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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Fünf Studenten – die angehende Psychologin Holly (Holly Goss), der Kameramann Jensen (Matt Stokoe), die Tontechnikerin Denise (Gemma Atkinson) sowie die erfahrenen Gipfelstürmer JP (Luke Albright) und Andy (Ryan Hawley) – wollen einem Rätsel auf die Spur kommen: Im Jahre 1959 wurde eine Gruppe von neun Bergsteigern im schneebedeckten Uralgebirge tot aufgefunden. Anscheinend hatte sich eine panische Flucht ereignet. Der Vorfall blieb ungeklärt und führte zu diversen Theorien – von Militär-Experimenten bis zur Begegnung mit Außerirdischen oder dem Yeti. Droht sich das „Unglück am Dyatlov-Pass“ nun zu wiederholen? Das Quintett muss bald erkennen, dass es sich in äußerste Gefahr gebracht hat…

Kritik

Renny Harlin – der Regisseur von Big-Budget-Blockbustern wie „Stirb Langsam 2“, „Cliffhanger“ oder „Deep Blue Sea“ – meldet sich nach einigen TV-Arbeiten mit einem neuen Film zurück. Für sein Comeback hat er eine Fake-Doku ausersehen – was offenbar dringend notwendig war, da es noch viel zu wenige Found-Footage-Erzeugnisse im Horror-Segment gibt. Hm. Nun ja.
Eigentlich hat sich die Fake-Doku-Methode seit dem Erfolg von „Blair Witch Project“ natürlich schon deutlich abgenutzt. Man ist allerdings dennoch durchaus gespannt, was Harlin dem Stoff wohl abgewinnen wird – und was ihn daran überhaupt interessiert haben mag.

Was die erste Frage betrifft: Der Regisseur und sein Kameramann Denis Alarkon-Ramires generieren weitaus reizvollere Aufnahmen, als man dies von der Mehrheit der Found-Footage-Werke (die oft verwackelt und scheußlich daherkommen) gewohnt ist. Die Bilder im verschneiten Uralgebirge sind atmosphärisch und sehenswert. Auch Schauspielführung sowie Timing sind gut. Was die zweite Frage (was Harlin an der Geschichte als verlockend empfunden haben könnte) anbelangt, muss zum einen vermutlich auf das Label „Nach einer wahren Begebenheit“ hingewiesen werden. Ein reales Ereignis als Grundlage (in diesem Fall also jenes bis heute ungelöste Rätsel um die Bergsteigergruppe von 1959) übt eine gewisse Faszinationskraft aus – wobei eine (horror-)filmische Aufarbeitung eines wirklichen Unglücks fraglos auch immer exploitative Züge trägt. Zum anderen bietet das Drehbuch von Vikram Weet dem Regisseur die Möglichkeit, sich diverser Genre-Versatzstücke zu bedienen: „Devil’s Pass“ beginnt als lässiger Twen-Grusel, wandelt sich in ein heftiges Katastrophendrama, begibt sich kurz aufs reißerische Verschwörungsthriller-Terrain, ehe er die Wendung hin zum völlig abgespaceten Creature Feature mit SciFi-Elementen vollzieht und einen ziemlich fiesen Schlusspunkt setzt. Manches davon funktioniert erstaunlicherweise – anderes überschreitet aber ganz ohne Zweifel die Grenze zur unfreiwilligen Komik beziehungsweise zum spektakulär Trashigen.

Als Schwäche gilt es überdies die weitgehend unsympathisch gezeichneten jungen Figuren zu nennen. Insbesondere die Protagonistin Holly und ihre seltsam beharrliche „Ich will wissen, was hier passiert ist“-Attitüde sind sehr schnell sehr anstrengend. Dass sich Spannung in einem Film viel leichter erzeugen lässt, wenn man als Zuschauer die Charaktere auf der Leinwand beziehungsweise auf dem Bildschirm mag, wird bedauerlicherweise gerade im Horrorbereich immer wieder außer Acht gelassen.

Bild- und Tonqualität der Blu-ray Disc sind einwandfrei; ein Making-of gewährt Einblick in die extremen Drehbedingungen und enthält Statements des Teams.

Fazit

„Devil’s Pass“ verfügt über einen ansprechenderen Look als die meisten der „Blair Witch Project“-Nachfolger und wartet mit einem teils unterhaltsamen, teils lächerlichen Genre-Mix auf. Mit den Figuren fühlt man leider kaum mit. Alles in allem: passabel.

Kritik: Andreas Köhnemann

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