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Die Polizei in Chicago plant, in einer großen Aktion eine kolumbianische Rauschgifthändlerbande auffliegen zu lassen. Doch die Mafia kommt den Cops zuvor - von nun an herrscht Krieg zwischen den rivalisierenden Gangsterbanden. Da die Polizei mehr oder weniger ratlos und unfähig reagiert, ist Inspektor Cusack notgedrungen auf sich allein gestellt. Der schweigsame Einzelgänger und Außenseiter liefert den Gangstern einen erbitterten und gnadenlosen Kampf.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Chuck Norris kam vor allem in den 80ern zu Ruhm, als er einige Actionfilme drehte, die heute Kultstatus genießen. Dazu gehört auch „Cusack – Der Schweigsame“, der zu Norris‘ besseren Filmen gezählt werden kann. Zu sehen bekommt der Zuschauer einen geradlinigen Cop-Thriller mit dramatischer Note, der dabei mit seiner Ernsthaftigkeit und dem zurückgenommenen Spiel von Chuck Norris überrascht. Dieser spielt Eddie Cusack, einen in sich gekehrten Cop, der sein Ding durchzieht und sich nicht um die Denkweise anderer schert („Wenn ich Deine Meinung hören will, prügele ich sie aus dir heraus“). Für die Rolle des Cusack, der inmitten eines Drogenkrieges und einer Verschwörung unter Cop-Kollegen seinen Weg gehen muss, war ursprünglich Clint Eastwood vorgesehen. Und das kommt nicht von ungefähr, erinnert der Charakter des Cusack in seiner Handlungsweise deutlich an Dirty Harry. Als Eastwood jedoch ablehnte, wurde ein Großteil der Handlung auf Chuck Norris umgeschrieben. Aus der Masse der typischen 80er-Jahre Action-Streifen kann „Cusack“ nicht herausstechen, er hat jedoch seine guten Momente, die ihn dann doch über Durchschnitt heben. Chuck Norris' stoische Art passt gut zum eher düsteren Ton des Films. Im Vergleich zu anderen Norris-Filmen bietet „Cusack“ viel mehr Handlung, spannende Momente und wohl dosierte Action. Für die Martial Arts-Fans heißt das allerdings auch, dass Norris selten Kicks austeilen darf. Im Gegenteil, er muss sogar einiges einstecken. Seine Fähigkeiten werden immer mal wieder angedeutet, aber selten zum Einsatz gebracht - wohl um den Film geerdeter zu gestalten. Eddie Cusack wird zu Anfang des Films als bodenständiger Typ dargestellt, obwohl er von Kollegen als „Ein-Mann-Armee“ bezeichnet wird - zu der er später dann werden muss. Die unglücklichen Dinge nehmen ihren Lauf, als eine von Cusack angeführte Drogenrazzia schief läuft. Der Drogenhandel zweier Gangs scheint perfekt, als plötzlich eine dritte Partei auftaucht. Alle Beteiligten werden umgebracht und Drogen sowie das Geld verschwinden. Umgebracht wird auch der Bruder eines Drogenbarons (Henry Silva), der nun auf Rache sinnt und vor nichts zurückschreckt, um Geld und Drogen wieder zu bekommen. Während der Razzia tötet einer von Cusacks Männern versehentlich ein Kind, das zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war. Der Cop legt dem toten Kind eine Pistole in die Hand, um seine Tat zu rechtfertigen. Dies wiederum bringt einen jungen Kollegen, der alles beobachten konnte, in einen Gewissenskonflikt. Doch der „Code of Conduct“ (Originaltitel des Films) der Polizeistelle soll verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Bald hat Cusack nicht nur Mafiagangs im Rücken, sondern auch sein eigenes Team. Wer „Cusack – Der Schweigsame“ noch nicht gesehen hat, sollte keinen Film erwarten, der von einer Actionszene zur nächsten hechtet. Ansonsten könnte die Enttäuschung vorprogrammiert sein. Ebenso sollte man viel Sinn für 80er-Jahre-Nostalgie mitbringen, da der damalige bunte Kleidungsstil, die Vokuhila-Föhnfrisuren und der unpassende jazzige Soundtrack aus heutiger Sicht nur für Belustigung sorgen. Der Film ist nun mal ein Kind seiner Zeit. Im Gegensatz zu vielen anderen Werken, in denen Norris die Hauptrolle übernahm, zeigt „the man with the beard“ ein wenig mehr Tiefe und Emotion als üblich. Ein guter Schauspieler ist er nicht, aber er passt sehr gut in seine zurückhaltende Rolle. So ist es einfacher den Film als Cop-Thriller zu titulieren, denn als Actionfilm. Im Vergleich zu „Missing in Action“ hat man hier bewusst versucht, bekannte Klischees zu umschiffen und comic-hafte Szenen zu vermeiden, wobei es auch in „Cusack“ übertrieben harte Shootouts mit literweise Kunstblut gibt. Die Geschichte ist gut strukturiert, hat einen schnörkellosen Aufbau und steuert frei von jeglichem Twist auf einen großen Showdown zu. Henry Silva darf als Oberbösewicht Luis Comacho glänzen, ist er mit seinen kantigen Gesichtszügen doch geradezu prädestiniert für solche Rollen. Das Katz- und Mausspiel zwischen Cusack und Comacho hätte man noch weit temporeicher und spannender gestalten können, doch bremst sich der Film hier des Öfteren mit der Nebenhandlung rund um die Gewalttaten vertuschenden Cops aus. An Darstellern gibt es einige bekannte Gesichter zu sehen, unter anderem Dennis Farina als Cusack-Partner. Dieser galt damals eigentlich als Charakterdarsteller, kann aber kaum glänzen. So bleiben neben Chuck Norris und Henry Silva alle Nebenrollen blass und kaum in Erinnerung. Loben muss man die Inszenierung, die in Anbetracht des geringen Budgets ganz gut ausgefallen ist. Regisseur Andrew Davis (wurde später mit „Alarmstufe Rot“ und „Auf der Flucht“ berühmt) hat seine ganz eigene Vorstellung von einem düsteren und schmutzigen Chicago. Es dampft und zischt aus allen Löchern, selbst die Polizei fährt hier mit Rostlauben durch die Gegend. Darüber hinaus gibt es auch einige sensationelle Stunts zu sehen, wie beispielsweise der Faustkampf auf einem fahrenden Zug, der erst endet, als beide Gegner von einer Brücke in den Chicago River springen. Damals wurden solche Stunts ohne Sicherungsseil und Computeranimationen inszeniert. Sprich: Chuck Norris stand wirklich kämpfend auf dem Dach des Zuges und sprang auch tatsächlich selbst aus 30 Metern Höhe in den Fluss. Auch im Showdown, als Cusack mit Hilfe eines Polizeirobotors die gegnerischen Horden überrennt, haben die Pyrotechniker einiges geleistet. Das Talent von Regisseur Davis ist hier schon erkennbar, sollte er sich mit seinem Folgefilm „Nico“ (mit Steven Seagal) doch für Größeres empfehlen.

Fazit

Hohe Filmkunst braucht man hier freilich nicht erwarten, bewegen wir uns doch deutlich im B-Movie-Bereich. Jedoch entstand unter der ambitionierten Regie von Andrew Davis ein überdurchschnittlicher Cop-Thriller mit gewagten Stunts, einem spannenden Showdown und einem kauzigen Chuck Norris, der wunderbar in seine bodenständige Rolle passt. Aber es weiß ja ohnehin jeder: Chuck Norris wird nie einen Oscar als Schauspieler bekommen - weil er nicht schauspielert.

Kritik: André Schiemer

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