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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Die skurrile Handlung spielt in einer Stadtruine an einem nicht näher bestimmten Ort zu einer unbestimmten Zeit, jedenfalls nach einer globalen Katastrophe (Atomkrieg, Meteoreinschlag oder ähnliche Desaster). Es gibt kaum noch Fleisch oder andere Lebensmittel. Daher konnte sich ein Fleischer (dargestellt von Jean-Claude Dreyfus) mörderischen Wohlstand erarbeiten: Regelmäßig stellt er neue Hausmeister ein, um sie bereits nach wenigen Tagen zu schlachten und portionsweise an die hungernden Hausbewohner – gegen Mais, die offizielle Geldwährung – zu verkaufen. Als neuestes Opfer ist Louison (Dominique Pinon) auserkoren, ein ehemaliger Clown, der zwar wenig Fleisch auf den Rippen hat, sich mit handwerklichem Geschick aber recht gut einlebt. Als Julie, die Tochter des Fleischers, sich jedoch in Louison verliebt, beginnt die Sache aus dem Ruder zu laufen.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

„Jeder für sich und Gott für uns alle.“

Filme über die Postapokalypse gibt es viele. In „The Road“ kämpfen Vater und Sohn um das nackte Überleben, in „Children of Men“ sieht sich die Gesellschaft einer Überalterung gegenüber, die kein Diagramm darstellen vermag. Doch kaum ein Film dieses Genres kann mit so viel Witz, Kreativität und verschrobenen Charakteren aufwarten, wie der 1991 von den französischen Regisseuren Marc Caro und Jean-Pierre Jeunet gedrehte Debut-Film „Delicatessen“.

Man stelle sich vor: Frankreich nach einer nicht näher genannten Katastrophe liegt in Trümmern; die Bevölkerung nagt am Hungertuch und Maiskörner sind als offizielle Währung anerkannt. In dieser Welt steht ein Haus, vielmehr eine Ruine, allein und verlassen in  der Mitte vom Nirgendwo. Die Bewohner besagten Hauses könnten unterschiedlicher nicht sein; doch eine Gemeinsamkeit teilen sie alle: Der Hunger (nach menschlichen Fleisch). In dieses Szenario entführen uns die beiden Regisseure, die auch für ihre spätere Zusammenarbeit in „Die Stadt der verlorenen Kinder“ bekannt sind. Detailverliebt zeigt uns das Duo ein Haus der Absurditäten, mit Bewohner, so durchgeknallt wie in den besten Monty Python-Sketchen. Da ist allen voran der Metzger und Hausherr Clapet (Jean-Claude Dreyfus), der mit seinen makaberen Geschäftspraktiken zu Wohlstand (in Form von säckeweise Mais) gekommen ist. Mit Zeitungsannoncen werden unbedarfte Männer auf der Suche nach Arbeit angelockt, um am Ende als Auslegeware im Delikatessen-Geschäft mit dem Schweineschild im Erdgeschoss zu landen. Ja richtig, es herrscht zwar Postapokalypse, doch die Zivilisation liefert noch Zeitungen, Storm und Fernsehen. So bleibt die Hausgemeinschaft immer auf dem neuesten Stand, auch was die mysteriösen, wie Bergarbeiter verkleideten Vegetarier von unter der Erde betrifft.

Jeunet und Caro entwickeln in kleines Universum in den Wänden dieses Hauses, gefüllt mit allerlei Klamauk. Besonders witzig sind die musikalisch zusammengeschnittenen Szenen aus Alltagsgeräuschen, die stark an das erinnern, was „Sound of Noise“ (2010) so herausragend machte. Leider gibt es gerade von diesen speziellen Szenen nur zwei, welche auch in der ersten Hälfte des 95-minütigen Machwerks verankert sind. Dennoch stellt dies nur einen kleinen Makel auf der ansonsten kakaobraunen Weste aus feinstem Humor dar. Jeunet, dessen größter Erfolg ihm 2001 mit „Die fabelhafte Welt der Amélie“ unter anderem vier Europäische Filmpreise und fünf Oscar-Nominierung bescherte, drehte im Jahr 1991 einen Film, der wohl zu Unrecht keinen höheren Bekanntheitsgrad genießt.

Fazit

Mit einer durchweg hervorragenden Leistung aller Beteiligten, besonders aber des Protagonisten Louison (Dominique Pinon) und des Metzgers Clapet, liefern die Franzosen einen teilweise surrealen, detailierten und zu hundert Prozent makaber-komischen Film ab. Wer einmal die Anfangsszene mit dem Mann in der Mülltonne gesehen hat, wird dies so schnell nicht mehr vergessen.

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