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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Professor Donald Blake lässt sich zu Forschungszwecken einen Zylakant – ein Exemplar einer über 1.000.000 Jahre alten Fischgattung – aus Madagaskar schicken. Als er sich durch einen dummen Zufall an den Zähnen des toten Tieres verletzt, setzt eine erstaunliche Verwandlung ein. Der Wissenschaftler wird zu einem prähistorischen, wilden Wesen zwischen Affe und Mensch, das unkontrollierbar ist.

Kritik

Menschen, Monster, Mutationen…auf dem Campus.

Wohl kaum jemand hat das Science-Fiction- und insbesondere das Monsterkino der 50er Jahre so nachhaltig und zeitüberdauernd geprägt wie Jack Arnold. Ab den 60er Jahren hauptsächlich mit TV-Serien beschäftigt, zählen viele seine Arbeiten aus der vorangegangenen Dekade wie Gefahr aus dem Weltall, Der Schrecken vom Amazonas, Tarantula oder natürlich sein Meisterwerk Die unglaubliche Geschichte des Mr. C zu absoluten Klassikern des phantastischen Genrefilms. Nicht so in aller Munde ist heutzutage Der Schrecken schleicht durch die Nacht (Monster on the Campus) aus dem Jahr 1958, obwohl dieser tatsächlich Arnold’s letzter Film dieser Gattung sein sollte. Alle weiteren Spielfilmarbeiten widmeten sich anderen Themenkomplexen. Somit lässt sich beinah vom Ende einer kleinen, aber enorm wichtigen Ära sprechen.

Im Mittelpunkt steht Wissenschaftler Donald Blake (Arthur Franz, Die Caine war ihr Schicksal), der sich durch (mehrfache) unabsichtliche „Vereinigung“ mit einer Laune der Natur – einer prähistorischen, gegen jede Form der Evolution offenbar immunen Fischgattung – für kurze Zeit in einen primitiven Vorgänger des Menschen verwandelt, der wie vom wilden Affen gebissen durch die Nacht wütet und bei jedem Amoklauf dummerweise auch eine Leiche zurücklässt. Professor Blake kann sich danach an nichts erinnern, aber mit der Zeit schwant ihm, was da vor sich geht. Natürlich will ihm seine verrückte Theorie keiner Glauben und so bleibt am Ende nur noch ein höchst riskanter Selbstversuch übrig, um erstens seine Forschungen zu beweisen und zweitens eventuell noch Schlimmeres zu vermeiden.

Rein faktisch aus dem gleichen Guss wie das herzliche, oberflächlich-schlichte Creature-Kino à la Jack Arnold, welches jedoch oft noch einen leicht mahnenden, moralischen Subtext beinhaltet. Gerade Tarantula oder Die unglaubliche Geschichte des Mr. C. sollten durchaus als Warnung vor dem radioaktiven Fortschritt verstanden werden und am Ende sind auch wieder die bösen Gammastrahlen schuld. Während das bei den Vorgängerfilmen als sinnvolle Parabel prima funktionierte, wirkt das bei Der Schrecken schleicht durch die Nacht eher überflüssig als nicht benötigte Erklärung hinterhergeworfen und ist in Anbetracht der Umstände bald schon gähnend redundant. Nun ja, ansonsten ist das aber schon ein schön charmantes, leicht naives B-Monster-Movie, zwischen Werwolf-, Frankenstein- und besonders Jekyll & Hyde-Interpretation. Welche eindeutige besser in einem leicht subtilen Grusel funktioniert, wenn der prähistorische Affen-Mensch noch nicht in voller Gummi-Pracht zu sehen ist. Verglichen mit der Masken-Arbeit des vier Jahre älteren Der Schrecken vom Amazonas ist das mindestens 1 ½ Klassen günstiger, muss man leider so ehrlich sagen.

Wirklich unheimlich ist der Film auch (längst) nicht (mehr), wenn er es denn mal irgendwann war, und ist eindeutig nicht der spannendste und magischste Eintrag in den Mutation & Kreaturen-Katalog seines Regisseurs. Verfügt aber unübersehbar über ähnlich viel Herz & Engagement, kreuzt klassische Horrorfilmmotive mit typischen, erinnerungswürdigen Arnold-Momenten (die Riesenlibelle, herrlich) und dem dazugehörigen, leicht tragisch angehauchten Ende, damit das nicht zu unbeschwert gleich wieder vergessen wird.  

Fazit

Liebenswert altmodisches Ungeheuer-Kino mit dem typischen 50er-Jahre-Charme und der latenten Bedrohung durch die schöne neue, nukleare Welt im Hintergrund. Wurde alles, besonders von dessen König Jack Arnold selbst, schon eindeutig besser gemacht, unabhängig davon sollte „Der Schrecken schleicht durch die Nacht“ von Fans solcher Filme unbedingt mal gesehen werden. Kein unanfechtbarer Klassiker, aber für eine bestimmte Zielgruppe definitiv zu empfehlen, dieser Mr. Hyde im Affenpelz.

Kritik: Jacko Kunze

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