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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Seit Jahren konkurrieren zwei Kommissariate miteinander. Die von den Beamten Ballestrat und Fush angeführten Abteilungen stehen immer wieder im Streit. Als der gesuchte Mörder Sarlat entkommt und ein Polizist stirbt, erteilt das Innenministerium den beiden Kommissaren den Auftrag, zusammenzuarbeiten – was keine gute Idee ist…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Räuber und Gendarm, das hat im französischen Kino eine jahrzehntelange Tradition. Seien es die unterkühlten, präzisen Gangsterstudien eines Jean-Pierre Melville (Vier im roten Kreis), Heist-Movie Klassiker wie Rififi (1955) oder Lautlos wie die Nacht (1963) bis hin zu den zahlreichen Flic-Movies, die insbesondere in den 70er Jahren auf den Markt kamen, im selben Zuge wie ihre italienischen Pendants des Poliziottesco. Zu letzterer Gattung lässt sich auch der 1979 erschienene Der Polizeikrieg unter der Regie von Robin Davis (Verheiratet mit einem Toten) zählen, in der bei der Jagd nach einem Polizistenmörder die seit Jahren schwelende, erbitterte Rivalität zweier Polizeieinheiten droht dramatisch zu eskalieren.

Seit ihrer gemeinsamen Zeit während der Ausbildungen geraten die inzwischen zwar gealterten, im Bezug auf ihre gegenseitigen Animositäten aber scheinbar kaum altersmilde gereiften Kommissare Ballestrat (Claude Rich, Die Braut trug schwarz) und Fush (Claude Brasseur, Die Außenseiterbande) immer wieder aneinander. Bei der Beschattung des Kriminellen Sarlat kommen sich ihre Einheiten derartig in die Quere, dass der Verbrecher nicht nur entkommen kann, sondern auch einen Kollegen erschießt. Der Innenminister kocht vor Wut und die beiden Streithähne sollen dazu gezwungen werden, bei der Fahndung gemeinsame Sache zu machen. Natürlich geschieht dies nicht und beide Seiten kochen viel mehr ihr eigenes Süppchen, was eher dazu führt, dass man sich gegenseitig Stöcker zwischen die Beine wirft. Verkompliziert wird die Sache noch dadurch, dass der verbissene Fush eine Liaison mit Ballestrats Kollegin Marie (Marlène Jobert, Das Netz der tausend Augen) beginnt. Diese gerät dadurch in einen Gewissenskonflikt, aber das ist nur das kleinere Problem. Vielmehr führt der Wettstreit statt einem gemeinschaftlichen Erfolg dazu, dass sich jeder der beiden immer weiter aus dem Fenster lehnt, um seinem Konkurrenten zuvorzukommen.

Das klingt alles eigentlich ziemlich spannend und hat reichlich Potential für ein intensives Krimi- und vor allem Charakterdrama, leider enttäuscht Der Polizeikrieg in nahezu jeder Hinsicht. Das die Jagd nach dem Polizistenmörder dabei völlig in den Hintergrund gerät und nur als Aufhänger der zur Schau gestellten Rivalität der beiden Spezialeinheiten dient ist dabei überhaupt nicht das Problem, doch gerade die geht erstaunlich blutleer und relativ ereignislos von statten. Da wird sich gegenseitig etwas in die Suppe gespuckt und nicht gerade sportlich fair miteinander kooperiert, eine wirkliche Eskalation der Situation – wie sie die Prämisse nicht nur vermuten lässt, sondern wie sie sogar dringend erforderlich wäre – deutet sich aber noch nicht mal wirklich an. Man wartet förmlich darauf, dass der Film endlich aus der gedehnten Aufwärmphase in den zweiten Gang schaltet, doch dann ist man plötzlich schon im Finale angelangt und fragt sich ernsthaft, ob man gerade etwas Entscheidendes verpasst hat.

Das Drehbuch ist somit schonmal wenig gelungen, da es Konflikte eher andeutet als sie wahrhaftig auszuleben, die Inszenierung von Robin Davis ist zudem mit unspektakulär noch ganz wohlwollend beschrieben. Nichts gegen eine nüchterne Herangehensweise weit weg von Spektakel und Showeffekt, das hier hat aber mehr etwas von einer gemütlichen Spazierfahrt auf biederem TV-Niveau als einem packenden Psychoduell. Lediglich im Showdown kommt mal der Anflug von Dynamik ins Spiel, da sprechen wir aber von maximal 15 ganz soliden Minuten. Auch darstellerisch fällt das Ganze kaum nennenswert auf, obwohl Claude Brasseur für seine Leistung im Jahr 1980 sogar mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet wurde. Er bringt mit Sicherheit auch die auffälligste Leistung, ob das jetzt gleich preisverdächtig ist, bleibt dabei fragwürdig.

Fazit

Ein wirklich schlechter Film ist „Der Polizeikrieg“ mit Sicherheit nicht, gerade in Anbetracht seiner Möglichkeiten und in Relation zu den zahlreichen Alternativen - insbesondere auch den einheimischen – bleibt er jedoch deutlich auf der Strecke. Das ist nichts, was man in irgendeiner Form gesehen haben müsste, selbst mit deutlicher Genre-Affinität.

Kritik: Jacko Kunze

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