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Inhalt

Von Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") produzierter spanischer Sensationserfolg. Lauras Sohn Simon verschwindet am Tag der Eröffnung des frisch renovierten Waisenhauses spurlos. Auch Monate später will sich Laura nicht mit seinem möglichen Tod nicht abfinden und versucht ihn mit Hilfe dessen imaginärer Freunde zu finden.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Bevor sich J.A. Bayona (Sieben Minuten nach Mitternacht) mit Jurassic World: Das gefallene Königreich endgültig der von ihm in der Vergangenheit stark kritisierten, amerikanischen Studiomaschinerie untwerfen musste, wurde der spanische Regisseur vor allem für sein Gruseldrama Das Waisenhaus gefeiert, das ihm 2008 den Durchbruch ins internationale Geschäft eröffnete. Und das durchaus zurecht. Sergio G. Sánchez (Das Geheimnis von Marrowbone) emotional aufgeladene Geschichte um Liebe und Verlust erfuhr gerade aufgrund Bayonas atmosphärisch unheimlich gelungenerInszenierung noch einmal Aufwertung und transformierte ein eigentlich recht bekanntes Set-Up in ein atmosphärisch dichtes, emotionales Trauerspiel. 

Nun sollte man Bayona für das Sequel der neuen Dino-Reihe nicht zu sehr verteufeln, war doch offenbar primär das Skript Schuld an der mäßigen Qualität des Films. Bayona, so könnte man sagen, wertete den Film sogar noch einmal durch seine inszenatorischen Fähigkeiten auf, zumindest in den Momenten, in  denender Spanier sich ein wenig austoben durfte. Kreatives Austoben war, wenn man Bayonas Worten folgt, auch der Grund für seine Faszination an Sánchez' Skript, in dem er durch die fantastischen Elemente der Geschichte die Möglichkeit sah, sich inszenatorisch weit kreativer zeigen zu können als im "normalen" Drama.

Und in dieser Verbindung der beiden Tonalitäten, Drama und Grusel, findet man auch die größten Stärken von Das Waisenhaus. Die nachhaltigsten Gruselwerke sind meistens jene, die es schaffen sich durch einprägsame Bildsprache ebenso wie eine tiefergehende psychologische Ebene im Kopf des Zuschauers zu verankern. Und gerade der zweite Aspekt kommt bei Das Waisenhaus so stark heraus, dass man hier vermutlich eher von einem Familiendrama mit schaurigen Elementen als von einem waschechten Gruselfilm sprechen kann. Die Geschichte um die Waise Laura (eindringlich gespielt von Belén Rueda - You shall not Sleep), die nach Jahren ins ihr eigenes Waisenhaus zurückkehrt und dort ihren Adoptivsohn Simon (Roger Príncep - Mil cretins) verliert, setzt weniger Schockeffekte in den Mittelpunkt und mehr die tiefe Trauer über die Konsequenz der eigenen Taten, deren psychologische Ebene für den wahren Horror in der Geschichte sorgt.

So fühlt sich Das Waisenhaus auch gerade zu Beginn und zum Schluss wie aus einem rhythmischen Fluss an, nur selten kollidieren die Töne hier unangemehm miteinander, stadtdessen ergänzen sich bittere Realität und faszinierende Fantastik und gehen eine mitreißende Symbiose ein. Bayonas Inszenierung tut dazu ihr Übriges, hält sich zwar angenehm im Hintergrund, erschafft durch tolle Kameraarbeit und eine gute Portion Selbstbewusstsein aber eine unheimlich greifende Atmosphäre. Zwar streckt sich der Film im Mittelteil dann doch ein ums andere Mal, Bayonas starkes Auge für einprägsame Filmbilder kann darüber aber oft hinwegtäuschen. 

Klar, wenn man den Film zuerst als Gruselfilm verstehen und sich auf eine kleine Geisterbahnfahrt gefasst machen will, wird man enttäuscht, funktionieren die klassischen Gruseleffekte doch nur, wenn man sich voll und ganz auf den emotionalen Kern der Geschichte einlässt. Funktioniert das eine beim Zuschauer nicht, verkommt das andere zum platten Klischee. Viel Neues hat Das Waisenhaus nämlich nicht im Gepäck, es ist nur wunderbar atmosphärisch miteinander verwoben. 

Fazit

Wie man Drama gelungen mit Grusel kreuzt und daraus eine emotionale Talfahrt des Unheimlichen fabriziert, zeigt J.A. Bayonas "Das Waisenhaus" bravurös. Getragen von einer atmosphärisch dichten Inszenierung, guten Darstellerleistungen sowie einem eindringlichen emotionalen Kern, gewinnt "Das Waisenhaus" zwar keine Preise in punkto Innovation, überzeugt aber dennoch durch inszenatorisches wie erzählerisches Selbstbewusstsein. 

Kritik: Thomas Söcker

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