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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

In einer apokalyptischen Zukunft regieren brutale Banden und chronischer Benzinmangel das Leben. Als ein berüchtigter Ex-Militär mit seinen Anhängern eine friedliebende Siedlung attackiert, nimmt ein geheimnisvoller Fremder namens Hunter den Kampf gegen die mordenden und plündernden Eindringlinge auf.

Kritik

Wir leben hier in einer Demokratie. Ist ein bisschen altmodisch, aber es funktioniert.“

Neuseelands vergessene Antwort auf und in der tiefen Spurrille von „Mad Max II – Der Vollstrecker“. Parallelen zu dem ein Jahr vorher veröffentlichten Welterfolg von George Miller aus der ozeanischen Nachbarschaft sind sicher rein zufällig, da wollen wir den Kiwis mal nichts unterstellen…okay, so gutgläubig kann man unmöglich sein. In „bester“ Roger Corman-Tradition („Sador – Herrscher im Weltraum“) wird hier mit wenig Budget und überschaubarer kreativer Eigenleistung Raubbau bei einem großen Vorbild betrieben, leider nur selten mit dem furiosen Witz (ob freiwillig oder unfreiwillig), den manche dieser Kuckuckseier zu kleinen Freudenfesten machen.

Nach dem nuklearen Desaster und folgenden Mangelerscheinungen ist Benzin nicht mit Gold aufzuwiegen. Der garstige Spritpirat Straker (James Wainwright, „Sinola“) walzt mit seinem stählernen Rhinozeros alles platt (sagt sogar artig zu einem Haus „aus dem Weg“ vor dem Einschlag, ein Mann von Welt), hat die kaputte Ein- bis Zwei-PS-Welt  - in der Autos notgedrungen zu Pferdekutschen umfunktioniert werden - voll im Würgegriff. Bis ihm das viel zu humanitäre Töchterchen ausbückst, das einfach nicht plündern, foltern und exekutieren will, da fällt der Apfel nicht mal in die Nähe vom Stamm. Die barmherzige Gutmensch-Trulla wird natürlich von Papas grimmigen Schergen verfolgt, läuft dabei Gott sei dank in die Arme von Hunter (Michael Beck, „Die Warriors“) - dem Rächer mit dem grünen Feldstecher - , der die Holde mit seinem auf billig-futuristisch getrimmten Crossbike rettet und zu der leicht gepimpten Kulisse von „Unsere kleine Farm“ zurückfährt, wo er seine Maschine mit Hühnerkacke tankt. Erneuerbare Energiequellen, das sind die Alternativen, auch in unseren Zeiten sollte man darüber mal nachdenken. Zu ihrer Sicherheit organisiert der Retter einen Platz in der friedlichen Siedlung Clearwater, deren Mitglieder die junge Dame mit offenen Armen empfangen, sie an ihrem Wohlstand teilhaben lassen („Wir haben reichlich zu essen…wenn sie Rüben mögen.“), ganz uneigennützig und geschlechtsneutral versteht sich: „Wenn alle dafür sind, das sie bleiben…aber das dürfte kein Problem sein, weil Frauen nämlich…äh…wir haben viele Junggesellen…sind sie alleinstehend?“ Niedlich, viel schüchterner und putziger kann man kaum formulieren, das alle spitz wie Nachbars Lumpi sind. Keine Sorge, die meistens der Siedler sind wirklich ganz lammfromm, da droht (zunächst) keine Gefahr. Das Vorknackrecht besitzt natürlich eh Hunter. Wenn am Kaminfeuer hoch-philosophische Themen angeschnitten werden („Warum müssen Menschen kämpfen?“) kann man schließlich unmöglich den Schlüpfer anbehalten. Kritisch wird es erst, als Daddy in seinem Kampfkoloss nun auch Clearwater angreift. Ein Fall für Hunter, den Hühnerkacke-Tankwart…

An sich alles dabei: Ein (verhältnismäßig) charismatischer Endzeit-Warlord und sein asoziales Fußvolk, der Lone Ranger, das Mädchen in Nöten und ein Verräter mit Bart. Für 1.000.000 neuseeländische Dollar mehr schlecht als recht zusammengezimmert, lässt sich dem Film von Harley Cokeliss („Dream Demon“, ebenfalls eine Art Rip-Off von „Nightmare – Mörderische Träume“, allerdings gar nicht schlecht) zumindest gelegentlich ein gewisser Billigheimer-Charme nicht absprechen. Ab und zu mogelt sich da ein eher unfreiwilliger Witz dazwischen, dann macht auch ein strunzdoofer C-Movie-Schinken wie „Der Kampfkoloss“ halbwegs Laune. Keine Ahnung, ob da wirklich eine „da geht was“-Stimmung Vater des Gedanken war oder der Film sich seiner Klasse bewusst, aber deshalb nicht unbedingt absichtlich ziemlich scheiße ist, gerade das macht ihn ganz drollig. Die unterhaltsamen Momente sind nur viel zu rar gesät, im Allgemeinen regiert gepflegte Belanglosigkeit das Geschehen. Eine träge Nummer in sterbenslangweiliger Ground-Zero-Gegend, wahrscheinlich immer am selben Fleck gedreht, die paar Steine kann eh keiner auseinanderhalten. Schlampige, viel zu zahme Actionszenen, extrem bescheiden ausgestattet, nicht verrückt und wild genug, um seine Unfähigkeit in abnorme Qualitäten umzuwandeln.

Fazit

Einen „guten“ Film im objektiven Sinn konnte man eh nicht erwarten und wenn das die Macher jemals vorhatten, läuft bei denen auch nur wenig rund. Doch selbst hinter seinen Möglichkeiten bleibt der Film zurück. Es gibt so tollen 70er und 80er-Trash, „Der Kampfkoloss“, dieser als längst ausgestorben geglaubte VHS-Dinosaurier, gehört nicht dazu, auch wenn manchmal ganz knapp dran. Er ist einfach nicht bekloppt genug. Ein hässlicher Straßenköter, den man irgendwie mögen möchte, aber nur einmal füttert und danach im Regen stehen lässt.

Kritik: Jacko Kunze

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