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Inhalt

Im Virginia des Jahres 1863 stürzt der amerikanische Bürgerkrieg den Farmer Charlie Anderson in einen tiefen Konflikt: Da er die Sklaverei ablehnt, mag er die Südstaaten-Armee nicht unterstützen. Als überzeugter Kriegsgegner kann er sich jedoch ebensowenig auf die Seite der Nordstaaten schlagen. So bemüht er sich, seine Familie aus den Wirren jener Zeit herauszuhalten. Doch schon bald holt der Krieg auch die Andersons ein: Der jüngste Sohn wird von Yankees für einen desertierten Soldaten gehalten und verschleppt. Mit der verzweifelten Suche nach dem verlorenen Sohn beginnt für Charlie Anderson ein dramatischer Kampf mit dem Schicksal.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Immer, wenn Charlie Anderson (James Stewart, Vertigo – Aus dem Reich der Toten) die Veranda seiner Farm betritt, hört er aus der Ferne das Getöse des Sezessionskrieges. An diesem Tag, dem Tag, an dem Der Mann vom großen Fluss beginnt, sind die Schüsse der konfligierenden Nord- und Südstaaten nur noch wenige 100 Meter entfernt. Charlies fünf Kinder, der Jüngste von ihnen blutige 16 Jahre alt, blicken dem, was dort noch kommen mag, mit Sorge entgegen. Für das verwitwete Familienoberhaupt aber gilt nur eine Maxime: Solange sich das gegenseitige Abschlachten nicht auf dem eigenen Land abspielt, geht es ihn und seine Liebsten nichts an. Eine Einstellungen, deren Durchsetzung auf lange Sicht undenkbar ist. Andrew V. McLaglen (Die Teufelsbrigade) erzählt hier auch von dieser Unmöglichkeit, sich dem Kriegsgeschehen zu verweigern.

Gewisse Parallelen zu Roland Emmerichs Historien-Epos Der Patriot lassen sich in Der Mann vom großen Fluss durchaus entdecken, obwohl sich die Filme in ihrer ideologischen Gesinnung letztlich fast schon diametral gegenüberstehen. Wie auch James Stewart versucht sich Mel Gibson daran, seine Familie vor dem Krieg (in seinem Fall dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg) zu bewahren, bis sie Opfer der Verheerungen dieses wird. Anders als in Der Patriot aber leitet Der Mann vom großen Fluss kein nationalistisches Gemetzel ein, sondern erstickt jedwede hymnische Taktung im Keim. Immer wieder muss Charlie Anderson seine Kindern am Essenstisch daran erinnern, warum es ein unsinniges Unterfangen ist, sich diesem Blutvergießen anzuschließen. Und immer wieder wird ihm von außen angetragen, dass es doch viel unkomplizierter sei, einfach mitzumachen als wegzulaufen.

Wäre die Figur des Charlie Anderson nicht so unerschütterlich in ihren Idealen gezeichnet und die Regie von Andrew V. McLaglen zuweilen etwas bescheidender im Umgang mit der sich im Verlauf der Handlung auffächernden Sentimentalität gewesen, dann hätte Der Mann vom großen Fluss durchaus zur Referenz innerhalb des Genres heranreifen können – womöglich als geistiger Verwandten von Das Wiegenlied vom Totschlag, der ebenso als Kommentar auf die Gräuel Vietnams funktioniert. Seine pazifistische Haltung nämlich unterbreitet der Film in klaren Bilder und noch klareren Worten. Die Geschichte einer Familie, die vom Schreckens des Krieges eingeholt wird, indem sie sich so standhaft von diesem distanzieren wollte, ist hier vor allem als moralische Lektion arrangiert, in der sich alle Figuren über ihre ethischen Grundsätze im Klaren werden müssen.

Das wahre Erlebnis in Der Mann vom großen Fluss jedoch ist die Performance des überlebensgroßen James Stewart. Mit grau melierten Haaren, die seinen himmelblauen Augen eine bohrende Dringlichkeit abverlangen, füllt der Mann hier jeden Raum mit einer ganz und gar mitreißenden Präsenz. Das Besondere an Stewarts Spiel ist erneut sein pointiertes Herausarbeiten seelischer Zerrüttungen. Auf den ersten Blick von der körperlichen Konstitution einer absoluten Autoritätsperson beseelt, sind es die kleinen emotionalen Zusammenbrüche, die Stewart nur in Nuancen darbietet, die seinen Charlie Anderson trotz etwas zu eiserner Tugendhaftigkeit mehrdimensional gestalten. Der Rest des Ensembles ist, wie könnte es anders sein, diesem Auftritt natürlich maßlos unterlegen. Aber wahrscheinlich war die Ehrfurcht, die diesem lebensweisen Patriarchen auf der Leinwand entgegengebracht wurde, nicht einfach nur Fiktion.

Fazit

Mit "Der Mann vom großen Fluss" liefert Andrew V. McLaglen ein überzeugendes Plädoyer gegen den Krieg ab und kann sich in der Hauptrolle auf einen blendend aufgelegten James Stewart verlassen. Dass seine Figur etwas zu unverwüstlich in ihren Idealen gezeichnet wurde und der Film selbst einen Hang zum Sentimentalen besitzt, nimmt ihm zwar die Möglichkeit, ein echter Klassiker des Genres zu werden, sehenswert aber ist dieser pazifistische Western durchaus.

Kritik: Pascal Reis

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