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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

In dem beschaulichen und abgelegenen Küstendorf Midwich lebt der Arzt Dr. Alan Chaffee mit seiner Frau Barbara, die als Maklerin tätig ist. In dem Dorf leben außerdem die Lehrerin Jill, der Pastor McGowan sowie die manisch-depressive Melanie.An einem Sommertag wollen die Bewohner von Midwich ein Dorfjubiläum feiern. Alles, was Rang und Namen hat, ist auf den Beinen. Alan will an einer weiter entfernt gelegenen Tankstelle Benzin besorgen und verlässt Midwich. Jill bittet derweil ihren Ehemann, etwas aus einer benachbarten Stadt zu besorgen und macht sich selbst auf die Suche nach neuer Fingerfarbe. Gegen punkt zehn Uhr jedoch geschieht etwas Unerwartetes: Alle Dorfbewohner, auch Haustiere und Weidevieh, fallen für exakt sechs Stunden in tiefe Ohnmacht.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Ich werde mit dem Rauchen aufhören wenn du beschließt schwanger zu werden.“

Abwarten, Hombre. Erstens: Das liegt nicht (mehr) in ihrer und deiner Gewalt und gegen das Folgende ist nur eventueller Lungenkrebs eigentlich noch die vernünftigere Wahl.

Muss einleitend überhaupt noch was über John Carpenter („Halloween – Die Nacht des Grauens“) berichtet werden? Komm, lassen wir das, es gibt zu viel über diese Rumpelkammer seines Schaffens zu schreiben, die bezeichnend für das schleichend eingeläutete Ende einer großen Karriere war und ist. Kurios dabei: Ausgerechnet nachdem er mit „Die Mächte des Wahnsinns“ scheinbar sein Comeback als ernstzunehmender, immer noch grandioser Genreregisseur abgeliefert hatte, haut er diese Nummer raus, die mit Sicherheit die (unfreiwillig) ulkigste ist. Von Anfang an ist alles gänzlich aus dem Ruder gelaufen und extrem neben der Spur, man könnte bald meinen, das ist Absicht. Wenn, good job. Aber dem ist wohl nicht so…

„Das Dorf der Verdammten“ ist schon von der Besetzung fast ein Meta-Meisterwerk. Wen haben wir denn da? Die Resterampe aus Hollywoods Suppenküche mit Christopher Reeve („Superman“, was kurz nach dem Dreh mit ihm geschah ist allerdings wirklich tragisch), Kirstie Alley („Kuck mal, wer da spricht“), Linda Kozlowski („Crocodile Dundee – Ein Krokodil zum Küssen“), Michael Paré („Straßen in Flammen“) und last but not least Mark Hamill (muss hier ein(e) Film(reihe) explizit erwähnt werden?), wenn das nichts ist. Der Cast der Verdammten, so traurig das im Einzelfall sein mag. Und da muss auch John Carpenter zu diesem Zeitpunkt seines Schaffens direkt miteinbezogen werden, mit „Flucht aus L.A.“ folgte im direkten Anschluss der noch schlechtere, selbstzerstörerische Witz. Über „Das Dorf der Verdammten“ lässt sich zumindest noch – wenn sich der Fan-Faktor Carpenter irgendwie ausklammern lässt – herrlich grölen. Das Original von 1960 traf immerhin noch den Zeitgeist des damaligen Science-Fiction-Kinos, das sehr bewusst mit akuten Ängsten der angespannten, weltpolitischen Lage hantierte (siehe auch „Die Dämonischen“ oder „Blob, Schrecken ohne Namen“), die Bedrohung und Infiltrierung durch äußere (gleichgeschaltete) Mächte thematisierte. Vielleicht hätte Carpenters Remake 15 Jahre vorher – während seiner Schaffenshochphase und mit dem Eisernen Vorhang im Rücken – funktioniert. So ist das nicht mal nur hoffnungslos veraltet, es ist total deplatziert, wie zu lange eingefroren und nun mit deftigen Gefrierbrandschäden in der Mikrowelle aufgetaut.

Ein einstiges Bedrohungsszenario wird zum Kaspertheater um den CGI-Nebel der plötzlichen Niederkunft jenseits der weißen Linie, das jeder KITA und Kindergeldstelle schwindelig werden würde. Die böse Patentante von der Regierung riecht die faulen Braten in den Röhren natürlich früh, lässt das Kollektiv aus kleinen Bill Clinton- und Lady Gaga-Doubles aber erstmal machen, schließlich muss das Unbekannte erst erforscht werden, bevor man es eventuell bekämpft. Der arme Kleinstadt-Doktor (Reeve) wird unfreiwillig zum Integrationsbeauftragten für die Alien-Brut mit Einheitsfrisur, die die armen Erwachsenen zwingen, sich die Augen aus dem Kopf zu tropfen oder von Leitern zu springen. Das könnte mit dem früheren Geschick eines Carpenter wirklich erschreckend erscheinen – egal, wie extrem das aus der Zeit gepurzelt ist und keine realen Bezugspunkte mehr existieren -, de facto sind hier wahnsinnig viele Stellen drin, die neutral betrachtet einfach zum Kugeln sind.

Allein alles mit Mark Hamill ist so grotesk, nur wegen seines Minenspiels. Dazu kommen Dialoge und „Schockmomente“ nah an der Sketchparade. Erstaunlicherweise geht der Schrott genau deshalb sehr flott durch, es gibt immer was zum Schmunzeln und wenn man gerade wieder eine Träne verdrücken will, passiert wieder irgendwas aus der Kategorie Galgenhumor. Wenn man nur das Gefühl hätte, das es Selbstironie wäre. Dann immer noch befremdlich, aber respektabel. Nur das war sicher nicht die Intention.

Fazit

Der Meister des Schreckens zeigt sich altersschwach wie nie zuvor und passend dazu holt er vergilbte Stars für ein Eiskalter-Krieg-Sci-Fi-Horror-Szenario aus der Karrieregruft. Wenig gruselig und dabei gruselig albern, das Lachen bleibt einem gelegentlich im Halse stecken. Denn es ist ab und zu sichtbar, was Carpenter vorhatte. Das Resultat ist ernüchternd…aber so grandios gescheitert, fast schon wieder geil auf diese merkwürdige Art.

Kritik: Jacko Kunze

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