ist ein weit härter errungen als der Sieg in einem Faustkampf.
Fazit
Die ungestüme Kamera, die mit dem Schwesternpaar im Mittelpunkt Lucía G. RomeroS ambitionierten Kurzfilms im Programm der Berlinale Generation ausgelassen feiert, nur um abrupt inne zu halten und die Gefühle in ihrem nuancierten Mienenspiel einzufangen, etabliert gekonnt die psychologischen Parallelen der beiden. Die als Hochhauskulisse erscheint einmal nicht als kriminelles Klischee, sondern Hort zwischenmenschlichen Zusammenhalts.
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