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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Dark City ist eine Stadt ohne Namen, ohne Vergangenheit - und ohne Zukunft. John Murdoch wird gejagt. Während er verzweifelt versucht, seinen Verfolgern zu entkommen, kommt er nach und nach hinter das grausige Geheimnis der Stadt: Die "Fremden" manipulieren das Leben aller Menschen und verändern nach Belieben das Stadtbild. Die Außerirdischen sind dem Geheimnis der menschlichen Seele auf der Spur. Doch sie haben nicht mit der Meschlichkeit gerechnet.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Wahnsinnig viele Spielfilme hat der in der Musikvideobranche groß gewordene Regisseur Alex Proyas nicht inszeniert. Bis heute sind es lediglich derer sechs, wobei sein letzter Gods of Egypt nun auch schon sieben Jahre her ist. Sein Kinodebüt war 1994 ein echter Paukenschlag, wenn zum Teil auch aus weniger erfreulichen Gründen. The Crow – Die Krähe sorgte schon vor Release für Aufsehen, da Hauptdarsteller Brandon Lee (Showdown in Little Toyko) – Sohn des legendären Bruce Lee (Der Mann mit der Todeskralle) – bei den Dreharbeiten durch den Schuss aus einer scharfen Pistole ums Leben kam. Doch nicht nur durch diese makabre „Werbung“ avancierte die düstere Comic-Verfilmung zu einem der Kultfilme des Jahrzehnts. Alex Proyas standen danach bestimmte einige Türen offen, dennoch dauerte es vier Jahre bis zu seiner nächsten Arbeit, die darüber hinaus nicht in den erwarteten Blockbuster-Gefilden stattfand. Dark City war sogar eine deutliche Spur weniger kommerziell veranlagt und präsentiert sich stattdessen als eine riesige Hommage an das (Genre)Kino vergangener Tage sowie zahlreicher literarischer und popkultureller Vorbilder.

„Erst wurde es dunkel. Dann kamen die Fremden.“

Ein Mann (Rufus Sewell, Old) erwacht in einem schäbigen Hotelzimmer. Ohne Erinnerungen, wer er ist und was ihn hierher verschlagen hat. Plötzlich klingelt das Telefon. Die Stimme am anderen Ende der Leitung warnt ihn, sofort zu verschwinden, da man ihn holen kommen wird. Der Auftakt einer kafkaesken Odyssee (allein dieser Anfang hat klare Anleihen zu Der Prozess) durch eine in ewige Nacht getauchte Stadt, die direkt aus den Werken des deutschen Expressionismus entsprungen sein könnte. Deutlich wird Bezug zu Filmen wie Das Cabinet des Dr. Caligari oder Metropolis genommen, aber auch Assoziationen zum Cyberpunk oder dem Film Noir werden sehr bewusst geweckt. Verfolgt von einer fremden Bedrohung und auf der Suche nach dem eigenen Ich wie der Vergangenheit, taumelt der Protagonist durch einen bizarren Albtraum, den Alex Proyas als hochinteressante und stilsichere Mischung aus hingebungsvollem Referenz-Gewitter und dystopischem B-Horror inszeniert. Die Realität, selbst die eigene Identität, scheint nur ein einziges Trugbild zu sein. Eine Illusion im Halbschlaf, die jederzeit ihre Form ändern kann und in der nichts Bestand zu haben scheint. Bis auf den Protagonisten, der sich offenbar nicht (mehr) beliebig hin und her schieben lässt, sondern inzwischen die Fähigkeiten seiner Widersacher für sich selbst adaptiert hat. Auch wenn er sie noch nicht kontrollieren kann.

„Ich bin seit Stunden und Stunden wach, aber die Nacht nimmt kein Ende.“

Die erste Stunde von Dark City ist schlichtweg fantastisch. Man muss kein ausgewiesener Filmkenner sein, um sich in diesem stockdüsteren, paranoiden Fiebertraum mit Haut und Haar zu verlieren. Dafür ist die aufgebaute Geschichte viel zu faszinierend. Nicht umsonst wurde im Jahr darauf der in gewisser Weise ähnlich veranlagte Matrix ein Welterfolg, wenn natürlich auch auf aufgrund einer spektakulären Präsentation. Es hilft aber natürlich ungemein, die zahlreichen Referenzen und Querverweise zu würdigen, die Alex Proyas hier am laufenden Band herausfeuert. Vermutlich würde er sogar als Stummfilm funktionieren (was sogar eine ziemlich coole Idee gewesen wäre), aber das wäre wohl ein Stück zu unkonventionell gewesen. Im Schlussdrittel, wenn der Film nicht mehr so rätselhaft daherkommt und auch etwas mehr auf „Action“ und Showdown-Value setzt, büßt er sicherlich die ein oder andere Nuance ein, dass hätte man durchaus etwas eleganter lösen können. Schlussendlich ist der Film eher ein Highlight in seiner stilistischen Herangehensweise und weniger in seiner inhaltlich-narrativen Gesamtheit. Da handelt es sich dann doch „nur“ um ein ambitioniertes B-Movie – dafür über ein absolut bemerkenswertes. Alex Proyas erschuf hier ein Werk, dass von hoher Kenntnis, Detailversessenheit und Genre-Gespür zeugt und dem er leider im Laufe der Zeit nichts mehr Entsprechendes folgen lassen konnte.

Fazit

„The Crow – Die Krähe“ mag der bekannteste Film von Alex Proyas sein, sein bester ist dafür „Dark City“. Eine über weite Strecken exzellente Genre-Hommage mit einem hochveranlagten Plot, der lediglich in Finale das bis dato extrem starke Niveau nicht ganz halten kann bzw. bis dahin eine so hohe Erwartungshaltung aufbaut, dass er dieser nicht vollumfänglich gerecht werden kann. Praktisch ein dezentes „Scheitern“ an der selbst aufgelegten Messlatte. Macht aber nichts, denn das ist schon viel mehr, als man im Vorfeld wohl jemals erwarten konnte.

Kritik: Jacko Kunze

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