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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Rafael Belvedere (Ricardo Darín) hat es nicht leicht mit seinen 42 Jahren. Sein Café, dass er vor Jahren von seinen Eltern übernommen hat, hält sich nur mit Mühe und Not über die Runden, seine Ex-Frau liegt in ständig auf den Ohren und seine Mutter sitzt mit Alzheimer in einem Altersheim.

Zu allem Überfluss beschließt sein Vater Nino (Héctor Alterio) den größten Wunsch seiner Frau Norma (Norma Aleandro) zu erfüllen und sie endlich kirchlich zu heiraten, ein Sakrileg, welches er bis dato strikt ablehnte. Dass sich seine geliebte Frau an solch ein Ereignis bereits am nächsten Tag nicht mehr erinnern kann, hält ihn keineswegs von diesem Plan ab.

Wie aus heiterem Himmel taucht dann auch noch der Lebemann Juan Carlos (Eduardo Blanco), ein Freund Rafaels aus Kindertagen, auf. All dies wird irgendwann zu viel für die bereits bis zum bersten strapazierten Nerven Rafaels und so findet er sich plötzlich mit einem Herzinfarkt in der Notaufnahme wieder, ein Schicksalsschlag, der sein ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Kritik

Wirft man einen Blick auf die aktuellen Kino Blockbuster, so wird einem schnell klar, dass die Zeit der sanften Töne vorbei ist. Höher, schneller, weiter, ein Kredo dem sich Hollywood nicht erst seit kurzem verschrieben hat und das Sie, solange die Zahlen stimmen, in Zukunft wohl nicht aufgeben werden. Dabei kann das Medium Film doch so viel mehr als nur schlichte Unterhaltung auf Fast Food Niveau, ein guter Film entführt den Zuschauer in eine andere Welt, lässt ihn den Alltag vergessen und beleuchtet die alltäglichen Dinge des Lebens aus einer völlig ungeahnten Perspektive.

Der Oscar nominierte Film „Der Sohn der Braut“ des argentinischen Regisseurs Juan José Campanella, der mit „The Secret in her Eyes“ 2009 den Goldjungen dann auch gewann, wirkt auf den ersten Blick nicht gerade besonders. Die Geschichte eines typischen Mannes aus der Mittelschicht beginnt zunächst wie das hundertste Samstag Abend ZDF Melodram, was wieder erwarten aus der Feder der guten Rosamunde Pilcher zu stammen scheint, einer Frau die über den literarischen Output eines Steven Kings nur müde lächeln kann.

Doch würde dieser Eindruck anhalten, dann wäre der Film im Jahre 2001 sicherlich nicht zum Publikums Liebling avanciert.

Der Teufel steckt wie immer in den Details, denn die Geschichte selbst, so anrührend sie auf den ersten Blick auch seien mag, hat auf dem Papier durchaus eine Menge Potenzial für überzogenen Kitsch.

Bereits nach rund 30 Minuten, in denen größtenteils die Exposition läuft und Charaktere und deren Verhältniss untereinander aufgebaut werden, erkennt man jedoch den großartigen Stil von Campanella, der ebenfalls das Drehbuch geschrieben hat. Der Argentinier erschafft Figuren, die nicht nur Vielschichtig sind, sondern vor allem authentisch wirken. Es dreht sich um Probleme aus dem Alltag, Dinge die für den Außenstehenden scheinbar belanglos erscheinen, in deren Situation sich jedoch jeder Zuschauer perfekt hinein versetzen kann.

Der Autor schafft es ohne schlechte Klischees und überzogen rührselige Momente eine Geschichte zu erzählen, die mit ihrer Herzlichkeit und ihrer Wärme auf ganzer Linie überzeugen kann.

Nicht zuletzt muss man ebenfalls die wunderbare Chemie innerhalb des Ensembles hervorheben, allen voran Hauptdarsteller Ricardo Darín, der zu den bekanntesten argentinischen Schauspielern zählt und ebenfalls im Oscar prämierten „The Secret in her Eyes“ mitwirkte.

Heimlicher Star ist jedoch ganz klar Norma Aleandro, die für ihre Nebenrolle im Film „Gaby – Eine wahre Geschichte“ 1987 ebenfalls für einen Oscar nominiert wahr und hier in der Rolle der an Alzheimer leidenden Mutter sowohl für die ein oder andere böse Spitze sorgt, als auch für diverse anrührende Momente.

Fazit

„Der Sohn der Braut“ ist ein Feel-Good Movie wie es besser kaum sein könnte. Regisseur und Autor Juan José Campanella nimmt den Zuschauer mit auf eine emotionale Fahrt durch den ganz normalen Alltag, gespickt mit allerlei lustigen, wie auch traurigen Momenten.

Eine Geschichte, die auf große Töne und viel Brimborium verzichtet und lieber auf die leisen Töne setzt, eine Kunst, die heutzutage verloren scheint.

Kritik: Sebastian Pierchalla

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