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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Baron von Weser lebt zurückgezogen auf einer Mittelmeerinsel, wo er seltsame Forschungen betreibt. Um diese zu finanzieren, beherbergt er Touristengruppen in seinem riesigen Anwesen. Diese merken schnell, dass dort etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Denn der Baron züchtet dort neben fleischfressenden Pflanzen eine riesige, blutsaugende Palme…

Kritik

„Die Natur kann hässlich und tödlich sein. Aber es gibt Menschen, die sie noch tödlicher machen; die den Tod perfektionieren.“

Junge, Junge, mit was für Weisheiten der Film um sich wirft, beeindruckend. Aber keine Sorge, intellektuell und philosophische droht „Das Geheimnis der Todesinsel“ einen nicht zu überfordern, der verursacht ganz andere Probleme. Eine zu recht in Vergessenheit geratene deutsch-spanische Co-Produktion, deren Regisseur Mel Welles („Lady Frankenstein“) sich hinter den Pseudonym Ernst von Theumer versteckt, wird schon wissen warum. Dabei sind die absurde Geschichte oder die wenigen Mittel per se gar nicht mal so tragisch, gerade weil das hier nach käsigem Horror-Trash klingt, bekommt man eher Lust auf den Film. Doch auch das muss man (ob absichtlich oder ausversehen) noch irgendwie hinbekommen, einfach nur Mist drehen ist nicht gleich unterhaltsam.

Eine Gruppe von Touristen hat in ihrem Urlaub scheinbar nichts Aufregenderes zu tun, als sich für ein paar Tage in dem Anwesen eines sonderbaren Barons einzuquartieren, der offenbar die Kohle nötig hat, obwohl er in einem riesigen Palast lebt. Ein bunt gemischter Haufen, alles dabei. Der gleich durch sein markantes Heldenkinn und fesches Auftreten als Rudelführer zu identifizierende David, die hübsche, aber furchtbar naive Dumpfbacke Beth (na, da geht doch was), die notorische unterbumste rote Zora Cora mit ihrem greisen Langweiler-Gatten oder der nerdige Professor mit der Schlaumeier-Brille, Kack-Frisur und Flohmarkt-Klamotten. Das Ganze startet schon extrem suboptimal, als ihnen gleich der leicht angefaulte Koch des Hauses vor die Karre läuft, wirres Zeug stammelt und dann das Zeitliche segnet, aber hey, wir sind hier zum Urlaub machen, da kann man mal Fünfe gerade sein lassen, bleibt die Küche halt kalt. Das ihr Gastgeber schon auf den ersten Blick ein wenig vertrauenserweckender Kauz ist, so in Richtung Dr. Mengele, juckt bis auf den notorisch misstrauischen David (wen sonst?) auch niemanden so richtig, ist doch schön hier. Selbst das sich überall hochgiftige Gewächse befinden, der Hobby-Gärtner Gurken züchtet, die nach Steak schmecken und stolz seine fleischfressenden Pflanzen mit lebenden Tieren füttert, alles kein Problem. Erst als das Sterben anfängt knallt auch der letzte Trottel, dass hier irgendwas mächtig schräg läuft, aber natürlich ist es da schon fast zu spät.

So was wie die botanische Version von „Die Insel des Dr. Moreau“ mit einer blutsaugenden Riesenpalme und ihrem phallischen Rüssel, die leider auch erst kurz vor Schluss in ihrer vollen Pracht zu sehen ist und auch dann nicht wahnsinnig viel hergibt. Bis dahin regiert das gepflegte Wachkoma, so was wie Spannung findet sich nicht im Blumenkasten und auch das Ableben der Opfer könnte kaum unspektakulärer umgesetzt werden. Augen auf, schreien, später findet man die (schlecht geschminkte) Leiche. Hui, dufte. Dazwischen quält man sich mit unterdurchschnittlichen Schauspielern, bräsigen Dialogen und einem miserablen Schnitt herum, selbst die unfreiwillige Unterhaltung taugt „Das Geheimnis der Todesinsel“ nicht für fünf Pfennig. Wo so mancher Monster-Unfug wenigstens durch seine liebevolle - wenn auch untalentierte - Umsetzung Charme-Punkte ergattert, wirkt dieser Film schlampig und unmotiviert runtergekurbelt. Lediglich der Score ist halbwegs solide, der Rest ein Fall für den Komposthaufen. Das man über die primitiven Effekte etwas schmunzeln kann und sich am Ende gar ein Hauch von Ed Wood („Plan 9 aus dem Weltall“) einstellt, reicht da kaum aus. Wie bei dessen Premium-Stück „Die Rache des Würgers“ lässt sich in einigen Szenen deutlich sehen, dass die Opfer in ihrem „Überlebenskampf“ eher damit beschäftigt sind, die Killer-Pflanze selbst zu bewegen. Das ist echt lustig. Aber da hat man schon gar keine Lust mehr auf lachen, sonst ist das die pure Verschwendung von Lebenszeit. Und das sagt jemand, der besagte Ed Wood-Filme mit 5 und 6 Punkten bewertet hat…

Fazit

Dass ein Film mit einer riesigen Vampir-Pflanze nicht in den cineastischen Olymp einzieht, nicht überraschend. Gleichzeitig ist es fast schon ein Kunststück, das EBEN ein Film mit einer riesigen Vampir-Pflanze so unerträglich eintönig und in seiner (natürlich) bescheidenen Qualität nicht mal dazu fähig ist, den wenig anspruchsvollen Monster-und-Unfug-Freund für knappe 80 Minuten das Mindestmaß an Unterhaltung und Gnade aus den Rippen zu leiern. Wie man selbst bei so was noch enttäuschen kann, herzlichen Glückwunsch.

Kritik: Jacko Kunze

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